- 12.09.2018, 20:08:14
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Neues Volksblatt: "Akt der Fairness" (von Herbert SCHICHO)
Ausgabe vom 13. September 2018
Utl.: Ausgabe vom 13. September 2018 =
Linz (OTS) - Kinder aufwachsen zu sehen und mit ihnen Erfahrungen
sammeln zu können ist wunderschön und eine persönliche Bereicherung
... doch es hat auch seinen Preis. Unter anderem haben sich viele
(meistens Frauen) von der Karriere verabschiedet und die Gehaltskurve
ging statt nach oben Richtung Nulllinie. Junge Frauen fordern zu
Recht, dass Familie und Beruf unter einen Hut gebracht werden kann.
Zumindest einen Knick hat die Karenzzeit in Karriere und Besoldung
aber bisher auf jeden Fall verursacht. Leider. Es wäre ein
gesellschaftlicher Akt der Fairness, wenn zumindest die Karenzzeit
bei den Gehaltsvorrückungen, Urlaubsansprüchen, Kündigungsfristen und
allen anderen Segnungen der Berufslaufbahn endlich auch
berücksichtigt würde. Nun sind einmal die Sozialpartner gefordert,
eine für alle verträgliche Lösung auszuarbeiten. Sollten sich die
Sozialpartner bei den Kollektivvertragsverhandlungen allerdings
darauf nicht einigen, ist natürlich ein Machtwort des Gesetzgebers
notwendig — so wie bei der Arbeitszeitflexibilisierung. Das „Kinder
Haben“ darf nämlich nicht bestraft werden, den Mut, Kinder zu kriegen
und eine Familie zu gründen, muss man sogar fördern und nicht mit
einer Langzeit-Pönale versehen. Nur so kann man aus dem
„Entweder-oder“ ein „Sowohl-als-auch“ machen.
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