Sozialdemokratische Freiheitskämpfer/innen: Ernst Nedweds Vermächtnis hat nichts von seiner Gültigkeit verloren
Scharfe Kritik an Provokationen bei rassistischer Kundgebung am 21. November
Wien (OTS/SK) - Heute, am 24. November, vor zwei Jahren ist der Bundesvorsitzende der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer/innen, Opfer des Faschismus und aktiver Antifaschist/inn/en Ernst Nedwed verstorben. Als Wiener SPÖ-Kommunalpolitiker, Nationalratsabgeordneter, Freiheitskämpfer und Bildungspolitiker verschrieb sich Nedwed dem Kampf gegen Neofaschismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus. „Dass dieser Kampf nichts von seiner Gültigkeit verloren hat, zeigt der rechte Aufmarsch vor dem Bundeskanzleramt vergangenes Wochenende, bei dem gegen schutzsuchende Flüchtlinge gehetzt wurde. Rassistische Agitatoren missbrauchten dabei das Denkmal für Verfolgte der NS-Militärjustiz als Bühne – eine inakzeptable Provokation und ein Ausdruck der Verachtung gegenüber den Wehrmachtsdeserteuren“, kritisiert Johannes Schwantner, Bundesvorsitzender der Freiheitskämpfer/innen. ****
Laut „Offensive gegen Rechts“ fanden sich unter den TeilnehmerInnen zahlreiche Neonazis, Identitäre und rechte Hooligans. „Rassismus, Antisemitismus und Hassparolen haben in einer Demokratie nichts verloren. Umso wichtiger ist es, dass Antifaschistinnen und Antifaschisten wachsam bleiben und entschlossen für Menschlichkeit und Solidarität auftreten. Gefragt ist auch eine Politik, die diesen Umtrieben den Nährboden entzieht“, sagt Gerald Netzl, Wiener Landesvorsitzender der Freiheitskämpfer/innen. Schwantner und Netzl erwarten sich künftig mehr Sensibilität bei der Prüfung und Genehmigung solcher Kundgebungen. „Denk- und Mahnmale an die Opfer von Faschismus und Krieg sind besonders schützenswert“, machen Schwantner und Netzl klar.
Die jüngsten Entwicklungen sind alarmierend. Neben Deutschland ist auch in Österreich ein deutlicher Zuwachs rechtsextremer Gewalttaten zu verzeichnen. So gab das österreichische Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Anfang November bekannt, dass im Jahr 2015 bereits in den ersten drei Quartalen mehr rechtsextreme Taten zu verzeichnen waren als im gesamten Vorjahr.
An das Leben und Wirken von Ernst Nedwed erinnert künftig auch der im Carl Gerold’s Sohn Verlag erschienene Sammelband „Aufrechter Gang in neuen Zeiten. ERNST NEDWED – Sozialdemokrat, Volksbildner, Antifaschist“. Der Historiker Wolfgang Neugebauer lud für diesen Band zahlreiche Persönlichkeiten, die mit Ernst Nedweds Wirken verbunden waren, ein, die wichtigsten Themen, die Nedwed beeinflusst haben, noch einmal aufzugreifen und ihre Bedeutung für die Gegenwart hervorzustreichen. (Schluss) mo/sc
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