• 24.09.2015, 09:45:43
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  • OTS0036 OTW0036

Neue Rollenbilder und flexible Arbeitszeitmodelle für die Arbeitswelt 2.0

Frau in der Wirtschaft Wien und Wirtschaftskammer Wien Sparte Information & Consulting diskutierten mit Peter Filzmaier:

Mari Lang, Ing. Martin Heimhilcher, Spartenobmann WKW Information
und Consulting, Petra Gregorits, Vorsitzende von Frau in der
Wirtschaft Wien und Dr. Peter Filzmaier, Professor an der
Donau-Universität Krems

Utl.: Frau in der Wirtschaft Wien und Wirtschaftskammer Wien Sparte
Information & Consulting diskutierten mit Peter Filzmaier: =

Wien (OTS) - Unter dem Titel "Digitale Arbeitswelten - Wirtschaft und
Kommunikation im Zeitalter 2.0" luden Frau in der Wirtschaft Wien
(FiWW) und die Sparte Information und Consulting zur
Podiumsdiskussion. Vor rund 150 Gästen erörterten Dr. Peter
Filzmaier, Professor an der Donau-Universität Krems und der Karl
Franzens-Universität Graz, Petra Gregorits, Vorsitzende von Frau in
der Wirtschaft Wien, und Ing. Martin Heimhilcher, Spartenobmann
Information und Consulting der WKW, neue Arbeitsmodelle,
erforderliche Rahmenbedingungen, Bildung und Work-Life-Balance vor
dem Hintergrund der Digitalisierung im Arbeitsleben.

"Die Digitalisierung bringt durch ihre Veränderungsdynamik sowohl
Möglichkeiten als auch Gefahren mit sich. Für die Medienkompetenz der
Zukunft gilt es neben dem technischen Know-How auch ein kritisches
Bewusstsein über zukünftige Herausforderungen zu entwickeln. Hier
müssen wir uns vermehrt wichtigen Fragen wie geeigneten
Rahmenbedingungen, Selbstverantwortung und dem entstehenden
Generationenkonflikt durch die Digitalisierung stellen", leitete
Peter Filzmaier die Diskussion mit seinem Impulsreferat ein.

ZWT: Frauen sind Ausgangspunkt entscheidender Veränderungsprozesse in
der Arbeitswelt
"Der Druck für Veränderungen in der Arbeitswelt muss verstärkt von
Frauen ausgehen", meint Peter Filzmaier. Für eine zeitgemäße
Organisation von Arbeit müssen wir weg von klassischen Rollenmodellen
und traditionellen Arbeits- und Präsenzzeiten. Sowohl Frauen als auch
Männer profitieren von mehr Flexibilität, vor allem bei der
gemeinsamen Kinder- und Angehörigenbetreuung. "Durch flexiblere
Arbeitszeitmodelle und ein neues Verständnis von Vereinbarkeit von
Familie und Beruf können wir Wachstum und Wertschöpfung auf ein
höheres Niveau heben", ist Gregorits überzeugt.

"In Österreich wurde 2014 mit 44,3 % mehr als jedes dritte
Unternehmen von einer Frau gegründet. Sie sind damit wichtige
Gestalter unseres Wirtschaftsstandorts. Change-Prozesse im Bereich
flexibler neuer Arbeitszeitmodelle gehen von ihnen aus", bestätigt
Petra Gregorits.

ZWT: Rahmenbedingungen für Produktivität und Innovation schaffen
Die Grundlage für den Wandel in der Arbeitswelt liegt in der
Förderung von geeigneten Rahmenbedingungen für mehr Produktivität und
Innovation. Peter Filzmaier ortet gegenwärtig jedoch einen zu
geringen Änderungsdruck in der Politik als repressiven Faktor. "Die
Politik reagiert oft nur auf Druck des Wählers, der in diesem Fall
nicht vorhanden ist. Es wäre jetzt die Aufgabe von Meinungsführern
aufzuzeigen, dass die gegenwärtigen Bedingungen nicht ideal sind", so
Filzmaier in Bezug auf arbeits- und datenschutzrechtliche
Gegebenheiten.

Spartenobmann Ing. Martin Heimhilcher teilt diese Sichtweise: "Gerade
für projekt- und beratungsorientierte Dienstleistungsbereiche wäre
eine Flexibilisierung der Arbeitszeit eine wichtige Weichenstellung
für die Zukunft. Während Arbeitsleistung früher stark an fixe
Wochenarbeitszeiten gekoppelt war, könnte in vielen Branchen ein
Erreichen von definierten Projektzielen dazu dienen, Leistung
sichtbar zu machen. Ein "Absitzen" von Arbeitszeit entlang
altgedienter, arbeitsrechtlicher Strukturen halte ich in manchen
Branchen, allen voran vielen Dienstleistungsbereichen, für überholt.
Gewusst wie könnte vor allem die Work-Life-Balance bei Unternehmern
und gerade auch Mitarbeitern von Modellen wie diesen deutlich
profitieren."

ZWT: Selbstverantwortung forcieren und Freiräume schaffen
Um den Wandel in Richtung digitaler Arbeitswelt vollziehen zu können
müssen auch Selbstverantwortung forciert und Freiräume für die
individuelle Gestaltung von Work-Life-Balance geschaffen werden. Die
Kommunikationsbranche kann hier laut Gregorits als Meinungsführer
auftreten, in dem sie Unternehmen auf diesem Veränderungsprozess
begleiten und dadurch die digitale Weiterbildung innerhalb der
Unternehmen fördern.

Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien sind
essentieller Bestandteil zukunftsorientierter Veränderungen. "Der
persönliche Kontakt wird aber weiterhin zu den wichtigsten
Komponenten gehören. Das Finden der Balance zwischen digitaler und
analoger Kommunikation stellt auf dem Weg in die neue Arbeitswelt
einen kritischen Erfolgsfaktor dar", erklärt Petra Gregorits
abschließend.

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