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WIENWOCHE 2017 – Open Call: DOLCE FAR NIENTE Leben jenseits kapitalistischer Produktion

Unter dem Motto „DOLCE FAR NIENTE“ setzt WIENWOCHE 2017 die sozialen Folgen der kapitalistischen Produktionsweise auf die Agenda. Projekteinreichungen bis 5. Februar 2017.

Wien (OTS) - Die sechste Ausgabe des Kulturfestivals WIENWOCHE findet von 22. September bis 1. Oktober 2017 in Wien statt. Unter dem Motto „DOLCE FAR NIENTE“ setzt WIENWOCHE 2017 die sozialen Folgen der kapitalistischen Produktionsweise auf die Agenda, spielt mit möglichen Alternativen und fragt nach neuen, visionären Arbeitskulturen, die auf ein Leben und Arbeiten in – geteilter – Freude abzielen. Interessierte Einzelpersonen und Gruppen können ihre Projektvorschläge bis 5. Februar 2017 einreichen.

• Informationen und Einreichung: http://www.wienwoche.org/de/464/einreichung

• Infoveranstaltung zum Open Call WIENWOCHE 2017 – http://bit.ly/2iIpQdI
Mittwoch, 11. Jänner 2017, 20:00 Uhr im AU, Brunnengasse 76, 1160 Wien
Anschließend Party mit Srđan Knežević und DJ Schneidewind (Elektro Guzzi, Macro)

Mit den Worten „morgen mach ich blau“, beansprucht ein Graffito an zahlreichen Mauern Wiens das Recht, nichts zu tun, nicht zu arbeiten. WIENWOCHE 2017 nimmt diesen Impuls auf, ersetzt das „ich“ durch ein „wir“ und fragt nach: Was wäre, wenn „das süße Nichtstun“ (das „dolce far niente“) nicht das Privileg einiger weniger, sondern das Recht aller wäre?

Aus einer solchen Perspektive lässt sich „morgen mach ich blau“ nicht bloß als individuell motivierte Verweigerungshaltung, sondern als politische Forderung lesen: nach einer anderen Gesellschaft, in der Arbeit nicht Zwang, Spaltung und die Basis für Ausbeutung bedeutet. Wie sähe das Leben aus, wenn wir (nur) arbeiteten, wenn wir wollten, wo wir wollten und was wir wollten? Wie würde sich unsere Koexistenz verändern, wäre nicht zu arbeiten akzeptiert? Wie würden die Produktionsverhältnisse in einer derartigen Gesellschaft aussehen?

Den Kontext des Festivalmottos 2017 erläutert das WIENWOCHE-Leitungsteam, Nataša Mackuljak und Ivana Marjanović so: „Die Arbeits‚kultur‘, die uns das westliche kapitalistische System auferlegt, fußt auf der Fetischisierung von Arbeit. Die sogenannte 24/7-Wirtschaft ohne reale Erholung fördert den Glauben, dass hart zu arbeiten, beschäftigt zu sein, alles Leben der Arbeit unterzuordnen, Zeichen für Erfolg und Wachstum seien. Aber dieser ‚Erfolg‘ bietet weder Sicherheit noch Lebensqualität. Er verursacht Prekarität – für Arbeitende mit und ohne Papiere.“

„Der Imperativ ‚Du musst arbeiten!‘ führt dazu, dass Menschen sich kläglich fühlen, ausgebrannt und krank sind. Auch die Anleitungen, sich zu entspannen, Arbeit und Leben zu genießen, scheitern in einer Welt, die dafür geschaffen wurde, die Produktivität zu verbessern und nicht das Leben. Faul sein gilt als Zeichen schlechter Moral, als Zeitverschwendung und Hedonismus. Selbst einfaches Rasten löst bei Arbeitenden Schuldgefühle aus, derart extrem ist das Stigma der Unproduktivität“, so Nataša Mackuljak und Ivana Marjanović weiter.

Gesucht: Visionen für Arbeit in Freiheit

WIENWOCHE 2017 lädt alle Interessierten ein, Visionen für ein dolce far niente zu entwerfen, das die bestehenden Produktionsbedingungen, unter denen es nicht funktionieren kann, überwindet. Dolce far niente bedeutet nämlich nicht, überhaupt nicht zu arbeiten oder nicht aktiv zu sein, sondern in erster Linie frei zu sein und frei zu wählen.

Leitfragen für Projektbeiträge zu WIENWOCHE 2017 könnten z. B. folgendermaßen lauten: Wie verhandelten Menschen ihre Arbeitsbeziehungen in der Vergangenheit und wie veränderten sich diese dadurch? Welche Modelle prägen die gegenwärtige Diskussion? Wie steht es um die Forderungen nach kürzeren Arbeitszeiten, nach höheren Mindestlöhnen, mehr Schutz der Arbeitnehmer_innen, besseren Sozialleistungen, einem (bedingungslosen?) Grundeinkommen, der Umverteilung von Reichtum? Was bringt uns dazu, mit Freude zu arbeiten, ohne von uns selbst und anderen getrennt zu sein, ohne ängstlich, erschöpft und gestresst zu sein?

In einer öffentlichen Beiratssitzung am 6. März 2017 werden die eigereichten Projekte diskutiert und eine Vorauswahl jener getroffen, die Teil von WIENWOCHE 2017 sein werden. Bereits Anfang 2017 wird das WIENWOCHE-Leitungsteam erneut offene Arbeitsgruppen als integralen Bestandteil des Festivalprogramms präsentieren und interessierte Menschen zur Teilnahme einladen.

Detaillierte Informationen zu WIENWOCHE 2016 allgemein:

www.wienwoche.org | facebook.com/wienwoche | twitter.com/wienwoche | instagram.com/wienwoche

Fotos & Presseunterlagen zum Download (inkl. Angaben zu den Fotocredits): http://bit.ly/2ikO6lu

Infoveranstaltung zum Open Call WIENWOCHE 2017

Infoveranstaltung zum Open Call WIENWOCHE 2017 – Mittwoch, 11. Jänner 2017, 20:00 Uhr im AU, Brunnengasse 76, 1160 Wien Anschließend Party mit Srđan Knežević und DJ Schneidewind (Elektro Guzzi, Macro)

Datum: 11.01.2017, 20:00 - 00:00 Uhr

Ort: AU, Brunnengasse 76, 1160 Wien
Brunnengasse 76, 1160 Wien, Österreich

Url: http://bit.ly/2iIpQdI

WIENWOCHE 2017 - "DOLCE FAR NIENTE"
Open Call: Projekteinreichung bis 5. Februar 2017
Info & Projekteinreichung

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