• 14.03.2017, 11:11:25
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  • OTS0079

Nationalrat – Rendi-Wagner: „Zähle auf gute Zusammenarbeit für mehr Gesundheits- und Geschlechtergerechtigkeit im Land“

Neue Gesundheits- und Frauenministerin stellt sich Abgeordneten vor – Ziele: Lohnschere schließen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern, Gesundheitssystem modernisieren

Utl.: Neue Gesundheits- und Frauenministerin stellt sich
Abgeordneten vor – Ziele: Lohnschere schließen, Vereinbarkeit
von Familie und Beruf verbessern, Gesundheitssystem
modernisieren =

Wien (OTS/SK) - Gesundheits- und Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner
hat sich heute, Dienstag, den Abgeordneten des Nationalrats
vorgestellt. Dies sei neben der Angelobung durch den
Bundespräsidenten der zweite Höhepunkt in ihren ersten „spannenden,
intensiven und arbeitsreichen“ Tagen als Ministerin. Zu den großen
Herausforderungen, die sie in den kommenden Monaten angehen will,
zählen in der Frauenpolitik das Schließen der Lohnschere, die
Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die
Unterstützung für von Gewalt betroffene Frauen. Im Gesundheitsbereich
geht es vor allem um die Modernisierung und Weiterentwicklung des
Gesundheitssystems und die Verbesserung der gesundheitlichen
Chancengerechtigkeit der Menschen im Land, etwa durch geringere
Wartezeiten auf MRT-Untersuchungen. „All diese Maßnahmen kann ich
allein als Ministerin nicht auf den Weg bringen, ich brauche Sie alle
als BündnispartnerInnen für die Umsetzung von mehr Gesundheits- und
Geschlechtergerechtigkeit in Österreich und zähle auf gute
Zusammenarbeit“, so Rendi-Wagner in Richtung der
Nationalratsabgeordneten. ****

Die Ministerin würdigte zu Beginn ihrer Vorstellung ihre Vorgängerin
Sabine Oberhauser. „Das Parlament war ein wichtiger Ort ihres
Wirkens“, Oberhauser habe die Gesundheits- und Frauenpolitik der
vergangenen Jahre maßgeblich mitgeprägt. Rendi-Wagner habe als
Sektionsleiterin im Ministerium mit der „profunden Kennerin des
Gesundheitssystems und leidenschaftlichen Kämpferin für Frauenrechte
Sabine Oberhauser“ sehr intensiv zusammengearbeitet. „Die gemeinsam
diskutierten und auf den Weg gebrachten Projekte will ich
weiterführen und in Umsetzung bringen.“

In den vergangenen Jahrzehnten sei schon viel in der Frauenpolitik
erreicht worden. „Ohne diese Errungenschaften würde ich nicht hier
stehen, sie haben mir die Tore geöffnet.“ Es gebe aber noch viel zu
tun, denn Fakt ist, dass Frauen für die gleiche Arbeit über 20
Prozent weniger verdienen als ihre Kollegen, die Vereinbarkeit von
Kindern und Beruf meist auf den Schultern von Frauen lastet und jede
fünfte Frau von Gewalt bedroht oder betroffen ist. „Das sind die
Herausforderungen, die wir gemeinsam lösen müssen“, so die
Ministerin. Klar sei, so Rendi-Wagner, dass „Frauenpolitik
Gleichstellungs-, aber auch Gesellschaftspolitik ist: Geht es den
Frauen besser, geht’s der Gesellschaft besser. Davon profitieren wir
alle“, betonte die Frauenministerin.

Die wichtigste Maßnahme zum Schließen der Lohnschere sei der
Mindestlohn von 1.500 Euro, weil immer noch 200.000 Frauen in
Österreich unter diesem Lohnniveau leben und arbeiten. „Das ist
inakzeptabel“, so die Ministerin. Zur besseren Vereinbarkeit von
Familie und Beruf sind flächendeckende, qualitativ gesicherte
Kinderbetreuungsangebote und Ganztagsschulen sowie die Einführung des
zweiten Gratiskindergartenjahres wichtig. Zudem will die Ministerin
Anlaufstellen für von Gewalt betroffene Frauen, wie Frauenhäuser,
absichern.

Rendi-Wagner betont, dass das Ziel einer modernen Gesundheitspolitik
sein muss, dass die Menschen nicht nur länger, sondern länger gesund
leben. Die Gesundheitschancen der Menschen seien je nach Bildung,
Einkommen und Arbeitsplatzsituation sehr unterschiedlich. „Das müssen
wir angehen, aber nicht mit dem Zeigefinger, sondern indem wir
Rahmenbedingungen schaffen, die die Menschen dabei unterstützen,
gesünder und in Wohlbefinden zu leben.“

„Wenn jemand krank wird, darf es keine Schuldfrage sein, sondern die
Menschen müssen sich auf ein qualitativ hochstehendes, effizientes
und solidarisches Gesundheitssystem verlassen können. Dafür werde ich
mich starkmachen“, so die Ministerin. Die Bedürfnisse der
PatientInnen und der ArbeitnehmerInnen im System hätten sich
geändert, dies sei in Betracht zu ziehen, wenn es um ein zeitgemäßes
Gesundheitssystem geht. „Im Mittelpunkt muss dabei immer der Mensch
stehen“, betonte die Gesundheitsministerin.

Ein weiteres großes Thema sei die Reduzierung der Wartezeiten,
insbesondere auf MRT- und CT-Untersuchungen. Dass Menschen, die
private Mittel einbringen, schneller zu Terminen kommen, sei
inakzeptabel. Kommt durch die Verhandlungen der Vertragspartner keine
Lösung zustande, wird die Ministerin einen Gesetzesvorschlag
einbringen, um diese „inakzeptable Schieflage zu lösen“.

Ein weiterer Beitrag, um das solidarische Gesundheitssystem für die
Zukunft abzusichern, sei die Primärversorgung neu, in der es
„wohnortnahe, serviceorientierte, niederschwellige
Versorgungsangebote für die PatientInnen und ideale
Arbeitsbedingungen für ÄrztInnen und Angehörige anderer
Gesundheitsberufe“ geben soll. (Schluss) bj/mb

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