- 30.03.2016, 13:52:54
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Digitale Kommunikation: Keine Angst vor neuen Wegen - BILD/VIDEO

Wien (OTS) - Expertinnen und Experten diskutierten in Graz über die
rasante Entwicklung in der Unternehmenskommunikation und empfehlen:
Anschauen, hinterfragen, ausprobieren – „Digitale Transformation“
wird noch zu wenig ernst genommen.
Immer mehr Ausspielkanäle, Interaktion in Echtzeit und neue digitale
Werkzeuge: Die Unternehmenskommunikation wird deutlich komplexer,
eröffnet aber auch viele Möglichkeiten. Welche Strategien Erfolg
versprechen und was es zu vermeiden gilt, erklärten Profis gestern,
Dienstagabend, bei der Veranstaltungsreihe „DigitalDialog" in Graz.
„Viele Unternehmen nehmen die digitale Transformation noch nicht
ernst genug. Inzwischen besitzt das weltgrößte Taxi-Unternehmen aber
keine Taxis und der größte Beherbergungsanbieter keine Immobilien
mehr“, nahm Gerhard Kürner, Managing Partner der Kreativschmiede
Lunik2, die kürzlich aus den Agenturen Strobl)Kriegner Group und
Tower Trash hervorgegangen ist, auf Uber und Airbnb Bezug.
„Uns betrifft das nicht“ – diese Meinung herrsche zum Teil auch noch
in den Chefetagen vor. Das sei falsch, es gebe nur im Umfang der
Auswirkungen Unterschiede. „Hat das jemand kommen sehen?“ höre man
oft in Reaktion auf das Verschwinden von Dienstleistungen – Stichwort
Bankschalter, von denen es immer weniger gibt. Oder es heiße gleich:
„Das wird sich nicht mehr ausgehen“, in Hinblick auf Märkte, die sich
nicht nur rasant verändern, sondern auch vom digitalen Wandel
„unterwandert“ werden.
„Das gesamte Öko-System rund herum bewegt sich“, verwies der Experte
beispielsweise auf die Medienbranche. „Hier gibt es großteils gute
Qualität, trotzdem gehen die Einnahmequellen verloren. Das wird eng“,
so Kürner. Gleichzeitig würden sich für viele Branchen neue Chancen
auftun: „Die Zeit, die die Anwender dem Smartphone widmen, nimmt
laufend zu, weshalb auch Werbung stärker an die mobilen Endgeräte
angepasst wird.“ Ein großes Thema sei auch Video: „Das kommt auf alle
Fälle. Die Hürde ist gering, es geht sehr simpel und das Wachstum ist
stark.“
Video wird zum Renner
Video könnte der Retter sein, hieß es zwar schon zu Beginn der
Medienkrise. Jetzt sei das Thema aber wirklich reif, gab sich auch
Barbara Rauchwarter, Unternehmenssprecherin der APA - Austria Presse
Agentur, überzeugt. „Da bewegt sich viel. Allerdings müssen die
Videos lockerer und redaktioneller gestaltet werden“, so die
Expertin. Vorstände dürften vor der Kamera nicht wirken „wie der
Bundespräsident bei der Neujahrsansprache“.
Bei der Kommunikation über soziale Medien sei ebenfalls eine
wohlüberlegte Strategie notwendig. „Am Anfang stand bei uns die
Frage, was kann und was möchte ich auf diesen Plattformen tun. Das
Ergebnis war, dort gar nichts zu machen“, erklärte Rauchwarter. Denn
als B2B-Unternehmen Nachrichten zu posten, sei eher unklug, und
Presseaussendungen eins zu eins auszuspielen, nicht gerade spannend.
„Fazit: Wenn wir dort nichts zu sagen haben, machen wir es auch
nicht. Das war eine sehr bewusste Entscheidung“, so Rauchwarter. Auch
Organisationen, in denen jeder Tweet und jedes Posting langwierig
abgesegnet werden müssten, sollten die Finger von Social Media
lassen.
Im Tourismus sei das diesbezügliche Engagement noch sehr
unterschiedlich. „Das reicht von der traditionellen Buchung per
Telefon bis zu Facebook und Instagram“, sagte Christina Brandstätter,
die den Bereich Marketing & PR beim Seehotel Jägerwirt leitet. „Wir
selbst versuchen durch kreative Ansätze zu punkten – beispielsweise
‘Behind the Scenes‘-Beiträge.“ Wichtig sei auch authentisch zu
kommunizieren, also auf das Schönzeichnen von Fotos zu verzichten,
und Bewertungen auf Internet-Portalen ernst zu nehmen.
Nicht auf eigene Kanäle vergessen
Auf die Bedeutung von eigenen Kanälen wie Website, App oder Blog wies
Georg Holzer, (Mit-) Gründer des Start-ups xamoom, das Infrastruktur
für ortsbezogene Handydienste anbietet, hin. „Eine eigene Plattform
ist enorm wichtig. Ich würde nie eine Social Media-Strategie nur auf
externen Plattformen aufbauen. Das ist wie ein Haus auf einem
gemieteten Grundstück“, so Holzer. Er sieht in Apps großes Potenzial
für die Kommunikation, das bisher nicht ausreichend genutzt werde.
„Die Digitalisierung ist gekommen, um zu bleiben. Also muss man sich
damit auseinandersetzen, die Möglichkeiten hinterfragen und sich
gegebenenfalls Hilfe von Profis holen“, resümierte Rauchwarter. Und
Agentur-Chef Kürner empfiehlt: „Anschauen und ausprobieren, denn die
Entwicklung ist rasant. Und nichts tun, was man nicht auch im ‘echten
Leben‘ machen würde.“
Der „DigitalDialog" ist eine von der Steirischen Wirtschaftsförderung
(SFG), APA - Austria Presse Agentur, evolaris, Campus02, Infonova,
Kleine Zeitung und IBC Graz organisierte Veranstaltungsreihe
(www.digitaldialog.biz), die sich den neuesten digitalen Trends,
Technologien und Applikationen widmet. Die nächste Veranstaltung in
dieser Reihe findet am 26. April statt.
Weitere Bilder unter:
http://www.apa-fotoservice.at/galerie/7605
Download und Einbindungsdetails:
http://www.ots-video.at/v/digitale-kommunikation-keine-angst-vor-neuen-wegen/
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