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Griechenland-Themenabend im „Weltjournal“ und „WELTjournal +“

„Der Ausverkauf“ und „Die Achillesferse Europas“ am 22. Juli in ORF 2

Wien (OTS) - Angesichts der Griechenland-Krise sieht sich das ORF-Auslandsmagazin "Weltjournal" - präsentiert von Claudia Neuhauser - am Mittwoch, dem 22. Juli 2015, um 22.25 Uhr in ORF 2 in einem Land zwischen Chaos, Krise und Goldgräberstimmung um, in dem das Eigentum des griechischen Volkes auf zum Teil dubiosen Wegen zum Ausverkauf angeboten wird.

In der Dokumentation "Griechenland - Die Achillesferse Europas" nennt das "WELTjournal +" ab 22.55 Uhr die Verantwortlichen für die griechische Tragödie, die über Jahrzehnte entstanden ist und den Euro auf eine harte Zerreißprobe stellt.

Weltjournal: "Griechenland - Der Ausverkauf"

Der auf 50 Milliarden Euro angelegte Privatisierungsfonds für griechisches Staatseigentum ist der sperrigste Brocken, den die Griechen im Gegenzug für vorerst weitere 86 Milliarden Finanzhilfe zu schlucken haben. Mit einem Teil der Erlöse sind Schuldenrückzahlungen geplant, ein anderer Teil soll zur Förderung der griechischen Wirtschaft eingesetzt werden.

Schon seit 2011 stehen viele Stücke aus dem "griechischen Familiensilber" international zum Verkauf an: Dutzende Inseln, auch Paläste, Häfen, Flughäfen, Eisenbahnen und Minen suchen neue Besitzer. Investoren aus China, Russland und den USA interessieren sich für die griechischen Schnäppchen. Doch schon die bisherigen Privatisierungsziele wurden klar verfehlt: Bis jetzt hat Griechenland weniger als drei Milliarden eingenommen. In der schweren Wirtschafts-und Regierungskrise ist es kaum gelungen, Objekte zu verkaufen oder zu vermieten. China konnte sich jedoch durch die Übernahme eines Teils des Containerhafens von Piräus ein direktes Einfallstor zum europäischen Markt eröffnen.

WELTjournal +: "Griechenland - Die Achillesferse Europas"

Seit 40 Jahren ist Frankreich der wichtigste Freund und Helfer Griechenlands. Schon Präsident Giscard d’Estaing wollte die Gefahr eines Wiederauflebens der griechischen Militärdiktatur durch die Aufnahme in die EU für immer bannen, während Bundeskanzler Helmut Schmidt von der EU-Reife Griechenlands nicht sonderlich überzeugt war. Auch dem griechischen Euro-Beitritt stimmte Deutschland eher nur deshalb zu, damit die deutsch-französische Achse in der EU stark bleibt.

2009 kamen schließlich die immer schon vermuteten falschen Zahlen zutage: Das griechische Defizit war doppelt so hoch wie angegeben. So lag zum Beispiel das griechische Militärbudget weit über dem Schnitt der anderen NATO-Länder und war das höchste in ganz Europa. Während sich deutsche und französische Rüstungsfirmen goldene Nasen verdienten, tricksten die Griechen mit Unterstützung ausländischer Finanzprofis, um die Maastricht-Kriterien zu erfüllen.

In der Dokumentation kommen europäische Politgrößen vom früheren französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing bis zum heutigen EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker zu Wort. Sie alle wollen nichts von den frisierten Büchern Griechenlands gewusst haben. Der Blick über 40 Jahre politische und finanzielle Deals und Geheimabsprachen belegt die Geschichte eines gesamteuropäischen Versagens, dramatisch wie ein Krimi.

Beide Sendungen sind auf der Video-Plattform ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) - vorbehaltlich vorhandener Online-Lizenzrechte - als Live-Stream sowie nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage als Video-on-Demand abrufbar.

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