• 06.10.2016, 13:23:47
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Absolutes Abtreibungsverbot in Polen verhindert – SPÖ: „Lauter Frauen-Protest zahlt sich aus“

Frauen brauchen leistbare Verhütungsmittel und Selbstbestimmungsrecht über ihren Körper

Utl.: Frauen brauchen leistbare Verhütungsmittel und
Selbstbestimmungsrecht über ihren Körper =

Wien (OTS/SK) - „Gratulation an die polnischen Frauen – ihr
Widerstand und ihr lauter Protest gegen ein absolutes
Abtreibungsverbot waren erfolgreich“, reagieren die
SPÖ-ParlamentarierInnen Gisela Wurm, Frauensprecherin der SPÖ, die
entwicklungspolitische Sprecherin Petra Bayr und SPÖ-Jugendsprecherin
Katharina Kucharowits auf die heutige Entscheidung des polnischen
Parlaments gegen ein absolutes Abtreibungsverbot. Das Gesetz, das in
erster Lesung vom Parlament noch angenommen worden war, hätte Frauen,
die ihre Schwangerschaft abbrechen, mit bis zu fünf Jahren Haft
bedroht – selbst wenn das Leben der Mutter bedroht ist oder die
Schwangerschaft Folge einer Vergewaltigung war. ****

„Der politische Widerstand und der Streik hunderttausender Frauen und
auch Männer in Polen und die europaweite Solidarität mit den
Protesten konnten diese weitere Attacke auf Frauenrechte kippen –
aber noch immer missachten die polnischen Gesetze das
Selbstbestimmungsrecht der Frauen“, kritisiert Wurm. Schon jetzt ist
das polnische Abtreibungsrecht eines der restriktivsten in Europa;
erlaubt ist Abtreibung nur bei Gefahr für das Leben oder die
Gesundheit der Schwangeren, Hinweise auf eine schwere unheilbare
Erkrankung des Fötus oder bei Vergewaltigung oder Inzest.
„Unerwünschte Schwangerschaften stellen Frauen immer vor schwierige
Entscheidungen. Aber wenn sich eine Frau gegen die Schwangerschaft
entscheidet, muss sie diese Wahl haben.“

Petra Bayr, entwicklungspolitische Sprecherin der SPÖ, verweist auf
die Folgen einer solchen Politik: „Das Totalverbot hätte eine
schlimme Menschenrechtsverletzung von Frauen bedeutet. Es führt dazu,
dass Frauen bei unsicheren Abtreibungen in irgendwelchen
Hinterzimmern sterben – so wie es bei uns auch jahrhundertelang war.
Oder sie müssen den Abbruch im Ausland vornehmen lassen, was sich nur
Wohlhabende leisten können. Je strenger die Gesetze, desto größer das
gesundheitliche Risiko und der psychische Druck für die Frau“, ist
Bayr überzeugt.

„Was Frauen – und vor allem auch junge Frauen – brauchen, ist der
Zugang zu leistbaren Verhütungsmitteln und zu Sexualaufklärung“, so
SPÖ-Jugendsprecherin Kucharowits. "Verhindert wird das meist von
jenen stockkonservativen, meist männlichen Politikern, die Frauen für
einen Abbruch bestrafen wollen. Aber in jedem Fall ist klar: Das
Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper ist ein Frauenrecht!“
(Schluss) sc/ah/mp

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