Koßdorff: Vorsicht vor Falle in der Ernährungsdebatte - Steuern steuern nicht!
Wien (OTS) - „Steuern auf Lebensmittel oder einzelne Nährstoffe wie Zucker oder Fett sind bereits in verschiedenen Staaten wie Dänemark gescheitert und weisen in die falsche Richtung. Diese Steuern machen nur die Geldbörsen leichter, nicht die Menschen! Politische Maßnahmen dieser Art lassen die Vermutung zu, dass damit primär Geld in die öffentlichen Kassen gespült werden soll“, kritisiert Mag. Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin des Fachverbandes der Lebensmittelindustrie, die Idee der britischen Regierung, Zucker in alkoholfreien Erfrischungsgetränken zu besteuern.
Der Lenkungseffekt einer solchen Zuckersteuer ist bei Getränken denkbar gering: Eine Untersuchung zeigt, dass in Österreich der Beitrag von Limonaden zur täglichen Energieaufnahme im Durchschnitt bei bescheidenen 2 % liegt. Da liegt auf der Hand, dass sich über eine eventuelle Besteuerung wohl keine allzu große Möglichkeit ergibt, das gesellschaftliche Problem von Adipositas in den Griff zu bekommen.
Auf eine ausgewogene Ernährungsweise und ausreichend Bewegung kommt es an
Denn Adipositas ist ein multikausales Phänomen: Die oft getroffene Einteilung in „gesunde“ und „ungesunde“ Lebensmittel oder deren Bestandteile wie Zucker und Fett ist freilich falsch. Es gibt nur einen mehr oder weniger verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln und einen Lebensstil, der ausreichende Bewegung und ausgewogene Ernährung miteinander kombiniert. Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen sind in der modernen Gesellschaft häufig. Daran ist aber nie ein Lebensmittel oder ein einzelner Bestandteil der Ernährung „schuld“, sondern ein Mix aus mangelnder Bewegung, Stress, genetischer Disposition, Schlafmangel und ungesunder Ernährungsweise.
Die österreichischen Lebensmittelhersteller bieten seit Jahren ein breites Spektrum an Lebensmitteln ausgezeichneter Qualität, mit hoher Sicherheit und bestem Geschmack an. Die Verbraucher können aus verschiedensten Rezepturen – von traditionell über Light bis zu „Free from“ – in unterschiedlichen Packungsgrößen und Zubereitungsformen auswählen. Die Lebensmittelkennzeichnung ist so umfassend, dass für die Verbraucher klar ersichtlich ist, welche Zutaten und Nährwerte das Lebensmittel anbietet. Dazu Koßdorff abschließend: „Die europäische Lebensmittel-Informationsverordnung trägt dem Grundgedanken Rechnung, dass die Konsumenten in ihren Kaufentscheidungen noch umfassender unterstützt werden. Bildung und fundierte Information sind für einen ausgewogenen Ernährungs- und Lebensstil effizienter und nachhaltiger als Steuern auf Lebensmittel!“
Umfassende Informationen über Zucker sind reichlich vorhanden und im Internet frei verfügbar:
http://www.dge.de/ http://www.forum-ernaehrung.at/mehr/themen/zucker/
Stellenwert der Lebensmittelindustrie in Österreich
Die Lebensmittelindustrie ist eine der größten Branchen Österreichs. Sie sichert im Interesse der Konsumenten tagtäglich die Versorgung mit sicheren, qualitativen und leistbaren Lebensmitteln. Die rund 200 Unternehmen mit ihren 26.000 Beschäftigten erwirtschafteten im Jahr 2015 ein Produktionsvolumen von 8 Mrd. €. Über 60 % davon werden in 180 Länder rund um den Globus exportiert. Der Fachverband unterstützt seine Mitglieder durch Information, Beratung und internationale Vernetzung.
Rückfragen & Kontakt:
Mag. Katharina Koßdorff
Geschäftsführerin im Fachverband der Lebensmittelindustrie
Tel.: +43 1 712 21 21 – 14
k.kossdorff@dielebensmittel.at
DI Oskar Wawschinek MAS MBA
Food Business Consult
Pressesprecher für den Fachverband der Lebensmittelindustrie
Mobil: +43 664 545 63 50
presse@dielebensmittel.at