• 26.03.2018, 09:00:01
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Neuer Kriterienkatalog für „versteckte Eier“

Bei der Stadt Wien soll künftig auch für verarbeitete Eier gelten: „Null oder Eins – sonst keins“

Utl.: Bei der Stadt Wien soll künftig auch für verarbeitete Eier
gelten: „Null oder Eins – sonst keins“ =

Wien (OTS) - Ostern ohne Eier – das wäre wie Weihnachten ohne Baum.
Bei der Auswahl der Eier kann aber auch auf das Tierwohl geachtet
werden. Entscheidend ist der Stempel unter der Farbe. Hier sollte das
Motto gelten: „Null oder Eins – sonst keins“. Denn nur bei Eiern,
deren Stempel mit einer „0“ oder einer „1“ beginnt, ist garantiert,
dass die Legehennen in Freilandhaltung leben. Am besten sind
natürlich die „0“er-Eier – denn diese sind aus Bio-Freilandhaltung.

Die Stadt Wien geht hier bereits seit Jahren als gutes Beispiel
voran: Bei „ÖkoKauf Wien“, dem ökologischen Beschaffungsprogramm der
Stadt gilt der Grundsatz: „Bei der Beschaffung von Frischei
(Schalenei) ist darauf zu achten, dass die Eier entweder aus
biologischer Landwirtschaft oder Freilandhaltung stammen.“ Und mehr
noch: Die Fütterung der Legehennen soll mit gentechnikfreien
Futtermitteln erfolgen, „wobei jedenfalls das gefütterte Soja
nachweislich aus europäischer Herkunft stammen muss“.

Wien kauft Millionen an Bioeiern

Das führt in der Praxis zu einer großen Nachfrage nach „guten“
Eiern in Großküchen: Sowohl der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV)
als auch das Kuratorium Wiener Pensionistenhäuser (KWP) setzen auf
Bio-Eier oder zumindest Eier aus Freilandhaltung. So kauft der KAV
jährlich 200.000 Stück Bio-Frischeier und rund 42.000 kg
pasteurisierte Eier aus Freilandhaltung, das KWP kauft im Jahr 2
Millionen Bio-Eier aus Österreich.

„ÖkoKauf Wien“ wird nun noch einen entscheidenden Schritt weiter
gehen: Denn bei ganzen Eiern in der Schale ist Österreich zwar ein
europäischer Vorreiter – seit 1.1.2015 dürfen auch keine
ausgestalteten Käfige mehr neu errichtet werden. Doch bei
verarbeiteten Eiern, auch „versteckte Eier“ genannt, können
KonsumentInnen derzeit noch überhaupt nicht nachvollziehen, woher
diese kommen. „Hier gibt es besonders großen Handlungsbedarf“, betont
Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung
– MA 22. „Bei diesen Produkten mit, versteckten Eiern‘ ist keine
Herkunftsbezeichnung vorgeschrieben und daher kommen hier sogar
Käfigeier aus dem Ausland zum Einsatz.“

Strenger Standard künftig auch für „versteckte Eier“

„ÖkoKauf Wien“ hat daher in einem gemeinsamen Projekt mit der
Zentralen Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Geflügelwirtschaft
(ZAG) die Einkaufskriterien für Eier und Eiprodukte weiterentwickelt
und setzt damit zukunftsweisende, neue Standards für einen
nachhaltigen und verantwortungsvollen Einkauf von Eiern und
Eiprodukten in öffentlichen Einrichtungen der Stadt Wien. „Diese
neuen Standards sollen künftig auch verarbeitete Eier in Produkten
wie Back- und Teigwaren erfassen“, betont Karin Büchl-Krammerstätter.

„Bei diesem Projekt haben wir eng mit den Vertretern der
Österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG) zusammengearbeitet, diese
Kooperation ist hinsichtlich nationaler wie auch EU Standards in der
Geflügelhaltung sehr konstruktiv und zukunftsweisend“, betont Karin
Büchl-Krammerstätter. „Wir konnten damit einen neuen Standard für den
Einkauf von Eiern und Eiprodukten ausarbeiten, der Grundlage für
öffentliche Ausschreibungen sein wird – und auch in dem
entsprechenden Kriterienkatalog von „ÖkoKauf Wien“ Berücksichtigung
finden wird.“ Das heißt, auch für „versteckte Eier gilt künftig:
„Null oder Eins – sonst keins“.

Für eine nachhaltige, regionale Landwirtschaft und das
Tierwohl

Die Zeit ist reif für einen nächsten Schritt beim Einkauf von
tierischen Lebensmitteln – sowohl im privaten Bereich, als auch in
öffentlichen Einrichtungen. Mit einem verpflichtenden,
wertbestimmenden Anteil von mindestens 30 Prozent an Bio-Produkten
durch die Kriterien des Programms ÖkoKauf Wien hat die Stadt Wien
bereits seit langem eine Vorreiterrolle. „Uns ist es ein besonderes
Anliegen, die Einkaufsstandards der Stadt Wien ständig weiter zu
entwickeln. Und gerade tierische Lebensmittel bedürfen unserer
besonderen Aufmerksamkeit. So unterstützen wir auch ganz klar eine
nachhaltige, regionale Landwirtschaft, die zeitgemäße,
wissenschaftliche abgesicherte Bedürfnisse der Tiere berücksichtigt,
so Büchl-Krammerstätter abschließend.

Broschüre „0 oder 1 – sonst keins! Augen auf beim Eierkauf!“

„ÖkoKauf Wien“ hat eine kostenlose Broschüre zum Thema Eier,
Haltung und Kennzeichnung veröffentlicht. Zu bestellen bei der Wiener
Umweltschutzabteilung – MA 22, Tel: 01 4000-73420 oder per E-Mail an:
komm@ma22.wien.gv.at

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/presse/bilder

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