• 06.03.2017, 08:12:41
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  • OTS0012

Greenpeace fordert Wende in europäischer Landwirtschaftspolitik

Gemeinsame Agrarpolitik der EU muss umweltfreundlich und fair werden

Utl.: Gemeinsame Agrarpolitik der EU muss umweltfreundlich und fair
werden =

Brüssel/Wien (OTS) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace übergibt
heute gemeinsam mit mehr als 130 europäischen Organisationen eine
Stellungnahme zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik an die
Ministerinnen und Minister für Landwirtschaft der 28 EU-Staaten.
Darin fordert das breite Bündnis eine europäische
Landwirtschaftspolitik, die Artenvielfalt und Umwelt schützt,
Bäuerinnen und Bauern ein faires Einkommen garantiert, gesunde und
umweltfreundliche Lebensmittel produziert und den Tierschutz
vorantreibt. Anlass für die Stellungnahme ist, dass die Ministerinnen
und Minister heute erstmals über die anstehende Reform der
Gemeinsamen Agrarpolitik der EU beraten. Österreich wird von
Bundesminister Andrä Rupprechter vertreten. Greenpeace fordert
Minister Rupprechter auf, sich in Brüssel mit aller Kraft für eine
umweltfreundliche und faire Landwirtschaftspolitik einzusetzen.

„Wie Lebensmittel produziert werden, geht uns alle an. Sehr viele
Menschen wünschen sich gesunde und leistbare Nahrungsmittel, die
hergestellt werden, ohne, dass dabei unsere Umwelt zerstört, die
Artenvielfalt bedroht oder Tiere gequält werden“, sagt Sebastian
Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich.
„Gleichzeitig müssen die Menschen, die in der Landwirtschaft
arbeiten, ein faires Einkommen erhalten. Hier ist die Politik
gefragt, denn die derzeitige Landwirtschaftspolitik ist ineffizient
und ungerecht.“ Steuergeld werde derzeit nach dem Gießkannenprinzip
verteilt: Wer die größten Flächen hat, bekommt meist die höchsten
Fördersummen. Theissing-Matei: „Kleinere Betriebe stehen durch das
derzeitige Modell zusätzlich unter Druck. Wer nicht stetig weiter
intensiviert und industrialisiert, kommt unter die Räder.“

Wie weit verbreitet der Wunsch nach einer grundlegenden Reform der
Gemeinsamen Agrarpolitik ist, zeigt sich darin, dass sehr viele
unterschiedliche Organisationen die Stellungnahme an die
Ministerinnen und Minister unterstützen. Unterzeichnet wurde sie
bisher von mehr als 130 Organisationen aus 25 Ländern, darunter
bäuerliche Organisationen genauso wie Umweltschutz-, Tierschutz- und
Gesundheitsorganisationen oder Organisationen für
Entwicklungszusammenarbeit sowie für KonsumentInnenschutz. Bis Anfang
Mai haben weitere Organisationen noch die Möglichkeit, sich der
Stellungnahme anzuschließen.

Innovative Bäuerinnen und Bauern in ganz Europa zeigen bereits vor,
wie ohne giftige Chemikalien, synthetischen Dünger oder Futtermittel
aus Übersee umweltfreundlich gewirtschaftet werden kann. „Das sind
die Betriebe der Zukunft, die im Mittelpunkt der Gemeinsamen
Agrarpolitik stehen müssen“, so Theissing-Matei. „Wir brauchen ein
Fördersystem, das die grünsten Betriebe belohnt, nicht die größten.
Minister Rupprechter muss für eine ambitionierte Reform im
Agrarbereich eintreten – im Sinne von Mensch, Tier und Umwelt.“

Die Stellungnahme zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik in
deutscher Übersetzung finden Sie hier: http://bit.ly/2lHbZC9

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