• 25.08.2016, 12:11:21
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„Universum History“ zeigt „14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs“

Teil 1 und 2 – „Der Aufbruch“ und „Die Front“ – am 26. August in ORF 2

Utl.: Teil 1 und 2 – „Der Aufbruch“ und „Die Front“ – am 26. August
in ORF 2 =

Wien (OTS) - Der Erste Weltkrieg gilt heute als die Urkatastrophe des
20. Jahrhunderts: Monarchien verschwanden, Reiche zerfielen,
Millionen Menschen starben. Wer überlebte, musste sich in verwundeten
Gesellschaften neu orientieren. Die internationale Koproduktion „14 –
Tagebücher des Ersten Weltkriegs“, die ab 26. August in ORF 2 zu
sehen ist, erzählt den Ersten Weltkrieg mehr als 100 Jahre nach
seinem Beginn neu. Im Vordergrund stehen nicht die Ereignisse,
Schlachten und Daten, sondern das Erleben aller Beteiligten – der
Mütter, der Väter, der Kinder. Mit Hilfe von mehr als 1.000
Tagebüchern und Briefen aus 35 Nationen werden private Zeugnisse und
längst vergangene Schicksale von Männern, Frauen und Kindern wieder
lebendig. Im Strudel des Weltkriegs wurden sie aus ihren Leben
gerissen, an die Front geschickt, allein gelassen, deportiert, zur
Arbeit gezwungen, eingesperrt und ihrer Familien beraubt. Im Rahmen
von „Universum History“ gibt ihnen das vierteilige Doku-Drama von Jan
Peter und Yury Winterberg am Freitag, dem 26. August 2016 (ab 22.40
Uhr), und am Freitag, dem 2. September (ab 22.45 Uhr), in ORF 2 eine
Stimme und ein Gesicht.

Folge 1: „Der Aufbruch“ – Freitag, 26. August, 22.40 Uhr, ORF 2

Als in Sarajevo der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und
dessen Frau Sophie ermordet werden, ist Europa ein hochgerüsteter und
von Spannungen gezeichneter Kontinent. Scheinbar unaufhaltsam treibt
alles auf einen Krieg zu. Die Menschen aller Nationen sind überzeugt,
angegriffen zu werden. Sie empfinden es als ihre „heilige Pflicht“,
für das Vaterland in den Krieg zu ziehen. Diese Sicht eint die
Menschen und wird als neues, überragendes Gemeinschaftsgefühl
empfunden. Aber viele haben auch einfach Angst und sorgen sich um die
Zukunft. Propaganda-Meldungen über den raschen Vormarsch der Truppen
und die ersten militärischen Erfolge befördern die Hoffnung auf einen
schnellen Sieg – in vielen Ländern. Doch die Wirklichkeit sieht
anders aus: Nach nur drei Monaten sind bereits Hunderttausende
Soldaten gefallen.

Marina Yurlova ist 14, als sie den Beginn des Krieges in ihrem
kleinen Heimatdorf im Süden Russlands erlebt. Die Glocken läuten und
melden den Kriegsausbruch. Die Kosaken, zu denen Marina gehört, sind
dem Zaren treu ergeben. Ihr Vater, ein Oberst der Kuban-Kosaken,
zieht in den Krieg und lässt sie zurück. Marina schlägt sich auf
eigene Faust bis zur Front durch, um ihren Vater zu suchen. Käthe
Kollwitz ist Sozialdemokratin und Kriegsgegnerin. Bei Kriegsbeginn
muss sie sich mit ihrem 18 Jahre alten Sohn Peter auseinandersetzen,
der sich freiwillig für den Kriegseinsatz melden will. Sie ist hin-
und hergerissen zwischen patriotischer Aufbruchsstimmung,
Pflichtgefühl und der Angst um ihren Sohn. Schließlich gibt sie Peter
die Erlaubnis, in den Krieg zu ziehen. Mit großer Anteilnahme
verfolgt sie seinen Einsatz in Belgien – bis zu dem Tag, an dem ein
Brief des Generalstabs eingeht. Die zwölfjährige Elfriede Kuhr erlebt
den Beginn des Krieges in Schneidemühl, unweit der Grenze zu
Russland. In der Schule lernt sie, dass der Gebrauch von
französischen und englischen Worten jetzt verboten ist. Es soll nur
noch Deutsch gesprochen werden. Zuerst freut sie sich über den Krieg,
denn nach deutschen Siegen fällt die Schule aus. Aber Elfriede hat
auch Angst. Es gibt Gerüchte, dass die Russen ihre Feinde lebend an
Scheunentore nageln – und die Front ist nicht weit entfernt. Ihre
Großmutter beruhigt sie: „Die Deutschen haben noch nie einen Krieg
verloren.“

