- 05.10.2015, 13:28:47
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Wirtschaft und Landwirtschaft gegen Lkw-Maut, für regionale Lebensmittel
Bauern und Betriebe befürchten zusätzliche Belastungen und verlangen Bestbieterprinzip bei Lebensmittelausschreibungen.
Utl.: Bauern und Betriebe befürchten zusätzliche Belastungen und
verlangen Bestbieterprinzip bei Lebensmittelausschreibungen. =
Klagenfurt (OTS) - Eine deutliche Warnung vor weiteren Belastungen
für Wirtschaft und Landwirtschaft sprachen heute LWK-Präsident Johann
Mößler und WK-Präsident Jürgen Mandl aus. So werde etwa die immer
wieder ins Spiel gebrachte flächendeckende Bemautung auch auf
Landesstraßen zu einer Verteuerung der Produkte für Konsumenten, zu
einer Belastung der Transporteure und zu einer weiteren
Einkommensverschlechterung der bäuerlichen Produzenten führen. Mandl:
"Wer angesichts der enormen Belastung der Betriebe, aber auch der
sinkenden Wettbewerbsfähigkeit Österreichs und der steigenden
Arbeitslosenzahlen den Ernst der Lage nicht erkannt hat und glaubt,
die öffentliche Hand könne mit der flächendeckenden Lkw-Maut noch
mehr zulangen, der gefährdet den Wirtschaftsstandort, der in
aktuellen internationalen Rankings ohnehin immer weiter zurückfällt."
Bauern befürchten niedrigere Preise
Doch nicht nur das: "Die geplante Einführung einer flächendeckenden
Maut auf Gemeinde- und Landesstraßen ist ein Frontalangriff auf den
ländlichen Raum und seine Menschen!", kritisiert auch
Landwirtschaftskammerpräsident Mößler. Er befürchtet eine Steigerung
der Lebenshaltungskosten für die Menschen am Land,
Betriebsabsiedelungen durch eine Verschlechterung der
Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaftstreibenden im ländlichen Raum und
damit einhergehende, steigende Arbeitslosigkeit am Land. Starker
Verlierer wäre aber auch insbesondere die Land- und Forstwirtschaft,
die ihre Produktion nicht verlegen kann. "Die Abfuhr von Milch, Holz
oder Getreide würde sich verteuern - das schlägt auf die Preise für
die Bauern", so Mößler.
So würde die Bewirtschaftung einer zwei Hektar großen Wiese in fünf
Kilometer Entfernung vom Hof zusätzlich 70 Euro pro Jahr kosten, der
Festmeter Holz würde um zwei Euro, die Fuhre Milch eines Kärntner
Milch-Lkw um 110 Euro teurer. Mößler: "Das macht keinen Sinn, das
macht uns nur noch zornig. Die Politiker sollen mit diesem Thema
aufhören, sonst werden wir dieses Thema mit der ländlichen
Bevölkerung noch viel intensiver diskutieren."
Öffentliche Hand soll regionale
Lebensmittel forcieren
Einig sind sich Landwirtschaft und Wirtschaft auch bei der stärkeren
Verwendung regionaler Lebensmittel im öffentlichen Bereich. Mößler:
"Wo die öffentliche Hand im Einkauf von Lebensmitteln tätig ist, von
der Kabeg über den Pflegebereich bis zu den Schulen, soll das
Regierungsprogramm endlich umgesetzt werden und regionale
Lebensmittel zum Einsatz kommen." Diese seien hinsichtlich der
artgerechten Haltung, der Gentechnikfreiheit und des Klimaschutzes
aufgrund kurzer Lieferwege im Zuge eines Bestbieter- statt des
bisherigen Billigstbieterprinzips zu forcieren. Mößler: "Mit jedem
Einkauf unterstützt man jemanden - wir wollen, dass die heimischen
Produzenten und Veredelungsbetriebe unterstützt werden."
Auch für Mandl ist die Verwendung gesunder heimischer Lebensmittel
eine Selbstverständlichkeit: "Da sollte man nicht nur bei jedem
Erntedankfest darüber reden, das muss auch der öffentlichen Hand und
jedem Einzelnen einen kleinen Beitrag wert sein. Hier geht es nicht
nur um die Interessen der Produzenten, sondern um einen Impuls für
den vorwiegend regionalen Bereich, was neben der ökologischen
Komponente von kurzen Transportwegen auch die Sicherung von Arbeits-
und Ausbildungsplätzen im Land Kärnten bedeutet."
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