Walser zu Lehrkräftemangel: Studienplätze erhöhen statt Realität verweigern
Grüne fordern einheitliches Dienstrecht und konkrete Maßnahmen an Ausbildungsstätten
Wien (OTS) - „Statt sich mit dem drohenden massiven Lehrkräftemangel auseinanderzusetzen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen, stecken die Regierungsverantwortlichen den Kopf in den Sand und betreiben Realitätsverweigerung“, zeigt sich der Grüne Bildungssprecher Harald Walser empört über die Beschwichtigungsversuche der Regierungskoordinatoren Harald Mahrer und Thomas Drozda, wonach es an den Ausbildungsstätten steigende AbsolventInnenzahlen gebe: „Erstens sinkt die Zahl der Studierenden, an einigen Pädagogischen Hochschulen sogar dramatisch. Zweitens führen massive Pensionierungen, steigende Geburtenziffern und die verlängerte Ausbildung dazu, dass der Bedarf deutlich steigt und schon in acht bis zehn Jahren etwa 10.000 Lehrkräfte fehlen.“
Die angeblich so langen Wartelisten lässt Walser auch nicht gelten:
„Ich würde diese Listen gerne sehen. Aus meiner Zeit als Schuldirektor weiß ich, dass nur ein Bruchteil derjenigen, die da draufstehen, auch wirklich in den Lehrberuf einsteigen. Viele haben inzwischen nämlich einen anderen Job gefunden.“
Unterstützung bekommt Walser nicht nur von der Gewerkschaft, sondern auch von Konrad Pesendorfer, dem Generaldirektor der Statistik Austria. Er hat gestern getwittert: „Hier hat Harald Walser leider Recht. Weise jedes Jahr bei Präsentation von Bildungsdaten darauf hin.
Die Grünen verlangen daher, umgehend Gegenmaßnahmen einzuleiten. Walser: „Wir müssen die Zahl der Studienplätze an den Ausbildungsstätten erhöhen. Zudem müssen attraktive Ausbildungsangebote für QuereinsteigerInnen geschaffen werden und schließlich muss ein bundeseinheitliches Dienstrecht für alle Lehrkräfte gelten um einen flexibleren Einsatz dort ermöglichen, wo der dringendste Bedarf besteht.“
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