SP-Klubtagung – Sima/Kriz/Pfeffer: Milliarden-Invest in die Lebensadern der wachsenden Stadt
Infrastrukturoffensive und weitere Ausbau der Öffis als Garant für die Lebensqualität in Wien
Wien (OTS/SPW-K) - „Wir halten die Stadt am Laufen“, unter diesem Motto stehen die vielen Maßnahmen für die Infrastruktur, die im neuen Daseinsvorsorgeressort von Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke, umgesetzt werden: „Bis 2020 investieren wir 1,3 Mrd. Euro in die zentralen Bereiche der Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und in die Bereitstellung von Energie und Wärme“ für die wachsende Stadt. Vieles davon findet unter der Erde statt, ist also nicht gleich sichtbar, die Auswirkungen jedoch für jeden von uns spürbar“, so Sima bei der SPÖ-Klubklausur in Floridsdorf. Sie setzt auf eine starke kommunale Daseinsvorsorge und erteilt jeglichen Privatisierungsversuchen eine klare Absage. „Die so zentralen Bereiche der Daseinsvorsorge, ob Trinkwasser, Energie, Abwasser, Müllentsorgung und der öffentliche Verkehr müssen auch künftig in Händen der Stadt bleiben“, so Sima.
Reaktion auf globalen Klimawandel: Speicherbecken als Überflutungsschutz und ein neuer Fußballplatz für Simmering =
Wien Kanal investiert in den kommenden fünf Jahren rund 80 Mio., viel fließt davon in neue Stadtentwicklungsgebiete. Wesentlich jedoch sind auch Maßnahmen in Reaktion auf den globalen Klimawandel, der auch in Wien längst spürbar ist. So wird in Favoriten in der Neilreichgasse aktuell ein Speicherbecken für Starkregenereignisse errichtet, es fasst umgerechnet 26000 gefüllte Badewannen. Die Wassermassen werden unterirdisch zwischengespeichert und dann in die ebsWien Hauptkläranlage weitergeleitet. Ein noch viel größer dimensioniertes Becken wird derzeit gerade in Simmering fertiggestellt.
Das Speicherbecken in der Haidestraße 10 und die beiden Transportkanäle sind die letzten Bausteine einer in der Folge insgesamt 86 Millionen Liter Regenwasser fassenden Speicherkette in und um den 11. Bezirk. Die 30 Millionen Euro teuren unterirdischen Bauwerke haben ein Fassungsvermögen von über 34 Millionen Liter Regenwasser. Für SPÖ-Bezirksvorsteher –Stellvertreter Peter Kriz bringen die Maßnahmen eine enorme Erleichterung für den 11. Bezirk. „Da Simmering der topographisch tiefste Punkt Wiens ist, gab es aufgrund der zunehmenden Starkregenereignisse immer mehr Überflutungen. Umso erfreulicher ist es, dass die Stadt Wien reagiert hat und große Summen investiert hat, um Simmering zu entlasten“, so Kriz. Besonders freut ihn der neue Fußballplatz für den SC Mautner Markhof, der über dem Speicherbecken entsteht, ausgestattet mit neuem Kunstrasen und einer modernen Flutlichtanlage.
Sicherung der Trinkwasserversorgung für die nächsten Generationen =
Auch die Trinkwasserversorgung ist ein zentraler Bestandteil der Daseinsvorsorge. Wiener Wasser investiert jährlich 50 Mio. in die Rohrnetzsanierung, damit die Versorgung mit glasklarem Wasser aus den Bergen für alle Wienerinnen und Wiener garantiert ist. Heuer steht der Tausch von Rohren am Neubaugürtel und beim Schottenring im Bereich des Jonas Reinl am Programm. Die meisten Baustellen werden mittels grabungsloser Verfahren („noDig“) umgesetzt, um die Umgebung so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.
Sicherung der Energieversorgung für die wachsende Stadt =
Die Wiener Netze investieren bis 2020 mehr als 1 Milliarde Euro in das Wachstum der Stadt Wien, davon entfallen mehr als 650 Millionen Euro in den Ausbau und die Erneuerung der Strom-, Gas- und Fernwärmenetze. Konkret etwa 20 Mio. Euro im Zuge der U4-Sanierung, jeweils rund 11 Mio. Euro werden in die Umspannwerke Stadlau und Eisenstadtplatz investiert, rund 3 Mio. Euro in den Neubau des Umspannwerks Arsenal. Viel Geld – konkret 48 Mio. - fließt auch in Erhalt und Ausbau des Fernwärmenetzes.
