- 02.03.2016, 11:01:54
- /
- OTS0094 OTW0094
Deloitte.Radar 2016: Attraktivität des Wirtschaftsstandortes weiter im Abwärtstrend
Deloitte traut Österreich mit mehr Mut eine Trendumkehr zu
Utl.: Deloitte traut Österreich mit mehr Mut eine Trendumkehr zu =
Wien (OTS) - Der Deloitte.Radar 2016 bewertet die Attraktivität des
Wirtschaftsstandortes Österreich. Der Befund der Metastudie ist in
der Gesamtheit zum dritten Mal in Folge nicht zufriedenstellend. Bei
Betrachtung der aktuellen Indizes zeigt sich: Der Abwärtstrend der
Wettbewerbsfähigkeit Österreichs hält an. Der Indexwert über die
sieben bewerteten Standortfaktoren ist im Jahresvergleich von 3,00
auf 2,86 (von 5 möglichen Punkten) gesunken. Für eine Trendumkehr
braucht es einen ambitionierteren Mindset und mehr Mut zur
Veränderung.
Der Deloitte.Radar führt internationale Standort-Rankings,
fachspezifische Studien und die Analyse interner und externer
Experten zusammen. Im aktuellen internationalen Vergleich kann
Österreich weiterhin nicht auf die bestplatzierten Länder
aufschließen. Im globalen Wettbewerb nehmen die Schweiz und Schweden
seit Jahren in allen fünf betrachteten Indizes eine Top
10-Platzierung ein und führen auch heuer das Deloitte Ranking an. In
den beiden umfassendsten Standortvergleichen (Global Competitiveness
Index, World Competitiveness Index) ist die Alpenrepublik nicht mehr
unter den Top 20 zu finden. Positiver fällt das Ergebnis bei zwei
spezifischen Indizes (Global Innovation Index, Corruption Perceptions
Index) aus, in denen sich Österreich das zweite Jahr in Folge
verbessert hat und nun Plätze zwischen 16 und 18 belegt.
„Die Standortattraktivität Österreichs hinkt seit Jahren anderen
vergleichbaren Ländern hinterher. Das ist skurril, gerade wenn man
sich das vorhandene Innovationspotenzial und Know-how in unserem Land
ansieht“, erklärt Bernhard Gröhs, Managing Partner bei Deloitte
Österreich. „Aber jeder Trend kann auch gestoppt und wieder umgedreht
werden. Positive Anzeichen gibt es sowohl in der Politik als auch in
der Privatwirtschaft. Damit uns der Turnaround gelingt, brauchen wir
vor allem einen ambitionierteren Mindset.“
Ambivalentes Ergebnis bei Analyse der Standortfaktoren
Im Gesamtranking der Standortfaktoren ist Österreich von 3,00 auf
2,86 von 5 Punkten weiter abgefallen. Die Betrachtung der
Einzelfaktoren zeigt aber ein differenziertes Bild. Beim politischen
und makroökonomischen Umfeld hat sich Österreich mit 2 von 5 Punkten
(2014: 3 Punkte) verschlechtert. Hauptfaktoren dafür sind die
steigende Arbeitslosigkeit, das geringe Wirtschaftswachstum, sinkende
Investitionen und eine hohe Staatsverschuldung. Das regulatorische
Umfeld bewerten die Experten mit 2 Punkten gleich negativ wie im
letzten Jahr. Sie sehen die regulatorischen Auflagen als größtes
unternehmerisches Risiko und Innovationshemmnis. Im Bereich Kosten
(2014 und 2015: 1 Punkt) stellt die hohe Steuerquote eine Bürde im
internationalen Wettbewerb dar. Teile der jüngsten Steuerreform, wie
die Entlastung des Faktors Arbeit, sind laut Deloitte aber ein
Schritt in die richtige Richtung und sorgen für einen positiven
Impuls.
