Neues Volksblat: "Lösungen" (von Markus Ebert)
Ausgabe vom 30. Juni 2016
Linz (OTS) - Während die Schülerinnen und Schüler den Beginn der Sommerferien kaum mehr erwarten können, graut den Eltern davor — zumindest will uns die Arbeiterkammer das so vermitteln. Anlass der elterlichen Ängste: Es gibt in den Ferien zu wenige Kinderbetreuungseinrichtungen, die sich außerhalb des Urlaubs um die Sprösslinge kümmern. Dass sich dieses Problem stellen kann, ist unbestritten. Die Frage ist nur, welchen Lösungsweg geht man. Die AK redet der Vollkasko-Mentalität das Wort: Weiterer Ausbau der Betreuungseinrichtungen, was das Zeug hält, weniger Schließtage und längere Öffnungszeiten.
Nachdem aber das Geld nicht nur nicht abgeschafft, sondern bekanntlich gerade in den öffentlichen Haushalten sogar eher knapp ist, mutet der AK-Ansatz eher frivol an. Und: Angesichts der Bemühungen um ständige Angebotsverbesserungen ist die alljährliche Jammerei auch eine Fleißaufgabe. Und zwar umso mehr, als man wohl auch ein bisschen mehr auf die elterliche Kreativität und Verantwortung vertrauen könnte. Oder dass man wohlmeinend zur Kenntnis nimmt, dass etwa die Sommeraktionen vieler Gemeinden oder auch diverser Vereine nichts anderes als eine unterhaltsame Form der Kinderbetreuung sind. Und: Ein zumindest individueller Problemlöser ist wohl auch, dass sich die „lieben Kleinen“ ab einem gewissen Alter ohnehin kaum mehr unter irgendeine Fuchtel stellen lassen wollen.
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