Arbeitsmarktpolitik: Schwarz-Blau versenkt Zukunftsperspektiven
Seiser: Stopp für Aktion 20.000 und Beschäftigungsbonus ist ein Desaster für Arbeitsuchende in Österreich. Auch Kärnten unmittelbar betroffen.
Klagenfurt (OTS) - „Der schwarz-blaue Silvesterkracher, den die neue Bundesregierung zum Jahreswechsel gezündet hat, raubt tausenden Arbeitsuchenden in Österreich die Hoffnung auf eine vollwertige Beschäftigung. Ein Jahresauftakt der denkbar schlechten Sorte“, sieht SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser seine Befürchtungen angesichts einer ÖVP-FPÖ-Koalition durch den Stopp der Aktion 20.000 und die Beendigung des Beschäftigungsbonus mit 31.01.2018 bestätigt.
„Zwei äußerst erfolgreiche arbeitspolitische Projekte werden aus rein politisch motiviertem Kalkül versenkt. Für die Betroffenen ist das ein Desaster. Denn auf die bereits 65.000 in Beschäftigung gebrachten Österreicherinnen und Österreicher hätten weitere Zehntausende folgen können. Vor allem für die Gruppe der Arbeitslosen über 50, die besondere Aufmerksamkeit braucht, haben sich diese Initiativen als äußerst effektiv herausgestellt – sie lässt man jetzt einfach im Regen stehen“, mahnt Seiser die Wirksamkeit der Aktion 20.000 und des Beschäftigungsbonus erneut ein.
„Das bedeutet auch für Kärnten einen massiven Schaden. Denn der Stopp der Aktion 20.000 trifft direkt die Modellregionen Villach, Villach Land und Hermagor. Allein binnen der letzten Monate konnte hier rund 150 Langzeitarbeitslosen eine Arbeitsstelle und damit eine handfeste Zukunftsperspektive verschafft werden. Die Ausweitung auf ganz Kärnten stand zudem unmittelbar bevor. Am aktuellen Beispiel der Modine-Schließung im Gailtal wird besonders anschaulich, wie extrem wichtig solche Auffangnetze und Förderprojekte sind. An jedem Euro, der von Schwarz-Blau aus Förderungen gestrichen wird, hängen Familien und ihre Schicksale.“
Im Übrigen weist Seiser darauf hin, dass beide Projekte von der ÖVP mitbeschlossen wurden. Auch die FPÖ, als selbsternannte Partei des kleinen Mannes, zeige so einmal mehr ihr wahres Gesicht als Advokat von Wirtschaftsinteressen, dem eine soziale Beschäftigungspolitik vollkommen fremd ist.
„Wenn diverse Politiker meinen, die Aktion 20.000 als Strohfeuer verurteilen zu müssen, dann ist das nicht anderes als purer Zynismus gegenüber allen Betroffenen – auch weil die von Schwarz-Blau angepriesenen Qualifizierungsmaßnahmen an den Bedürfnissen der Zielgruppe über fünfzig Jahre komplett vorbeigehen. Die neue Bundesregierung hat ein maßgeschneidertes Förderprogramm eingestellt, ohne den älteren Arbeitsuchenden eine praktikable Alternative anzubieten. Ihr Schicksal alleinig der Wirtschaft zu überantworten ist in sozialer Hinsicht grob fahrlässig“, so Seiser.
„Das Jahr 2018 hätte den Startschuss für noch mehr Beschäftigung in Österreich geben können. Stattdessen plant Schwarz-Blau offenbar einen Kahlschlag aller Förderungsmaßnahmen, die nicht direkt den Wirtschaftsinteressen untergeordnet sind. Die aktuellen Maßnahmen sind wohl nur der erste Teil einer ganzen Reihe an Verschlechterungen“, warnt Seiser.
„Die Bundesregierung würde gut daran tun, bald zu erkennen, dass sie vor allem den Menschen in Österreich verpflichtet ist – und nicht den Steigbügelhalter für Konzerne, Lobbys und Großverdiener spielen darf“, so Seiser abschließend.
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