• 29.06.2016, 10:12:17
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VIER PFOTEN Urlaubs-Tipps: Respektvolles Verhalten gegenüber Tieren ist auch im Ausland möglich

Ein Arbeitspferd in der jordanischen Felsenstadt
Petra

Wien (OTS) - Andere Länder, andere Sitten – das ist ja auch das
Schöne am Urlaub. Allerdings gilt es zu beachten, dass
Tierschutzstandards im Ausland selten auf so hohem Niveau wie in
Österreich sind. Und was Touristen auf den ersten Blick als reizvolle
Urlaubsattraktion oder als kulinarische Delikatesse erscheint, ist
vielleicht für Tiere mit Qualen verbunden. VIER PFOTEN gibt Tipps,
wie man auch im Ausland Tieren gegenüber respektvoll bleibt.

Was vor allem in südlichen Ländern dem Urlauber sofort ins Auge
springt, ist die Anzahl an streunenden Tieren. Man lässt sich als
Tierliebhaber leicht dazu verleiten, die Tiere zu füttern. „Das
Problem ist, dass sich die Streuner sehr rasch an diese
Nahrungsquelle gewöhnen, die dann nach der Urlaubssaison sofort
wieder versiegt“, sagt Indra Kley, Leiterin des Österreich-Büros von
VIER PFOTEN. Aus Tierschutzsicht ist Füttern auch deshalb kritisch,
weil sich die Tiere dadurch noch schneller vermehren. Viel sinnvoller
ist es daher, einen lokalen Tierschutzverein direkt am Urlaubsort mit
einer Spende zu unterstützen.

Immer öfter werden Touristen Fotos mit Wildtieren angeboten, sehr
beliebt sind natürlich Tierbabys. „Wenn die es Gelegenheit gibt,
Selfies oder andere Aufnahmen mit z.B. Bärenbabys zu machen, dann
müssen sofort alle Alarmglocken schrillen “, warnt Kley. Hier handelt
es sich um reine Geschäftemacherei auf Kosten der Tiere, die meist
unter inakzeptablen Bedingungen gehalten werden.

Ebenfalls ein Klassiker unter den Touristen-Attraktionen, besonders
in exotischen Ländern, sind Elefanten-, Pony-, Esel- und Kamelritte.
Aber Vorsicht: Die meisten dieser Tiere werden nicht artgemäß
gehalten. Oft sind sie auch den ganzen Tag über der Hitze ausgesetzt,
ohne mit frischem Wasser versorgt zu werden.
In der berühmten jordanischen Felsenstadt Petra, einem
UNESCO-Weltkulturerbe, startete VIER PFOTEN deshalb im März 2015
gemeinsam mit der Princess Alia Foundation (PAF) und der
Tourismusbehörde von Petra (PDTRA)ein Hilfsprojekt für arbeitende
Pferde. In und um Petra arbeiten insgesamt etwa 1.350 Pferde und
Esel. Sie befördern jährlich abertausende Touristen auf ihrem Rücken
oder in einer Pferdkutsche durch die bekannte Wüstenmetropole. Indra
Kley: „Unser Projekt zeigt erste Früchte: Der Gesundheitszustand
vieler Tiere hat sich in den letzten Monaten erheblich verbessert,
neue Stallungen wurden gebaut und ein Wasserableitungssystem zum
Schutz vor Sturzfluten wurde installiert. Erfahrene Tierärzte von
VIER PFOTEN und PAF kommen seit März 2015 regelmäßig nach Petra, um
verletzte oder kranke Tiere zu behandeln und lokale Tierärzte zu
schulen. Außerdem hat die Tourismusbehörde eine neue Verordnung
erlassen, in der sie den Umgang mit Pferden von nun an streng
reglementiert.“

VIER PFOTEN empfiehlt außerdem, sich von Sport- und Wettkämpfen mit
Tieren fernzuhalten und diese damit nicht zu fördern. Ob es die
traditionellen Stierkämpfe in Spanien und Portugal oder die
grausamen Hunde-, Bären- oder Hahnenkämpfe sind: Ihnen ist gemeinsam,
dass Tiere dafür gequält werden. Bei Stierkämpfen etwa werden Tiere
schon vor dem Spektakel bewusst gereizt. Das kann von Schlägen gegen
die Nieren über das Bohren von Nadeln in die Geschlechtsteile bis hin
zur Verabreichung von Medikamenten, um die Tiere orientierungslos zu
machen, reichen. Während des Kampfes wird der Stier oft mit Lanzen in
die Seite gestochen. Höhepunkt ist die Tötung, wobei der Tod meistens
durch Ersticken am eigenen Blut infolge des „Gnadenstoßes“ eintritt.

Zu guter Letzt empfiehlt Indra Kley, beim Kauf von Souvenirs
vorsichtig zu sein: „In vielen Geschäften werden Gegenstände aus
Elfenbein, Schildkrötenpanzer, Lederprodukte aus Häuten exotischer
Tiere oder Korallen angeboten. Mit dem Kauf trägt man zur Ausrottung
geschützter Arten bei.“ Die Einfuhr von Souvenirs, die von bedrohten
Arten stammen, ist nach dem Washingtoner Artenschutz-Abkommen nicht
erlaubt und wird mit Geldbußen und sogar Freiheitsstrafen geahndet.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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