- 18.07.2016, 10:06:59
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Oligopol der Online-Buchungsplattformen: Wettbewerbssituation bleibt kritisch
Obmann Egger: Fachverband Hotellerie setzt sich weiterhin für Wahrung der unternehmerischen Freiheit ein
Utl.: Obmann Egger: Fachverband Hotellerie setzt sich weiterhin für
Wahrung der unternehmerischen Freiheit ein =
Brüssel/Wien (OTS) - Die Dominanz einiger weniger
Online-Buchungsplattformen auf dem europäischen Hotelmarkt ist
ungebrochen hoch. Drei Buchungsportale, an der Spitze die Priceline
Group (Booking.com) mit einem Marktanteil von über 60 Prozent, nehmen
gemeinsam 92 Prozent des europäischen Marktes ein. Eine Auflockerung
und Belebung des Wettbewerbes von Online-Buchungsplattformen ist
nicht in Sicht, das belegt nun auch eine aktuelle Befragung von über
2.000 Hoteliers, die von HOTREC, dem europäischen Dachverband der
Hotels, Restaurants und Cafés, gemeinsam mit seinen europäischen
Partnerverbänden und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Tourismus
der Fachhochschule Westschweiz Wallis durchgeführt wurde.
HOTREC-Präsidentin, Susanne Kraus-Winkler, betont: “Wir sehen es sehr
kritisch, dass Online-Buchungsplattformen kontinuierlich immer
größere Anteile von Hotelbuchungen an sich ziehen, während die
eigenen Vertriebskanäle der Hotels rückläufige Werte verbuchen.
Dieses Oligopol ist vor allem für kleine Betriebe problematisch.“
Durchschnittlich wurden 2015 in Europa mehr als 22 Prozent aller
Hotelübernachtungen über Online-Buchungsplattformen generiert (das
ist ein Plus um 3 Prozentpunkte im Vergleich zur Erhebung 2013). In
Österreich wird sogar ein Anstieg von über 6 Prozentpunkten
verzeichnet und steht damit ebenso bei mehr als 22 Prozent. Parallel
zum Wachstum der Buchungsportale sank der Anteil der direkten
Buchungen (online und offline) beim Hotel um insgesamt 4
Prozentpunkte auf knapp 64 Prozent.
Die Einführung der sogenannten "engen Paritätsklauseln“, die im
Sommer 2015 europaweit auf Druck zahlreicher nationaler
Wettbewerbsbehörden eingeführt worden sind, hat zu keiner Belebung
des Wettbewerbs zwischen den Portalen geführt. Die Mehrheit der
Hoteliers in Europa (91,5 Prozent) gab in der Befragung an, keine
Kommissions-Vergünstigung der Online-Plattformen seit Einführung
dieser Klauseln erhalten zu haben. Siegfried Egger, Obmann des
Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ),
bekräftigt: “In Österreich wurde aktuell ein wesentlicher Meilenstein
hinsichtlich Paritäten gesetzt und dem Unternehmer dadurch wieder
eine freie Preisfindung ermöglicht.“ Denn im Ministerrat wurde ein
Verbot von Paritätsklauseln gegenüber Beherbergungsbetrieben
beschlossen, welches als nächstes im Herbst zur Bestätigung ins
Parlament geht. „Nun steht es dem Hotelier wieder frei, auf anderen
Vertriebswegen inklusive seiner eigenen Webseite einen günstigeren
Preis oder andere günstigere Bedingungen als auf der
Buchungsplattform anbieten zu dürfen. Die Marktbedingungen wurden
dadurch fairer und ausgeglichener“, ist Egger erfreut. (PWK548/PM)
Fachverband Hotellerie
Der Fachverband Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich
vertritt 17.000 Beherbergungsbetriebe mit 1,05 Millionen Betten. Mit
über 37 Millionen Ankünften und knapp 132 Millionen Nächtigungen
leistet die heimische Hotellerie einen wesentlichen Beitrag zur
direkten und indirekten Wertschöpfung der Tourismus- und
Freizeitwirtschaft in der Höhe von rund 48,8 Milliarden Euro. Das
sind 14,8 Prozent des BIP.
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