ÖH ad Mitterlehner: Intellektuell begreifen ist nicht genug
Ausfinanzierung der Hochschulen statt Beschränkungen
Wien (OTS) - Das neue Jahr ist kaum ein paar Tage alt und schon werden von Seiten des Wissenschaftsministeriums und der Universitätskonferenz (Uniko) wieder Rufe nach Zugangsbeschränkungen an den Hochschulen laut. Beim Neujahrsempfang der Uniko betonte Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner zwar dass man das Problem der chronischen Unterfinanzierung "intellektuell begriffen habe", aber der Spielraum für eine Ausfinanzierung nicht vorhanden sei – mit diesen Worten verteidigte Mitterlehner die mit den Universitäten abgeschlossenen Leistungsvereinbarungen für die Jahre 2016 bis 2018. Er wiederholte danach seine Forderung nach weiteren Aufnahmehürden an den Hochschulen. Mit der neuen Uniko Präsidentin Sonja Hammerschmid hat er eine Mitstreiterin gefunden, die auch weiterhin an Zugangsbeschränkungen festhalten will.
Für die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) bleiben die abgeschlossenen Leistungsvereinbarungen und der Ruf nach Zugangsbeschränkungen ein Zeugnis kurzfristigen Denkens. "Schön, dass die Mitglieder der österreichischen Bundesregierung angeblich das Problem der Unterfinanzierung intellektuell begriffen haben – die Handlungen lassen allerdings nicht darauf schließen", so Philip Flacke vom Vorsitzteam der ÖH. Dass Zugangsbeschränkungen keine große wirtschaftliche Erleichterung darstellen, wurde in der Vergangenheit schon öfters sichtbar. Die Folgen sind allerdings verheerend und richten sich vor allem gegen die soziale Durchmischung an den Hochschulen.
"Zugangsbeschränkungen waren nie und werden nie fair sein", so Flacke weiter. Der Anteil von Studierenden aus sozial schwächeren Schichten hat sich in den letzten drei Jahren dramatisch halbiert. Aufnahmehürden sind nur ein weiterer Schritt in Richtung elitärer Hochschulen. Damit kann und wird sich die ÖH niemals abfinden. "An der Ausfinanzierung der Hochschulen führt kein Weg vorbei – und das müssen Mitterlehner, Schelling und Co nicht nur intellektuell begreifen sondern auch Taten folgen lassen", so Flacke abschließend.
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