• 07.02.2016, 13:12:22
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Über 1.200 gerettete Ziervögel im Wiener Tierschutzverein

Über tausend Vögel in PKW zusammengepfercht. WTV nahm die Tiere in seine Obhut und verhängte strenge Quarantäne.

Utl.: Über tausend Vögel in PKW zusammengepfercht. WTV nahm die
Tiere in seine Obhut und verhängte strenge Quarantäne. =

Vösendorf (OTS) - Ausnahmezustand im WTV: Das Personal des Wiener
Tierschutzvereins (WTV) hat wahrlich schon viel gesehen, doch die
Ereignisse, die sich am Samstag am späten Nachmittag abspielten,
ließen allen den Atem stocken. Von der Tierrettung wurden mehrere
Holzkisten und Schachteln mit verschiedenen Vogelarten ins Wiener
Tierschutzhaus nach Vösendorf gebracht. Sie wurden von der Polizei im
14. Wiener Gemeindebezirk in einem PKW sichergestellt und in weiterer
Folge vom Amtstierarzt beschlagnahmt.

Gingen die Behörden zunächst noch von rund 500 Vögeln aus, zeigte
sich im Wiener Tierschutzverein erst das wahre Ausmaß dieser
unfassbaren Tierquälerei. In den insgesamt 15 Holzkisten und
Schachteln waren insgesamt über 1.200 Tiere eingepfercht. Es handelt
sich dabei um Kanarienvögel, Wellensittiche, Agaponiden, Zwergtauben
und Hühner. Das geschockte WTV-Personal machte sich umgehend daran,
die Tiere so gut wie möglich unterzubringen. Dies gestaltete sich
allerdings äußerst schwierig, da sich unter den Vögeln leider bereits
einige verendete sowie offensichtlich erkrankte Exemplare befanden.
„Es war wichtig, trotz des Schocks, den wir hatten, die Tiere rasch
zu befreien und zu versorgen, um noch mehr Todesfälle zu verhindern“,
sagt WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic.

Hinzu kommt die Tatsache, dass sich mit dieser extrem hohen Anzahl an
Tieren der Tierbestand im Wiener Tierschutzhaus quasi über Nacht
verdreifacht hat. Nur mit vereinten Kräften des Pflegepersonals des
WTV-Vogelhauses (üblicherweise haben dort am Wochenende zwei
Pflegerinnen Dienst), den Mitarbeitern der Gärtnerei und der
WTV-Information, die aufgrund dieser tierischen Katastrophe allesamt
ihre regulären Dienstzeiten ignorierten, konnten die panisch
schreienden, verschreckten und dehydrierten Tiere gemustert, in
passenden Volieren untergebracht und mit Wasser und Futter versorgt
werden. Auch eine Erstuntersuchung der Tiere wurde von einer dem WTV
nahestehenden Tierärztin umgehend vorgenommen. Eine genaue
medizinische Diagnose ist aufgrund der Vielzahl der Tiere erst in
einigen Tagen möglich. Es ist allerdings leider davon auszugehen,
dass einige weitere Vögel diese bestialische Tortur, die sich hinter
sich haben, vermutlich nicht überleben werden.

Ausnahmezustand

Daher wurde das WTV-Vogelhaus auch umgehend unter strenge Quarantäne
gestellt, um ein Übergreifen von Krankheiten oder Seuchen zu
verhindern. „Bis wir die genaue Tragweite dieser Katastrophe
abschätzen können, herrscht in unserem Hause bis auf weiteres
Ausnahmezustand“, so Petrovic. Die WTV-Präsidentin wird sich überdies
in den nächsten Tagen auf nationaler wie internationaler Ebene zu
diesem Fall äußern. „Ich werde mich in den nächsten Tagen um die
unvermeidbaren rechtlichen Fragen und Klärungen kümmern und – wenn
klar ist, wie viele Tiere gerettet werden können und wie die
Seuchengefahren, etc. gebannt werden können, mit diesem
Horrorbeispiel, das leider offenbar nur die zufällig sichtbar
gewordene Spitze eines riesigen Eisbergs von millionenfacher,
unsichtbarer Tierqual darstellt, auch an die Spitzen der EU wenden
und Taten einfordern. Denn es geht hier um sehr grundsätzliche Fragen
einer Ethik des Respekts vor dem Leben in seiner Fülle und
Gesamtheit“, so Petrovic. Der WTV wird sich jedenfalls innerhalb der
kommenden Woche mit weiteren Details melden.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | WTV

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