- 02.03.2016, 14:43:30
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GLOBAL 2000: Neue Züchtungstechniken müssen als Gentechnik klassifiziert werden
Öffentliche Konferenz der Grünen im EU-Parlament zu „Neuen Züchtungstechniken“
Utl.: Öffentliche Konferenz der Grünen im EU-Parlament zu „Neuen
Züchtungstechniken“ =
Wien/Brüssel (OTS) - Heute veranstaltet die Fraktion der Grünen im
EU-Parlament eine öffentliche Konferenz zu den so genannten „Neuen
Züchtungstechniken“. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob diese neuen
Formen der Biotechnologie, die zur Veränderung u.a. der pflanzlichen
DNA herangezogen werden, als Gentechnik klassifiziert werden sollen.
Aktueller Anlass ist die unmittelbar bevorstehende rechtliche
Einschätzung der EU-Kommission, die noch im Frühjahr 2016 abgegeben
werden soll. Die Einschätzung hat weitreichende Folgen auf die
Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion. Sie entscheidet, ob
Pflanzen, die durch diese neuen Techniken gezüchtet wurden, künftig
ungekennzeichnet und ohne Risikoabschätzung auf den EU-Markt kommen.
Heidemarie Porstner, Gentechniksprecherin der
Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000: „Das darf auf keinen Fall
passieren. Neue Züchtungstechniken müssen als Gentechnik eingestuft
werden. Mit diesen neuen Technologien wollen uns die Konzerne
Gentechnik durch die Hintertür unterjubeln.“
Genetische Veränderung durch „Neue Züchtungstechniken“
Unter dem Begriff „Neue Züchtungstechniken“ wird eine ganze Reihe von
biotechnologischen Methoden zusammengefasst, die dazu dienen, die DNA
einer Pflanze zu verändern, um ihre Eigenschaften zu modifizieren. Im
Gegensatz zur herkömmlichen „Trans-Gentechnik“, bei der ein oder
mehrere Gene eines anderen Organismus eingeschleust wurden, geschieht
dies bei den Neuen Züchtungstechniken ohne artfremde Gene durch
direkte Veränderung an der DNA. Beispiele hierfür sind die
„Cis-Gentechnik“ , CRISPR/Cas, Zinkfinger-Nuklease Technik oder
Agro-Infiltration. Das Problem: Viele dieser Eingriffe können im
Endprodukt nicht mehr nachgewiesen werden.
Auswirkungen der „Neuen Züchtungstechniken“ auf Umwelt,
KonsumentInnen und die Landwirtschaft
Die fehlende Nachweisbarkeit ist das Hauptargument der Konzerne: Sie
möchte keine Einstufung als Gentechnik. Heidemarie Porstner: „Das
hätte weitreichende Folgen für die Umwelt, die LandwirtInnen und die
KonsumentInnen. Ohne Einstufung als Gentechnik kommen diese Produkte
völlig ungehindert auf den Markt, ohne eine Risikoabschätzung, ohne
Kennzeichnung. So findet sich plötzlich Gentechnik, die die meisten
KonsumentInnen und auch LandwirtInnen strikt ablehnen, doch auf
unseren Feldern und in unseren Lebensmitteln.“
Die Auswirkungen der Neuen Züchtungstechniken wurden bisher gar nicht
oder nur unzureichend untersucht. Doch bereits durch die herkömmliche
Gentechnik zeigen sich zahlreiche negative Auswirkungen auf die
Umwelt. Die Veränderungen durch Neue Züchtungstechniken sind noch
umfassender.
Die EU-Kommission muss handeln
Heidemarie Porstner abschließend: „Die EU-Kommission muss sich die
zahlreichen Bedenken, die durch rechtliche und wissenschaftliche
Gutachten untermauert sind, ernst nehmen. Der Gentechnik darf nicht
über die Neuen Züchtungstechniken Einlass durch die Hintertüre
gewährt werden.“
Der Live-Stream zur heutigen Veranstaltung im EU-Parlament ab
14:30-18:00:
http://greenmediabox.eu/en/ct/120-New-breeding-techniques-Hidden-GMOs
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