• 24.09.2017, 09:03:07
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  • OTS0008

ÖAMTC warnt: "Abgasgipfel" könnte Österreicher 10 Milliarden Euro kosten

Richtige Debatte zur Mobilitätswende wird völlig falsch geführt

Utl.: Richtige Debatte zur Mobilitätswende wird völlig falsch
geführt =

Wien (OTS) - Kritik übt der ÖAMTC an dem von Verkehrsminister Jörg
Leichtfried für Dienstag geplanten Gipfel "Aktionsplan für sauberen
Verkehr". "Für den ÖAMTC ist es unbestritten, dass eine
Mobilitätswende, also der mittelfristige Umstieg auf CO2-freie
Fortbewegungstechnologien, kommen muss. Das Konzept von Leichtfried
geht aber in eine völlig falsche Richtung", sagt Bernhard Wiesinger,
Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung.

Aus Sicht des ÖAMTC fehlt vor allem eine Weiterfahrgarantie der
Bundesregierung für Bestandsfahrzeuge. Daher drohen massive
Wertverluste für 4,9 Millionen Pkw-Besitzer. Laut Eurotax hat etwa
die aktuelle Diesel-Diskussion zu einem Wertrückgang von ein bis zwei
Prozent für Diesel-Pkw geführt. Und das, obwohl in Österreich derzeit
nirgendwo konkrete Fahrverbote für Diesel drohen. "Der
österreichische Pkw-Bestand hat aktuell einen Wert von rund 42
Milliarden Euro. Sinkt der Wiederverkaufswert von Fahrzeugen mit
Verbrennungsmotor aufgrund einer verunsichernden Diskussion nur um
ein Viertel, sind die österreichischen Autobesitzer ohne eigenes
Zutun um zehn Milliarden Euro ärmer", erklärt der ÖAMTC-Vertreter.

Willkürliche Fixierung auf 2030 führt zu Steuererhöhungen

Nicht nachvollziehbar ist für den ÖAMTC auch die willkürliche
Festlegung auf ein Ausstiegsszenario 2030, ohne dass mit Fachleuten
gesprochen wurde. Alle seriösen Experten gehen davon aus, dass bis
2030 noch nicht für jeden Anwendungsfall leistbare Alternativen zum
Verbrennungsmotor zur Verfügung stehen. Will man bereits zu diesem
Zeitpunkt einen Umstieg auf andere Antriebsarten erzwingen, kann das
nur über massive Verteuerungen für Verbrennungsmotoren funktionieren.
Wiesinger: "Wer stur auf 2030 beharrt, plant fix Steuererhöhungen für
Benzin und Diesel. Das verteuert individuelle Mobilität, schadet den
Menschen und dem Wirtschaftsstandort."

Unvollständige Teilnehmerliste

Zum "Abgasgipfel" hat Minister Leichtfried Länder, Sozialpartner,
Mobilitätsclubs, den Arbeitskreis der Automobilimporteure und
Umwelt-NGOs geladen. Für den ÖAMTC fehlen bei der Veranstaltung
wichtige Diskussionspartner. "Wir können nicht verstehen, dass
Vertreter von Universitäten, die sich etwa mit Antriebstechnologien
beschäftigen, nicht geladen sind. Außerdem sind in Österreich rund
300.000 Menschen im Automobilsektor beschäftigt, dennoch finden sich
auf der Teilnehmerliste weder betroffene Industrie-Unternehmen noch
Arbeitnehmervertreter. Im Übrigen vermissen wir bei der Diskussion
die Wirtschafts-, Sozial- und Umweltminister", so Wiesinger
abschließend.

Aviso an die Redaktionen: Ein Video zu dieser Aussendung steht
demnächst auf der APA-Videoplattform unter http://videoservice.apa.at
im Channel OEAMTC zur Verfügung.

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