Ein Hightech-Bodenfilter sichert Wasserqualität der Alten Donau =
Ein spannendes Projekt präsentierte Sima zur Stabilisierung der Wasserqualität der Alten Donau. Dort muss die fehlende Grundwasserdynamik mittels künstlicher Wasserzufuhr, der sogenannten Dotation, ausgeglichen werden. Durch die Donauregulierung 1870 bis 1875 wurde aus dem ehemaligen Hauptarm der Donau ein grundwassergespeister See – die Alte Donau. Das rund 1,6 km2 umfassende Natur- und Freizeitparadies Alte Donau ist ein wertvoller ökologischer Lebensraum, den die Stadt Wien streng schützt. Klimawandel und der steigende Nutzungsdruck als Badegewässer stellen aber große Herausforderungen an die Alte Donau dar.
Die MA 45-Wiener Gewässer errichtet nun im Rahmen eines von der EU-geförderten Projekts im Wasserpark Floridsdorf einen 2.000 m2 große Wasserfilter. Er dient zur Stabilisierung der Wasserqualität und besteht aus einer bewachsenen Gesteinsschicht. Im Bedarfsfall können 90 Liter pro Sekunde gefiltert werden. Die Zuleitung aus der Neuen Donau erfolgt im freien Gefälle, das Wasser passiert den Filter, dadurch kommt es zur Reduktion von Nährstoffen, die das Makrophytenwachstum anheizen. Die gute Wasserqualität wird stabilisiert.
Die Anlage selber wird an der Oberfläche mit blühenden Wasserpflanzen gestaltet und neue Sitzgelegenheiten laden ins neue „Wohnzimmer im Freien“. „Dieser Filter ist eine Pionierarbeit der Stadt Wien, die wieder einmal zeigt, wie innovativ die Stadt im Sinne der Umwelt agiert“, so Sima.
Weiterer Ausbau der Öffis sorgt für moderne Mobilität auch für die nächsten Generationen
Als neue Öffistadträtin betonte Sima, dass ihr der weitere Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel ein zentrales Anliegen ist. Mit 700 000 JahreskartenbesitzerInnen und einem Anteil am Modal split von 39 % werden die Wiener Linien von der Bevölkerung sehr gut angenommen. „Aber wir müssen natürlich auch in Sachen Mobilität auf die wachsende Stadt reagieren. Zentrales Projekt ist daher der Ausbau von U2 und U5, der zu einer enormen Entlastung im Öffi-Netz führen wird“, so Sima. In der ersten Phase (geplanter Baubeginn 2018 und Fertigstellung 2023) führt die verlängerte U2 über eine neue Linienführung ab Rathaus über Neubaugasse und Pilgramgasse zum Matzleinsdorfer Platz und die U5 vom Frankhplatz/AAKH bis zum Karlsplatz. In der zweiten Phase, die gerade mit dem Bund verhandelt wird, soll die U5 den Elterleinplatz im 17. Bezirk anbinden.
Für die Hernalser Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer ist die Öffi-Offensive für den 17. Bezirk eine sehr erfreuliche Entwicklung:
„Unser Bezirk braucht einen weiteren Schub in Sachen Öffis, viel ist bereits geschehen, wie etwa die Verdichtung der Intervalle auf der Linie U6 und Beschleunigungsmaßnahmen für die Linie 43,die eine enorme Entlastung gebracht haben. Außerdem wurden die Intervalle unserer Busverbindungen in den Bezirksrandsiedlungen – also der 44A, der 43A und der 42A – verdichtet“, so Pfeffer, weitere Verdichtungen werden im Sommer stattfinden. Dennoch müsse man auf die Bevölkerungszunahme reagieren und in den U-Bahn-Bau entsprechend investieren. „Für Hernals bedeutet das eine massive Aufwertung“, sagt Pfeffer. Der Ausbau der Öffis hat indes auch wirtschaftlich sehr positive Folgen für Wien: Bei einer Investitionssumme von ca. 950 Millionen Euro für die erste Bauphase der U2/U5 rechnet man mit über 16.000 Arbeitsplätzen.
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