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Auftakt Stadtakademie I: Blümel: Mehr Gerechtigkeit für Leistungswillige

Soziale Frage unserer Zeit ist die Zukunft des Mittelstandes – Ein österreichischer Steuerzahler finanziert drei Nettotransferempfänger – Das ist nicht gerecht

Wien (OTS) - Über die Frage „Was ist gerecht?“ diskutierte Dienstagabend im Rahmen des offiziellen Auftaktes der Stadtakademie ein hochkarätig besetztes Podium im Ankersaal in Favoriten. „Die Antwort auf die soziale Frage unserer Zeit – der Zukunft des Mittelstandes – ist mehr Gerechtigkeit für die Leistungswilligen“, konstatierte dazu Stadtrat Gernot Blümel gleich zu Beginn im Rahmen eines philosophisch hergeleiteten Impulsreferates. Danach diskutierten mit ihm der Leiter des Think Tanks Agenda Austria Franz Schellhorn sowie die Geschäftsführerin der Felber-Bäckereien, Doris Felber – moderiert von Carsten Pieter-Zimmermann – über den Gerechtigkeitsbegriff in der heutigen Zeit. Im Vorfeld dazu umriss der Präsident der Stadtakademie, Bezirksvorsteher Markus Figl, kurz die Leitlinien der Stadtakademie als Denkfabrik mit den Grundsätzen „Weiterdenken, Weiterbilden, Weiterbringen“: „Politik braucht nicht nur Show, sondern auch Substanz. Das versuchen wir mit der Stadtakademie zu leisten“, so Figl.


Wesentliche philosophische Substanz zur Entstehung des Gerechtigkeitsbegriffes lieferte dazu Gernot Blümel in seinem Eingangsstatement: „Der Gerechtigkeitsbegriff hängt sehr stark mit dem Begriff der Würde des Menschen zusammen“, so Blümel. Dieser Würdebegriff sei aber in der philosophischen Diskussion erst durch die Menschwerdung Gottes entstanden. In der Antike sei die gleiche Würde des Menschen – geprägt durch die Einteilung der Gesellschaft in Herren und Sklaven – kein Thema gewesen. „Dass Gott Mensch geworden ist, hat ein philosophisches Problem aufgeworfen, mit dem man sich Jahrhunderte lang beschäftigt hat“, so Blümel. „Auch die Demokratie oder die Menschenrechte hätten ohne der Entwicklung der gleichen Würde des Menschen nicht hergeleitet werden können“, so Blümel.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, „als die Massen mehr gearbeitet haben, als sie konnten, aber weniger hatten, als sie brauchten“, sei die soziale Frage der Ausbeutung und Verelendung der Massen das erste Mal von der Politik aufgeworfen und etwa mittels zahlreicher Arbeitsgesetze gelöst worden. Heute könne man sich jedoch nicht mehr über zu wenige Sozialleistungen, zu wenig Arbeitszeitgesetze, zu wenige Arbeitsinspektorate beschweren. „Die soziale Frage unserer Zeit ist die Zukunft des Mittelstandes, des braven Steuerzahlers, der auf der einen Seite jene sieht, die mit Sozialleistungen mehr bekommen als jene, die jeden Tag aufstehen und arbeiten und auf der anderen Seite internationale Konzerne, die es sich richten und kaum Steuern zahlen. Ein österreichischer Steuerzahler finanziert mittlerweile drei Nettotransferempfänger. Von acht Millionen Österreichern finanzieren nur zwei Millionen netto das gesamte System. Das ist nicht gerecht. Die große soziale Frage unserer Zeit ist die Zukunft des Mittelstandes. Und die Antwort auf diese soziale Frage ist mehr Gerechtigkeit für Leistungswillige“, so Blümel.

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