Wirtschaftspolitischer Aschermittwoch - Leitl: „Es zahlt sich aus, wenn man sich einsetzt“
WB-Präsident stellt klar: Arbeitszeitflexibilisierung bedeutet nicht Lohnraub, sondern ist im digitalen Zeitalter eine Notwendigkeit
Wien (OTS) - Man dürfe das Zusammenkommen am Aschermittwoch nicht nur „einigen Marktschreiern“ überlassen, hielt Wirtschaftsbund-Präsident Christoph Leitl in seiner wirtschaftspolitischen Aschermittwochrede heute in Telfs in Tirol fest. Gastgeber des Wirtschaftspolitischen Aschermittwoch 2017, zu dem auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter gekommen war, war der Wirtschaftsbund Tirol unter Obmann Franz Hörl.
„Wir sehnen uns nach Frieden, sehen aber fassungslos, was rund um uns passiert. Renationalsierung und Wirtschaftsnationalismus bedeuten die Ablehnung von Frieden“, so Leitl. Der neue US-Präsident habe zweifelsohne zumindest einen Vorteil: Er stelle einen „Weckruf für Europa“ dar, nämlich einen „Weckruf dafür, unabhängiger, selbständiger und stärker zu werden“, hob der Wirtschaftsbund-Präsident hervor.
Leitls Appell richtete sich vor allem an die jungen Menschen, mitzureden, mitzumachen und mitzugestalten: „Mitgestaltung ist ja etwas, das ihr wollt und das ihr könnt“, zeigte sich Leitl auch in Telfs überzeugt, denn: „Es zahlt sich aus, wenn man sich einsetzt.“
Durch Einsatz - und zwar dem Einsatz vieler - sei auch dem Wirtschaftsbund in jüngster Zeit einiges gelungen, nämlich Investitionsanreize durchzusetzen, weiters wichtige Schritte bei der Senkung der Lohnnebenkosten sowie auch bei arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen konnte einiges erreicht werden.
Es gebe aber noch viel zu tun, etwa in den Bereichen Arbeitszeitflexibilisierung sowie Lohn- und Sozialdumping. In Sachen Lohn- und Sozialdumping gehe es nicht an, dass Inländer bestraft würden, Ausländer jedoch wegen ihrer Delikte nicht belangt werden könnten. Eine Lanze brach WB-Präsident Christoph Leitl auch für die Arbeitszeitflexibilisierung: In Österreich dürfe es nicht nur die theoretische, sondern auch die praktische Möglichkeit geben, flexibler arbeiten zu können.
Vehement hielt Leitl fest: Arbeitszeitsflexibilisierung bedeute nicht Lohnraub. Vielmehr seien Möglichkeiten, flexibler arbeiten zu können, in sich ändernden Arbeitswelten eine Notwendigkeit. Ohne flexiblere Arbeitszeiten drohe der Verlust von Arbeitsplätzen, etwa durch die Digitalisierung.
Weh tun der Wirtschaft aktuell Themen wie Regulierung und Mehrfachstrafen aus ein und demselben Anlass, zum Thema Handwerkerbonus müsse es neue Verhandlungen geben, hielt der WB-Präsident weiters fest.
Bei der FPÖ forderte Leitl Zustimmung für Änderungen der Gewerbeordnung ein, um das komplizierte und oft langwierige Verfahren zur Betriebsanlagengenehmigung zu vereinfachen.
Für die Grünen und deren Bundessprecherin Eva Glawischnig gab es scharfe Kritik für deren Haltung zur Verhinderung von Infrastrukturprojekten wie den Lobautunnel oder die Unterstützung für Proteste gegen das Grazer Murkraftwerk. Der vorläufige Stopp für die dritte Piste durch “Acker, Natter und Geflatter“ sei fatal, schließlich handelt es sich beim Flughafen Wien um das Infrastrukturprojekt Nummer 1 unseres Landes, so Leitl.
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