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30. Juni 2017: Das Ende der Sozialpartnerschaft alten Stils

Metalltechnische Industrie enttäuscht und verärgert

Wien (OTS) - Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie, der größten Industriebranche Österreichs, zeigt sich mehr als enttäuscht vom Ergebnis der Sozialpartnerverhandlungen zu den Themen Mindestlohn und Arbeitszeitflexibilisierung:

„Ich bin entsetzt. Diese sogenannte Einigung ist für mich das Ende der Sozialpartnerschaft, wie wir sie kennen. Die Nicht-Lösung bei der Flexibilisierung geht an den Problemen unserer Unternehmen völlig vorbei. Das Ergebnis bedient nur eine Seite und lässt die Bedürfnisse der Industrie gänzlich fallen. Es zeigt sich, dass die Gewerkschaften immer weltfremder agieren und sich in ihrer Funktionärsmentalität nicht mit den Herausforderungen der Industriebetriebe im 21. Jahrhundert auseinandersetzen wollen. Es werden Partikularinteressen vertreten, anstatt den Industriestandort Österreich zukunftsfit zu machen. Das ist verantwortungslos. Auch die Arbeitgeberseite hat die Interessen der Unternehmen mit dieser Lösung außer Acht gelassen.

Wir werden ab heute diese Zusammenarbeit neu definieren müssen, denn wir lernen wieder nur, dass Zusagen der Gewerkschaften nicht halten. Es gilt jetzt, neue Wege zu suchen und unsere Rolle völlig zu überdenken. Unser Ziel sind nun Lösungen auf betrieblicher Ebene, auch der Gesetzgeber ist in die Pflicht zu nehmen.

Diese Sozialpartnerschaft hat heute versagt. Das Jahr 2017 wird die Zäsur bringen, wir wollen raus aus den 70er-Jahren, denn das 21. Jahrhundert braucht neue Lösungen.

Für die Industrie ist dieses Ergebnis ein Desaster und nicht hinnehmbar.“

Über die Metalltechnische Industrie

Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stärkste Branche. Über 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das Rückgrat der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelständisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienbetrieben und ist für ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Zahlreiche Betriebe sind Weltmarktführer und „Hidden Champions“. Die Metalltechnische Industrie beschäftigt direkt rund 130.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 250.000 Arbeitsplätze in Österreich. Sie erwirtschaftete 2016 einen Produktionswert von 35,5 Milliarden Euro. Der Fachverband Metalltechnische Industrie, ein Zusammenschluss der ehemaligen Fachverbände Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie Gießereiindustrie, zählt zu den größten Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden Österreichs und ist eine eigenständige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich.

Rückfragen & Kontakt:

Fachverband Metalltechnische Industrie
Dr. Berndt-Thomas Krafft
Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien
Tel.: +43 (0)5 90900-3482
office@fmti.at, www.metalltechnischeindustrie.at

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