• 06.06.2018, 12:01:59
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  • OTS0138

ORF-DialogForum Spezial: Dokumentarfilm „The Cleaners“ präsentiert

Am 16. September in ORF 2

Utl.: Am 16. September in ORF 2 =

Wien (OTS) - Wer entscheidet darüber, welche Inhalte wir auf Facebook
sehen dürfen und welche nicht? Wer trifft die komplexen
Entscheidungen über Zensur und Sichtbarkeit von Fotos oder Videos?
Welche globalen Auswirkungen hat Onlinezensur? Wie sozial sind Social
Media? Diese und andere Fragen stellt der Dokumentarfilm „The
Cleaners“ und enthüllt dabei gleichzeitig eine gigantische
Schattenindustrie digitaler Zensur in Manila, dem weltweit größten
Outsourcing-Standort für Content-Moderation. Er zeigt den
traumatisierenden Arbeitsalltag sogenannter „Content-Moderatorinnen
und -Moderatoren“ und gewährt Einblicke in die Funktionsweisen und
Mechanismen von sozialen Netzwerken. Der Film – eine internationale
Koproduktion mit ORF-Beteiligung – wurde gestern, am Dienstag, dem 5.
Juni 2018, im Rahmen eines ORF-DialogForums Spezial präsentiert.
Anschließend wurde mit den Regisseuren des Films, Hans Block und
Moritz Riesewieck, sowie ORF-Kulturchef Martin Traxl darüber
gesprochen. In den österreichischen Kinos ist der Film, der bereits
international für Aufsehen sorgte, ab heute, dem 6. Juni, zu sehen,
die ORF-Premiere ist für 16. September 2018 geplant.

ORF-Kulturchef Martin Traxl über die Entscheidung, das Projekt
mitzufinanzieren: „Am Anfang gibt es immer eine Idee, ein Konzept –
und es ist nicht klar, wie der Verlauf sein wird. Aber da geht es
dann um Vertrauen und starke Partnerschaften, die wir mit den
Produzenten haben. Und wer sollte ein solches Thema angehen, wenn
nicht öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten. Denn bei so einem
Thema geht es darum, die nötige Sorgfalt an den Tag zu legen. Es ist
nicht nur ein Film über Social Media, sondern auch über Zustände in
der Welt. Gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss das
unterstützen und einem breiten Publikum zugänglich machen. Denn es
geht um nichts anderes als um die Verteidigung der Demokratie – und
dazu zählt auch eine entsprechende Medienkultur.

Hans Block: „Mehr und mehr Leute informieren sich ausschließlich über
soziale Medien. Daher ist es ganz entscheidend, was dort vorkommen
darf und was gelöscht wird. Wenn diese Entscheidung plötzlich in den
Händen von jungen Menschen liegt, die wenig ausgebildet werden, diese
zu treffen, ist das alarmierend.“ Und weiter: „Wenn dahinter ein
Privatunternehmen steht, das als erstes Ziel formuliert, Profit zu
generieren, ist das nicht immer das, was einer Gesellschaft guttut.
Wir haben während der Recherche gelernt, wie wertvoll es ist, dass es
öffentlich-rechtliche Sender gibt und dass es nach wie vor wichtig
ist, dass wir ein paar Euro im Monat dort lassen und Journalisten an
die Hebel lassen, die informiert sind, Quellen prüfen und mit
bestmöglichem Gewissen versuchen, die Gesellschaft zu informieren. Da
kann man nur den Tipp geben, lasst euch das nicht aus der Hand
nehmen.“

Moritz Riesewieck hat die Protagonisten des Films in Manila nochmals
besucht: „Es war erleichternd zu sehen, dass es ihnen nicht
schlechter geht als in der Zeit, als sie diesen Job gemacht haben.
Manche haben auch mittlerweile Jobs gefunden ohne diese Belastung.
Sie mögen den Film sehr und sind stolz darauf und auch froh darüber,
dass die Welt erfährt, was sie in ihrer Arbeit geleistet haben.“

Das ORF-DialogForum ist eine Initiative des ORF, das Gespräch mit
seinem Publikum, den österreichischen Institutionen, den
Organisationen und Gruppen der Gesellschaft zu beleben.

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