Arbeitsmarkt braucht Impulse
Der Arbeitsmarkt stellt zunehmend eine Herausforderung für den
Standort dar. Die schlechte Bewertung des Faktors Verfügbarkeit von
Arbeitskräften (2014 und 2015: 2 Punkte) erklärt sich unter anderem
durch die seit zwei Jahren steigende Arbeitslosenquote. Einerseits
reicht die Anzahl der neuen Stellen nicht für das angestiegene
Arbeitskräftepotenzial, andererseits passen angebotene und gesuchte
Qualifikationen immer seltener zusammen. „Wir benötigen eine Abkehr
von der vorherrschenden Fehlerkultur, die nur nach Schwächen sucht –
das beginnt bei der Bildung und setzt sich in der Arbeitswelt fort“,
betont Gundi Wentner, Partnerin bei Deloitte Österreich. „Wir müssen
die Talente fördern und ihre Stärken stärken. Nur dann werden wir
langfristig die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt
schließen.“
Hohe Lebensqualität als Bremse für Veränderung
Die Lebensqualität in Österreich bewertet Deloitte weiter mit der
Höchstpunktezahl (2014 und 2015: 5 Punkte). Der Lebensstandard ist im
internationalen Vergleich überdurchschnittlich hoch. Dies ist gerade
in der Außenbetrachtung ein Asset für Österreich, stellt im Land
selbst aber auch eine Bremse für notwendige Veränderung dar. „Wir
Österreicher sind vor allem damit beschäftigt, das in der
Vergangenheit Geschaffene zu bewahren und im Ist-Zustand zu
verharren. Kein Fortschritt ist aber schlussendlich ein Rückschritt“,
so Bernhard Gröhs.
Mehr Innovation, aber verhaltene Investitionen
Beim Bereich Innovation, Forschung und Technologie erreicht
Österreich 4 Punkte mit einer steigenden Tendenz. Der positive
Ausblick ist vor allem auf eine verbesserte Innovationseffizienz und
eine erhöhte Forschungsförderung zurückzuführen. Ein Hemmnis für noch
mehr Innovation ist aber laut Deloitte.Radar das verhaltene
Investitionsklima. Trotz niedriger Zinsen war das Investitionsvolumen
2015 zum dritten Mal in Folge rückläufig (-0,1 %), während es im
EU-Schnitt um 2,9 % gewachsen ist. „Innovation ist der Schlüssel für
eine erfolgreiche Zukunft unserer Gesellschaft“, erklärt Josef
Schuch, Partner bei Deloitte Österreich. „Innovation braucht aber
auch mutige Investitionen. Wir müssen ein unternehmerfreundliches
Klima schaffen – gerade für die vielen Gründer, die nach
Risikokapital lechzen.“
Mut zur Veränderung
Deloitte sieht im ambivalenten Gesamtbefund Anlass zur Hoffnung für
die Zukunft des Standortes Österreich. Bernhard Gröhs schließt mit
einem Appell: „An Rezepten für die Trendumkehr und frischen,
unverbrauchten Ideen gerade aus der Privatwirtschaft mangelt es
nicht. Für die Umsetzung braucht Österreich jetzt aber vor allem Mut
– Mut zur Veränderung, Mut zum Risiko und Mut zu Entscheidungen.“
Zum Download:
Gesamte Studie Deloitte.Radar 2016
http://bit.ly/1TlxWFg
Grafiken:
Standortattraktivität nach Faktoren
http://bit.ly/1oOel2V
Globaler Standortwettbewerb
http://bit.ly/1QKrwsk
Österreichs Wettbewerbsfähigkeit im Zeitverlauf
http://bit.ly/1TmLSi4
Fotos:
Fotos vom Pressegespräch am 2. März 2016 Credits APA Hinterramskogler
http://bit.ly/1Y02E5u
Foto Bernhard Gröhs Credits APA Hinterramskogler
http://bit.ly/1N4tYaY
Foto Gundi Wentner Credits APA Hinterramskogler
http://bit.ly/1ZhRzMq
Foto Josef Schuch Credits APA Hinterramskogler
http://bit.ly/1oOedAt
Deloitte Österreich ist der führende österreichische Anbieter von
Professional Services. Mit 1.200 Mitarbeitern an neun Standorten
betreut Deloitte Unternehmen und Institutionen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Financial
Advisory. Kunden profitieren von der exzellenten Betreuung durch
Top-Experten vor Ort sowie tiefgehenden Branchen-Insights der
Industry Lines. Deloitte versteht sich als smarter Impulsgeber für
den Wirtschaftsstandort Österreich und bündelt seine breite
Expertise, um aktiv an dessen Stärkung mitzuwirken. Als Arbeitgeber
entwickelt sich Deloitte permanent weiter mit dem Anspruch, "Best
place to work" zu sein.
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine „UK
private company limited by guarantee" und/oder ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Nähere Informationen über die
rechtliche Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer
Mitgliedsunternehmen finden Sie unter www.deloitte.com/about.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | DEL






