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Ausstellungseröffnung „Restituta – Glaube gegen NS-Gewalt“

Wien (OTS) - Rund 150 Besucherinnen und Besucher feierten am 23. Oktober 2016 mit P. Antonio Sagardoy OCD (Restituta-Biograph, Bischofsvikar für die Orden der Diözese Gurk-Klagenfurt) in der Mutterhauskapelle der Franziskanerinnen von der christlichen Liebe die Heilige Messe zum 100. Gedenktag der Ersten Profess der seligen Restituta. Anschließend segnete er die Ausstellung „Restituta – Glaube gegen NS-Gewalt“, die Generaloberin Sr. M. Hilda Daurer danach offiziell eröffnete.

Die Ausstellung zeigt das Lebens- und Glaubenszeugnis der seligen Restituta, Helene Kafka, von ihrer Herkunft in Brünn an, ihrer Kindheit und Jugend im Einwanderer- und Arbeitermilieu der Brigittenau, ihr Ordens- und Berufsleben als Franziskanerin von der christlichen Liebe und Krankenschwester, ihren mutigen Widerstand gegen das NS-Regime sowie ihre vielfältige Verehrung bis heute. Zugleich gedenkt die Ausstellung allen Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen in dieser Zeit ohne Gnade verfolgt wurden, besonders aber jenen 18 Männern und Frauen, die am 30. März 1943 unter dem Fallbeil dieselbe Todesstunde mit Sr. Restituta vereinte.

Team der Neugestaltung

2003 konzipierten Herbert Exenberger und Sr. Edith Beinhauer die Ausstellung. Der ursprüngliche Aufbau wurde übernommen und baulich, architektonisch und grafisch neu gestaltet von Baumeister Friedrich Mayer, Architekt Checo Sterneck und Grafikdesigner Thomas Reinagl. Kuratoren der Ausstellung sind Brigitte Perthold und Heinz Arnberger.

Besuchszeiten und Eintritt

Besichtigungen: jeden ersten Mittwoch im Monat zwischen 14.00 und 17.00 Uhr
Führungen: nach Voranmeldung unter 01 546 05-4310 oder sekretariat@franziskanerinnen.org
An Feiertagen und während der Schulferien bleibt die Ausstellung geschlossen.
Der Eintritt ist frei.

Selige Maria Restituta – Helene Kafka (1. Mai 1894 – 30. März 1943)

Herkunft und Jugend
Helene Kafka wurde am 1. Mai 1894 in Brünn-Husovice (Hussowitz, Tschechien) geboren. Nach der Übersiedlung der Familie in die Bundes-und Reichshauptstadt Wien wuchs sie im typischen Milieu einer armen Zuwandererfamilie im 20. Gemeindebezirk Brigittenau auf. Helene absolvierte Volks-, Bürger- und Haushaltungsschule und arbeitete zunächst als Dienstmädchen und Trafikantin.

Ordens- und Krankenschwester
Im Oktober 1913 begann sie ihre Tätigkeit als Hilfskrankenschwester im Städtischen Krankenhaus Wien-Lainz (heute Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel). Dort lernte sie die Franziskanerinnen von der christlichen Liebe kennen und trat 1914 der Ordensgemeinschaft bei. 1917–1919 war Sr. Restituta auf der Internen Abteilung im KH Lainz tätig und entwickelte sich zu einer Pionierin der ganzheitlichen Krankenpflege. Ab 1919 arbeitete sie am heutigen niederösterreichischen Landeskrankenhaus Mödling. Dort war sie bald als souveräne und energische Erste Operationsschwester bekannt – ebenso als verständnisvoll-mütterliche Helferin und Begleiterin der Patienten.

NS-Zeit
Unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurde die leidenschaftliche Christin und Österreicherin Restituta wegen ihres unerschütterlichen und konsequenten Eintretens für Glauben, Recht und Menschenwürde zur Verbrecherin gestempelt. Sr. Restituta starb am 30. März 1943 nach 13-monatiger Haft im Wiener Landesgericht durch Enthauptung.

Erste Märtyrin Österreichs
Papst Johannes Paul II. sprach Sr. Restituta am 21. Juni 1998 auf dem Wiener Heldenplatz selig. Sie ist die erste Märtyrerin Österreichs. Ihr liturgischer Gedenktag ist der 29. Oktober (Tag des Todesurteils 1942).

Franziskanerinnen von der christlichen Liebe
Die Franziskanerinnen von der christlichen Liebe – (in Wien sind sie vor allem) auch als Hartmannschwestern bekannt – sind eine 1857 in Wien gegründete Ordensgemeinschaft der katholischen Kirche mit Schwerpunkt Sorge um kranke und alte Menschen. Das Mutterhaus mit dem Generalat und dem ordenseigenen Krankenhaus befindet sich in 1050 Wien, Hartmanngasse 7-11. Weitere Niederlassungen bestehen in Wien, Niederösterreich, Argentinien und Paraguay.

Rückfragen & Kontakt:

Brigitte Perthold
Franziskanerinnen von der christlichen Liebe
T: +43 664 886 448 65
E: bperthold@franziskanerinnen.org

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