Karl Kasser ist 1889 im niederösterreichischen Kilb geboren. Seine
Eltern sind Bauern. Es widerstrebt ihm, in den Krieg zu ziehen. Trotz
einer Handverletzung wird er tauglich geschrieben und muss wenige
Monate nach Kriegsbeginn einrücken. Österreich-Ungarn ist ein
Vielvölkerstaat, seine Truppen bestehen aus Angehörigen vieler
verschiedener Völker, die zum Teil sogar unterschiedliche Sprachen
sprechen. Unter ihnen fühlt sich Kasser einsam und verloren. Er soll
an der Ostfront eingesetzt werden. Yves Congar ist bei Kriegsbeginn
zehn Jahre alt. Er lebt im französischen Sedan und ist überzeugt von
der Überlegenheit der Franzosen und ihrer Waffen. Doch dann muss er
erleben, wie sich dieses Bild als Trugbild der Propaganda erweist.
Die Deutschen marschieren in seine Heimatstadt Sedan ein. Auch das
Haus der Congars wird besetzt. Deutsche Soldaten werden in ihrer
Wohnung einquartiert. Jetzt muss Yves Tür an Tür mit den verhassten
„Hunnen“ leben.

Folge 2: „Die Front“ – Freitag, 26. August, 23.25 Uhr, ORF 2

Fast alle haben mit einem schnellen Ende des Kriegs gerechnet. Bis
Weihnachten, so ihre Überzeugung, sei alles überstanden. Stattdessen
wird aus dem europäischen Konflikt ein Weltkrieg, in dem mehr als 60
Millionen Soldaten kämpfen. Aus dem Bewegungs- wird ein
Stellungskrieg. Neue Artilleriegeschütze, Maschinengewehre und
Giftgas fordern immer mehr Opfer. In aller Eile werden
Hilfsschwestern und Sanitäter ausgebildet. Doch auch sie können wenig
ausrichten gegen die Zerstörungskraft der neuen Waffen. Trotzdem wird
weiter gekämpft. So viele Menschen sind gestorben, dass deren Opfer
nicht vergeblich sein darf. Nur der Sieg kann sie rechtfertigen.
Verständigung und Frieden sind vor diesem Hintergrund unmöglich
geworden.

Sarah Macnaughtan stammt aus einer wohlhabenden britischen Familie
und hat bereits im Südafrika-Krieg Erfahrung als Krankenschwester
gesammelt. Als Helferinnen für die britische Armee in Belgien gesucht
werden, meldet sie sich freiwillig. Mit einer kleinen Schar
unerfahrener junger Frauen bricht sie an die Front auf und erlebt
dort die Schrecken des Krieges und den ersten Einsatz von giftigem
Chlorgas bei Ypern, bei dem Tausende Soldaten sterben.

Der Österreicher Karl Kasser erlebt die schweren Kämpfe an der
Ostfront. Im Schützengraben leidet er unter Hunger, Ratten und
Schmutz und unter dem ewigen Warten auf den nächsten Angriff.
Einziger Trost für ihn sind die Feldpost-Briefe aus der Heimat. Bei
einem Angriff wird einer seiner Kameraden schwer verwundet. Er fleht
Kasser an, bei ihm zu bleiben. Aber um nicht selbst zu sterben, muss
er ihn liegenlassen. Kurz darauf wird auch er von einer Kugel
getroffen.

Nach Tagen im Zug erreicht Marina Yurlova die russische Front. Ihren
Vater findet sie dort nicht, aber sie lernt Kosel kennen, einen
Soldaten, der sich um sie kümmert. Sie bekommt die Aufgabe, für die
Pferde zu sorgen. In der Kosaken-Einheit wird sie zur Kindersoldatin.
Schließlich meldet sie sich freiwillig zu einem Stoßtruppunternehmen.
Dabei kommt ihr Beschützer Kosel im Maschinengewehrfeuer um.

Auf einer Patrouille im Niemandsland verliert Ernst Jünger die
Orientierung und wird von Soldaten seines Zuges gerettet. Doch dann
gerät er in eine britische Offensive, die mit massivem
Artilleriefeuer eingeleitet wird. Sieben Tage und Nächte dauert der
Beschuss und zermürbt die deutschen Soldaten. Sie lernen, dass das
Überleben nur noch vom Zufall abhängt: „Ich habe keine Angst zu
sterben. Aber wenn es denn sein muss, dann Mann gegen Mann, nicht wie
ein Insekt, das von einem Stiefel zufällig zertreten wird.“

Inhalte zu den weiteren Folgen „Die Heimat“ und „Die Entscheidung“
(2. September, ab 22.45 Uhr, ORF 2) sind unter http://presse.ORF.at
abrufbar.

„14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs“ entstand als europäische
Koproduktion von ARTE, NDR, SWR, WDR und ORF, hergestellt von LOOKS
Film & TV, Les Films d’Ici und wird weltweit in zwei Dutzend Ländern
ausgestrahlt. Die Dokumentarserie ist nach der TV-Ausstrahlung sieben
Tage auf der Video-Plattform ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) als
Video-on-Demand abrufbar und wird auch als Live-Stream angeboten.

Das gesamte TV-Angebot des ORF – ORF eins, ORF 2, ORF III sowie ORF
SPORT + – ist auch im HD-Standard zu empfangen. Alle Informationen
zum ORF-HD-Empfang und zur Einstellung der neuen HD-Angebote finden
sich auf der Website hd.ORF.at, die ORF-Service-Hotline 0800 / 090
010 gibt kostenfrei aus ganz Österreich persönliche Hilfestellung.

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