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Lercher zu Bösch: FPÖ-Wehrsprecher Bösch ist rücktrittsreif

Jetzt kommt ungehindert nach oben, was bei Rechtspopulisten immer schon da war

Wien (OTS/SK) - „Bei der FPÖ ist es ja nicht selten der Fall, dass Satire und Realität nicht zweifelsfrei unterschieden werden können. Ich erinnere nur daran, dass der FPÖ-Abgeordnete und Pseudo-Detektiv Höbart vor wenigen Tagen unbescholtenen Einkäufern Ladendiebstahl unterstellte. Dem Fass den Boden ausgeschlagen hat jetzt aber FPÖ-Wehrsprecher Bösch, der ernsthaft über eine Bodenbesetzung in Nordafrika nachdenkt“, sagt Lercher. ****

„Böschs Kolonialphantasien gehören ins 19. Jahrhundert. Es ist ein in der Zweiten Republik nie dagewesener Skandal, dass der Wehrsprecher einer Regierungspartei Österreich in eine militärische Auseinandersetzung zur Territorialbesetzung hetzen will. Das ist womöglich die dümmste Idee, die je ein österreichischer Politiker gehabt hat“, erklärt Lercher. „Hier ist ein Rücktritt überfällig. Die FPÖ soll sich hier an der ÖVP orientieren, die bei Dönmez rasch gehandelt hat“, sagt Lercher.

„Mit einem Rücktritt alleine ist es aber nicht getan. Österreich hat eine rechtspopulistische Regierung. Nun kommt aus den Regierungsparteien ungehindert nach oben, was bei Rechtspopulisten immer schon da war. Wenn rechtes Gedankengut populistisch gedüngt wird, kommt sowas raus. Und gedüngt wird in dieser Regierung genug auch von Seiten der ÖVP“, erklärt Lercher.

Der SPÖ-Bundesgeschäftsführer führt auch die versierte EVP-Europapolitikern Viviane Reding an. „Die langjährige EU-Kommissarin ist wohl von jedem Verdacht sozialdemokratischer Parteinahme erhaben“, betont Lercher. Reding, selbst Abgeordnete der Europäischen Volkspartei, warnte ausdrücklich davor, dass die EVP sich selbst zerstören werde, wenn sie rechtspopulistische Parolen übernimmt. Die Koalition zwischen ÖVP und FPÖ sieht sie daher als „gewagt“ an. Für Lercher ist klar: „Der Kanzler ist gefordert. Es ist seine Aufgabe sich nicht wegzuducken, sondern Führungsstärke zu zeigen und auch von seinem Koalitionspartner zu verlangen, die Minimalstandards der politischen Auseinandersetzung einzuhalten“, schließt Lercher. (Schluss) up/mr

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