Industrie zu Integrationsbericht 2016: Vieles erreicht, Reformnotwendigkeit bei Bildung und Arbeitsmarktintegration
IV-GS Neumayer: Fokus auf Bildung und Sprachförderung – Einheitliche Regelung für Mindestsicherung notwendig – Qualifizierte Zuwanderung berücksichtigen
Wien (OTS/PdI) - „Sprachstartgruppen in den Schulen, das Anerkennungsgesetz, Wertekurse oder die Ausweitung des Angebots an Deutschkursen – damit wurden wichtige Maßnahmen des Integrationsplanes realisiert. Nun muss der Fokus dringend auf Bildung und eine schnelle Arbeitsmarktintegration, aber auch auf qualifizierte Zuwanderung gelegt werden“, so der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer, anlässlich des heute, Montag, präsentierten Integrationsberichts. Denn, so Neumayer: „Ohne gezielte integrations- und migrationspolitische Strategien ist eine wirtschaftlich und gesellschaftlich herausfordernde Situation, wie Europa sie derzeit erlebt, nicht zu bewältigen.“
Mit seinen Vorschlägen im Bereich Bildung und Sprachförderung habe der Expertenrat langjährige Forderungen der IV bekräftigt: „Die Finanzierung eines zweiten verpflichtenden Kindergartenjahres für alle Kinder muss endlich sichergestellt werden. Außerdem braucht es ein durchgängiges Sprachbildungskonzept vom Kindergarten bis zum Schulende für alle Kinder und gezielte Sprachfördermaßnahmen, wo Bedarf besteht. Sprachbildung und gezielte Sprachförderung sollen so früh wie möglich ansetzen, um allen Kindern bis zum Schuleintritt gute Startbedingungen zu sichern“, appellierte Neumayer.
In diesem Zusammenhang unterstützte der IV-Generalsekretär ausdrücklich die Forderung nach einer Bildungspflicht. „Im Zentrum darf nicht mehr das Absitzen von Schuljahren stehen, sondern das Erreichen von Grundbildung für alle. Das heißt nichts anders als ein anschlussfähiges Wissens- und Kompetenzniveau in den Kulturtechniken, mit dem die jungen Menschen verlässlich ihre Pflichtschulzeit beenden. Ein besonderes Augenmerk muss dabei auch auf die Qualifizierung und Nachschulung jugendlicher Asylwerberinnen und Asylwerber gelegt werden“, so Neumayer.
Die Industrie trete zudem für ein Integrationsgesetz ein, weil es einer Verpflichtung zu aktiver Integration und klar strukturierter Maßnahmen bedürfe, die auf die heterogene Struktur der Aufnahmegesellschaft und der Zuwanderer Rücksicht nimmt. Gleichzeitig forderte die Industrie aber auch eine einheitliche Zuwanderungsstrategie und eine Neukodifizierung der unübersichtlichen Gesetzesmaterien des Fremdenrechts in einem neuen Einwanderungsgesetz: „Eine zeitgemäße, an den Bedürfnissen veränderter Arbeitswelten angepasste Arbeitsmigration und ein gezieltes Anwerben von Hochqualifizierten sind zentrale Anliegen eines hochentwickelten Wirtschaftsstandorts. Neben all den berechtigten Forderungen im Bereich Integration und Asyl: Österreich braucht genauso eine gut gesteuerte, Kriterien-geleitete qualifizierte Zuwanderung“, so Neumayer abschließend.
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