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Bundesjugendvertretung: Asyl-Schnellverfahren sind eine schlechte Idee!

Eine halbgare Idee der Bundesregierung in Sachen Flüchtlinge jagt die nächste Eine halbgare Idee der Bundesregierung in Sachen Flüchtlinge jagt die nächste

Wien (OTS) - Die Bundesjugendvertretung (BJV) kritisiert die geplanten Asyl-Schnellverfahren an den österreichischen Grenzen.

Laura Schoch, Vorsitzende der BJV, dazu: „Aktuell sind immer mehr Kinder und Frauen auf der Flucht. Sie werden so nochmals unnötig ernsthaften Gefahren ausgesetzt. Nach den unvorstellbaren Strapazen einer Flucht sollen sie nun an der österreichischen Grenze im Schnellverfahren abgefertigt werden. Eine faire Begutachtung ist in dieser Eile natürlich keineswegs möglich. Und nur in Sonderfällen kann dann überhaupt Asyl beantragt werden. Das wird in einer Konsequenz zu Massenlagern in ‚sicheren Drittländern‘ führen, in denen mit humanitären Missständen zu rechnen ist. Wie hier mit den Rechten und Bedürfnissen von Menschen, und insbesondere von Kindern, umgegangen wird, ist skandalös! Diese Abgrenzungspolitik treibt Menschen in nur noch gefährlichere Fluchtrouten, in noch größere Strapazen, in noch größere Angst. Dabei sollten wir als Gesellschaft doch versuchen, das Leid der Menschen zu verringern und nicht noch zusätzlich zu vergrößern.“

Laura Schoch weist außerdem auf den bereits existierenden Antrag der Bundesregierung zu einer Änderung des Asylgesetzes hin: „Aktuell scheint bei der Bundesregierung ein halbgarer Vorschlag den nächsten zu jagen. Die geplante Änderung des Asylgesetzes vom letzten Jahr – Stichwort u.a. Asyl auf Zeit – ist noch nicht einmal beschlossen, da kommt schon die nächste Schikane daher. Zahlreiche Kinder- und Jugendorganisationen haben schon den ersten Gesetzesvorschlag, vor allem seine Konsequenzen für Kinder und Familien, scharf kritisiert, auch wir. Ergebnisse gibt es daraus allerdings noch keine. Eine politische Baustelle wird einfach durch eine neue ersetzt.“

Außerdem merkt Schoch an: „Auch wir sind für raschere Asylverfahren, um Menschen auf der Flucht in Österreich das Leben zu erleichtern und sie nicht jahrelang auf einen Bescheid warten müssen. Aber es darf dabei keineswegs an Qualität eingebüßt werden. Wenn schneller heißt:
ungenauer und überstürzter, dann ist das abzulehnen. Wir wünschen uns in erster Linie BESSERE Asylverfahren und BESSERE Betreuung dabei.“

Rückfragen & Kontakt:

Bundesjugendvertretung
Julia Preinerstorfer
Öffentlichkeitsarbeit
01 214 44 99 -15 // 0676 880 11 1048
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