„Tatort“-Duo Krassnitzer und Neuhauser unter „Schock“
Dreharbeiten zu Hennings zweitem Austrokrimi mit Aaron Karl und Mercedes Echerer in weiteren Rollen
Wien (OTS) - „Zunächst hoffe ich, dass es ein berührender, spannender und unterhaltsamer Film wird. Und wenn es uns gelingt, den relevanten Themen der Zeit eine Geschichte zu widmen, die bei vielen ankommt, ist mehr erreicht, als man erwarten darf.“ Drehbuchautor und Regisseur Rupert Henning hat mit seinem „Tatort“-Debüt „Grenzfall“ vergangenes Jahr ein Millionenpublikum erreicht. Bei seinem zweiten „Tatort“-Krimi gehen die Dreharbeiten zum neuen Fall „Schock“ dieser Tage zu Ende. Das bewährte Duo Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser soll diesmal keinen Mord aufklären, sondern einen verhindern: Ein junger Mann hat seine Eltern entführt und droht in einer öffentlich verbreiteten Botschaft mit Gewalt. Zwischen großem öffentlichen Druck und höchstem medialem Interesse führt die Spurensuche zu einem vom Verfassungsschutz als extremistisch eingestuften Netzwerk radikaler Aktivisten – und am Freitag, dem 18. März 2016, im Rahmen eines Setbesuchs ins Verhörzimmer im 15. Bezirk in Wien. Ins Visier des Austroduos geriet Mercedes Echerer als Universitätsprofessorin. Den Ermittlern zur Seite stand u. a. Ulrike Beimpold.
In weiteren Rollen spielen in diesem in Wien gedrehten Krimi erneut Tanja Raunig und Hubert Kramar sowie erstmals in einer „Tatort“-Hauptrolle Aaron Karl und weiters Christina Scherrer, Simon Stockinger, Mehmet Sözer, Reinhold Moritz und Dominik Warta. Zu sehen ist „Tatort – Schock“ voraussichtlich 2017 in ORF 2.
Harald Krassnitzer: „Der Fall macht nachdenklich“
Für Moritz Eisner alias Harald Krassnitzer ist „Schock“ der 39. „Tatort“-Krimi: „Wir erleben bei vielen jungen Menschen in zunehmendem Maße eine Orientierungslosigkeit dahingehend, dass sie nicht wissen, wie ihre Zukunft aussieht. Mit Radikalisierung im landläufigen Sinn, wie wir es jetzt öfter feststellen, kann man diesen Fall aber nicht vergleichen. Wir haben es mit einer anderen Form der Radikalisierung zu tun, insofern, dass sich dieser junge Mann nicht einer politischen oder religiösen Gruppe anbiedert und versucht, seine Traumatisierung in Bezug auf die Gesellschaft umzusetzen. Denn er sucht die Auseinandersetzung auf einem philosophischen Weg. Und das macht die Geschichte auch so spannend. Der Fall enthält aber nicht nur klassische spannende Elemente, sondern ist auch sehr dicht und macht nachdenklich.“ Über die Beziehung zwischen Moritz Eisner und Bibi Fellner: „Im zuletzt ausgestrahlten ,Tatort – Sternschnuppe‘ war das ein Teilaspekt einer Geschichte, vielleicht auch weil es ein bisschen zum Thema gepasst hat. Uns geht es in erster Linie darum, gute Geschichten zu erzählen – die beiden sind Ermittler und tauchen in die Geschichte ein, in das Biotop der Story.“
Adele Neuhauser: „Ein sehr dramatisches Thema“
