Morgen vor 70 Jahren: 22. April 1945
Wien (OTS/rk) - Im Gedenken an die Geschehnisse der letzten Tage des Zweiten Weltkriegs - vom erstmaligen Betreten Wiener Bodens durch die sowjetische Truppen bis zur Gründung der Zweiten Republik Österreich im Roten Salon des Wiener Rathauses - erinnert die Rathauskorrespondenz bis 29. April täglich an wichtige Vorkommnisse dieser Tage vor 70 Jahren.
Sonntag, der 22. April 1945
o Der deutsche Wehrmachtsbericht meldet: "In der großen Schlacht zwischen den Sudeten und dem Stettiner Haff wehren sich unsere Truppen mit verbissener Entschlossenheit gegen den massigen Ansturm der Bolschewisten. Auf engem Raum zusammengefasste Panzer-Armeen des Feindes haben die Front an mehreren Stellen aufgerissen." Das bedeutet, dass an vielen Stellen der Ostfront der deutsche Widerstand zusammengebrochen ist. Etwa zwei Drittel Deutschlands sind bereits von den Alliierten erobert. Mehr als vier Fünftel des österreichischen Territoriums sind jedoch noch in der Hand der Nationalsozialisten. Hier werden nach wie vor Todesurteile verhängt und vollstreckt. Allein im Konzentrationslager Mauthausen sterben täglich viele Menschen, an Entkräftung, Hunger und Misshandlungen.
o In allen Wiener Spitälern stehen Ärzte und Pflegepersonen wieder im Einsatz, wegen der Kriegsschäden vielfach unter schlechtesten Bedingungen. Auch die meisten niedergelassenen Ärzte ordinieren wieder. Der große Einsatz der Menschen, die im Gesundheitswesen tätig sind, verhindert den Ausbruch von Seuchen, wie sie in vielen anderen Städten Europas auftreten.
(Schluss) red
Rückfragen & Kontakt:
PID-Rathauskorrespondenz
Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien (MA 53)
Stadtredaktion, Diensthabende/r Redakteur/in
01 4000-81081
www.wien.gv.at/rk