• 15.06.2016, 13:35:11
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Integrationsministerium: Symposium zu Werten in der Flüchtlingsintegration

Integrationsminister Sebastian Kurz lud zu Integrations-Symposium in Wiener Hofburg. Diskutiert wurde die Bedeutung der Wertevermittlung in der Flüchtlingsintegration.

Utl.: Integrationsminister Sebastian Kurz lud zu
Integrations-Symposium in Wiener Hofburg. Diskutiert wurde die
Bedeutung der Wertevermittlung in der Flüchtlingsintegration. =

Wien, 15. Juni 2016 (OTS) - Am 15. Juni organisierte das
Integrationsministerium ein wissenschaftliches Symposium unter dem
Titel „Werte im Umbruch? - Flüchtlingsintegration in Österreich“.
Expertinnen und Experten aus Österreich und Deutschland diskutierten
in zwei Panels wozu es Werte in der Flüchtlingsintegration braucht
und wie diese in der Praxis vermittelt werden können. Unter den
Diskutierenden waren unter anderem die deutsch-türkische Journalistin
Hatice Akyün, Universitätsprofessor DDr. Christian Stadler und der
Vorsitzende des Expertenrats für Integration Universitätsprofessor
Dr. Heinz Faßmann. Hintergrund des Symposiums sind die anhaltenden
Fluchtbewegungen nach Europa und die damit verbundenen
Herausforderungen in der Flüchtlingsintegration. Im letzten Jahr
wurden in Österreich 90.000 Asylanträge gestellt. Rund drei Viertel
aller Asylwerberinnen und Asylwerber, die 2015 einen Asylantrag
gestellt haben, stammen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak - also
aus Gebieten mit oftmals sehr unterschiedlichen Gesellschafts- und
Werteordnungen.

Universitätsprofessor Dr. Heinz Faßmann erklärte zu Beginn des
Symposiums: „Durch die Flüchtlingswelle wurde in Österreich eine
Wertediskussion ins Rollen gebracht. Wir haben uns gefragt, was die
Basis unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens ist. Demokratie,
Gleichberechtigung und Rechtsstaatlichkeit sind diese Grundlagen.
Diese Grundwerte müssen wir Menschen, die aus anderen Gesellschaften
kommen, vermitteln.“ Die deutsche Journalistin Hatice Akyün betonte
im Rahmen des Panels, dass gesellschaftliche Werte nicht von
Grundrechten zu trennen sind: „Grundrechte wie z.B. die
Gleichberechtigung sind auch Werte und müssen von uns als
Gesellschaft selbstbewusst gelebt werden, dann werden sie auch von
jenen Menschen angenommen, die als Flüchtlinge und Zuwanderer zu uns
kommen. Viele Migrantinnen und Migranten, die im Erwachsenenalter in
ein anderes Land kommen, verändern ihre Einstellungen im Lauf ihres
Lebens. Sie überdenken durch das Ankommen in einem neuen Land
bisherige Einstellungen und entwickeln neue. Das ist eine große und
bemerkenswerte Integrationsleistung. Kinder haben es hier einfacher,
denn sie lernen diese Werte bereits früh kennen und wachsen damit
auf.“

Praxis in Österreich: Bundesweite Werte-und Orientierungskurse

Unterstützung beim Kennenlernen der Grundprinzipien des
Zusammenlebens in Österreich erhalten Asylberechtigte und subsidiär
Schutzberechtigte bei den Werte- und Orientierungskursen.
Integrationsminister Sebastian Kurz betont: „Integration ist eine
Querschnittsmaterie, die Bund, Länder und Gemeinden alle gemeinsam
betrifft. Wir stehen vor großen Herausforderungen, was die
langfristig erfolgreiche Integration von Flüchtlingen in unsere
Gesellschaft betrifft. Neben dem Erlernen der deutschen Sprache und
dem raschen Einstieg in den Arbeitsmarkt ist es wichtig, dass
Asylberechtigte die europäischen Werte und die Grundprinzipien des
Zusammenlebens in Österreich verbindlich kennenlernen. Das umfasst
unter anderem die Gleichberechtigung von Mann und Frau genauso wie
Religionsfreiheit und Schulpflicht. Diese europäischen Grundhaltungen
und Werte müssen wir Flüchtlingen klar kommunizieren. Mit den seit
sechs Monaten laufenden Werte- und Orientierungskursen setzen wir
genau dort an und schaffen die Grundlage für eine erfolgreiche
Integration.“

Bereits im Herbst 2015 haben Mitglieder des Expertenrats für
Integration gemeinsam mit dem Integrationsministerium den 50
Punkte-Plan für Integration erarbeitet. Ein wesentlicher
Umsetzungsschritt dabei sind die Werte- und Orientierungskurse für
Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte. Zentrale
Bestandteile der Kurse sind die Grundwerte der österreichischen
Verfassung wie Gleichberechtigung von Mann und Frau, Menschenwürde
und demokratische Prinzipien. Die Kurse vermitteln außerdem wichtige
Voraussetzungen des Lebens in Österreich wie die Bedeutung von
Deutschkenntnissen und Bildung sowie Alltagswissen für die
erfolgreiche Integration. Die Kurse finden in Kleingruppen statt,
Männer und Frauen nehmen gemeinsam teil. Mittlerweile werden die
Wertekurse bundesweit vom Österreichischen Integrationsfonds
durchgeführt.

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