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Betriebsräte bestätigen: Die wirtschaftliche Lage in den oberösterreichischen Betrieben ist stabil

Linz (OTS) - Den meisten Betrieben in Oberösterreich geht es besser als in der Öffentlichkeit dargestellt wird. Das bestätigen oberösterreichische Betriebsratsvorsitzende in einer aktuellen Befragung. Drei von vier Betriebsräte/-innen erwarten sich in den nächsten sechs Monaten eine positive Geschäftsentwicklung. Gerade im Zuge der Gehaltsverhandlungen ist das für AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer ein klarer Auftrag: "Der von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern erwirtschaftete Wohlstand muss durch die Kollektivverträge und durch kräftige Lohnerhöhungen gerecht verteilt werden."

Bemerkenswert ist der Anstieg jener Betriebsräte/-innen, die die kurzfristige Geschäftsentwicklung als sehr gut betrachten: Waren es im Vorjahr noch sieben Prozent, so sind es im Jahr 2015 bereits 18 Prozent. Nur etwa fünf Prozent sprechen von einer schlechten und gar nur 0,5 Prozent von einer sehr schlechten Entwicklung des Geschäfts in den nächsten sechs Monaten. Das zeigt die aktuelle Betriebsrätebefragung des Instituts für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, die einmal pro Jahr unter allen oberösterreichischen Betriebsratsvorsitzenden durchgeführt wird. Aufgrund der Informationspflicht der Arbeitgeber/-innen gegenüber den Betriebsräten/-innen sind diese eine wichtige und glaubwürdige Quelle zur Einschätzung der wirtschaftlichen Lage.

Eine Grafik dazu finden Sie unter ooe.arbeiterkammer.at

Auch die mittelfristige Geschäftsentwicklung (in den nächsten 24 Monaten) wird von den Betriebsräten/-innen zu 80 Prozent als positiv eingeschätzt. "Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fordern daher zurecht einen gerechten Anteil an dieser positiven Entwicklung", sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer anlässlich der Kollektivvertragsverhandlungen, die aufgrund unverschämter Forderungen der Arbeitgeber gleich zu Beginn wieder abgebrochen wurden. "Es braucht kräftige Lohnerhöhungen und auch verstärkte Investitionen der Unternehmen. Das ist kein Widerspruch, denn wir müssen die stagnierende Binnenkonjunktur wieder ankurbeln. Dafür tragen auch die Unternehmen Verantwortung", erklärt Kalliauer. "Eine Reallohnerhöhung ist nicht nur der richtige Weg, um unsere Gesellschaft gerechter zu machen und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für ihren Einsatz zu entlohnen, sie ist auch wirtschaftspolitisch notwendig", sagt der AK-Präsident.

Vier von zehn Betriebsräten/-innen glauben allerdings, dass die Investitionen im nächsten Kalenderjahr weiter stagnieren werden - und das, obwohl jeder dritte Betriebsrat für das Jahr 2015 geringere Investitionen als 2014 festgestellt hatte. "Investitionen in die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie in Vollzeit-Jobs stabilisieren die Wirtschaft. Hier müssen die Arbeitgeber mehr zur Konjunkturerholung beitragen als bisher", sagt AK-Präsident Kalliauer.

Was die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen betrifft, sind die Betriebsräte/-innen skeptisch: Nur 20 Prozent erwarten, dass ihr Unternehmen zusätzliche Beschäftigte einstellt. Etwa 60 Prozent glaubten, dass die Anzahl der Beschäftigten im eigenen Betrieb gleichbleiben werde - und das, obwohl die Gewinne der Unternehmen und die Arbeitsproduktivität der Österreicher/-innen permanent steigen.

Österreich nimmt in der Arbeitsproduktivität gemessen am erwirtschafteten BIP pro Stunde einen Spitzenplatz in Europa ein. Das hat seinen Preis: Aufgrund der gleichzeitig stagnierenden Beschäftigungsentwicklung wird der Druck auf die Arbeitnehmer/-innen von Jahr zu Jahr größer. 72 Prozent der Betriebsratsvorsitzenden in Oberösterreich sahen im letzten Jahr einen Anstieg der psychischen Arbeitsbelastung. Und auch die körperliche Arbeitsbelastung bleibt auf hohem Niveau: 37 Prozent der Betriebsräte/-innen berichten von zunehmender körperlicher Arbeitsbelastung, 60 Prozent sagen, dass sie auf hohem Niveau gleichbleibt.

Rückfragen & Kontakt:

Arbeiterkammer Oberösterreich, Kommunikation
Mag. Dominik Bittendorfer
(0732) 6906-2191
dominik.bittendorfer@akooe.at
ooe.arbeiterkammer.at

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