Zum 15. Mal ermittelt Romy-Nominee Adele Neuhauser als Bibi Fellner nun in diesem Austro-„Tatort“: „Es geht um die Frage, wie es dazu kommt, dass junge Menschen überhaupt in eine solche Situation geraten und ebenso radikal gegen andere und sich selbst handeln. Das hat mit der Erziehung zu tun, aber auch mit der Perspektivlosigkeit in dieser Zeit, der ansteigenden Aggression und Orientierungslosigkeit dieser Gesellschaft. Ein sehr dramatisches Thema. Dazu kommt ein ganz neuer Aspekt in unserer Art zu ermitteln: In diesem Fall sind wir Kommissare dazu aufgerufen, etwas zu verhindern. Es gibt schon einen Tatort in dem Sinn, weil der junge Mann seine Eltern entführt hat und droht, sie und sich selbst zu töten. Aber wir wollen natürlich das Schlimmste verhindern.“ Neuhauser weiter über die Beziehung des Ermittlerduos: „Es scheint ein Trend zu sein, dass man Moritz Eisner und Bibi Fellner zusammenbringen möchte. Aber das wäre doch schade, denn dann wäre unsere Geschichte schon bald auserzählt.“
Mercedes Echerer: „Was passiert, wenn Gewalt der letzte Weg zu sein scheint?“
Mercedes Echerer spielt die Sozialwissenschafterin Sarah Adler, die an der Universität unterrichtet und dort eine Theorie über Amokläufer präsentiert. David Frank (Aaron Karl) ist einer ihrer Studenten – und gerät somit ins Visier der „Tatort“-Ermittler. „Sarah Adler liefert vielleicht nicht den Anstoß, aber die Erklärung, warum junge Menschen, denen in unserer heutigen Zeit scheinbar alle Chancen offenstehen, in zwei Extreme kippen: Das eine ist die Motivationslosigkeit und völlige Überforderung und das andere ist eine Form von Gewalt gegen sich selbst oder andere. Es gibt Experten, die sich mit solchen Phänomenen beschäftigen, und Sarah Adler ist so eine Expertin, die Erklärungen sucht und auch findet. Auf die Fragen:
Wie kann ein hochbegabter Student aus gutem Hause, der sich in jeder Hinsicht sicher fühlen kann, dem die Welt offensteht, der intelligent ist, Humor hat und gut aussieht, in eine solche Situation geraten? Und was passiert, wenn Gewalt der letzte Weg zu sein scheint – im Kleinen wie im Großen?“
Rupert Henning: „,Tatort‘ ist die große Bühne“
Mit seinem ersten „Tatort“-Film „Grenzfall“ erreichte Regisseur und Drehbuchautor Rupert Henning vergangenes Jahr ein Millionenpublikum. Am Freitag, dem 19. Februar 2016, haben in Wien die Dreharbeiten zu Hennings zweitem „Tatort“ mit dem Titel „Schock“ begonnen. „Ich hoffe, dass es so wahrgenommen wird, dass wir den ,Tatort‘ auch dazu nützen, um uns mit den Dingen auseinanderzusetzen, die uns betreffen. Es ist einerseits schön, für ein Format zu arbeiten, das so gut eingeführt ist und bei dem so viele Zuschauer dabei sind. Aber andererseits ist es natürlich auch eine große Verantwortung, die man dazu nützen kann, um Geschichten zu thematisieren und von Verhältnissen zu erzählen, die einfach da sind. Aus meiner Sicht als Geschichtenerzähler ist der ,Tatort‘ die große Bühne. Mich beschäftigt dieses Thema Jugendgewalt schon sehr lange. Gewalt ist nie Selbstzweck, sondern ein Mittel zum Zweck, und es geht immer darum herausfinden, warum jemand Gewalt anwendet.“
Das Austro-„Tatort“-Jahr 2016
Mit Millionenpublikum und Reichweitenrekord starteten Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser in Michi Riebls Austrokrimi „Sternschnuppe“ am 7. Februar in das neue Austro-„Tatort“-Jahr. Voraussichtlich im Herbst steht mit „Die Kunst des Krieges“ (Regie:
Thomas Roth) der zweite neue Krimi auf dem Programm von ORF 2. Neben diesen beiden ORF-Premieren werden 2016 insgesamt drei „Tatort“-Filme – darunter „Schock“ – gedreht.
Mehr zum Inhalt ist online unter http://presse.ORF.at abrufbar.
„Tatort – Schock“ ist eine Produktion des ORF, hergestellt von Cult Film.