Q-Check: Die Hausse ist der Boss
Noch kein Ende der Aktienhausse in Sicht
Wien (OTS) - Wien, 14.04.2015 - Die Roadshow "Q-Check", veranstaltet von DerBörsianer und Metrum Communications, beschäftigte sich gestern Abend mit einer Frage: Stehen wir vor dem Platzen einer spekulativen Blase oder setzt sich die Hause auf den internationalen Aktienmärkten fort? Die Antwort der Finanzprofis: Noch ist kein Ende der Hausse in Sicht.
Dass sich der Bullenmarkt fortsetzen sollte, begründet Thomas Neuhold, Chefanalyst bei Kepler Cheuvreux Österreich, mit dem anhaltenden Anlagenotstand der Investoren: "Auf der Suche nach Rendite führt momentan einfach kein Weg an den Aktienmärkten vorbei", so Neuhold. Und das sollte sich so bald nicht ändern, da ein Ende der weltweit verfolgten ultra-expansiven Geldpolitik nicht absehbar ist und damit ebenso wenig ein Anstieg der historisch niedrigen Renditeniveaus. In diesem Umfeld sieht Neuhold bei europäischen Aktien, aufgrund ihrer günstigeren Bewertungen, ein höheres Kurspotenzial als bei US-Papieren. Zum Kauf empfiehlt der Aktienexperte die Titel von Do&Co, BUWOG, Zumtobel und RBI. Neuhold warnt aber vor überbordender Eurphorie: "In der Vergangenheit haben Zinserhöhungen der Zentralbanken die Aktienrally beendet. Das ist auch diesmal das größte Risiko."
Paul Severin, Head of Communication & PR bei Erste Asset Management, rechnet in den nächsten Monaten nicht mit steigenden Leitzinsen:
"Solange das QE-Programm der EZB läuft, erwarten wir keine Zinswende". Und in Hinblick auf die US-Geldpolitik hätten sich die Markterwartungen bezüglich einer Zinserhöhung zuletzt deutlich entspannt: "Bis Jahresende ist ein Anstieg um 0,5% möglich, viel mehr ist nicht realistisch", so Severin. Eine Blase an den Börsen könne man zwar nicht ausschließen, allerdings spräche die Gewinnentwicklung der Unternehmen aktuell nicht für eine Überbewertung bei Aktien.
Das trifft nach Ansicht von Tazio Storni, Senior Investment Manager bei Pictet Asset Management, vor allem auf Aktien aus dem Gesundheitssektor zu, der in den vergangenen fünf Jahren zweistellige Gewinnwachstumsraten ausweisen konnte. Nach Storni sollte sich diese Dynamik aufgrund von drei entscheidenden Treibern auch in Zukunft fortsetzen: Erstens haben revolutionäre Innovationen neue Marktpotenziale geweckt; zweitens erhöht die Überalterung in den Industriestaaten die Gesundheitsausgaben, die drittens auch in den Schwellenländern durch den steigenden Wohlstand im Wachstum begriffen sind.
Stefan Brezovich, Vorstand der ÖRAG Österreichische Realitäten AG, betonte indessen den massiven Liquiditätsanstieg im Immobiliensektor infolge des Niedrigzinsumfeldes: "Das Transaktionsvolumen am österreichischen Immobilienmarkt ist 2014 auf ca. 2,9 Mrd. EUR gestiegen und hat damit das Vorkrisenniveau erreicht", gab Brezovich zu bedenken.
Diese gestiegene Investitionsdynamik offenbart sich ebenso in den Übernahmeschlachten am österreichischen Immo-Markt, die auch von Daniel Riedel, Vorstandsvorsitzender der BUWOG AG, mit großer Aufmerksamkeit verfolgt werden. Für Riedel ist klar: "Fressen ist attraktiver als gefressen werden". Die Wachstumsstory der BUWOG findet vor allem in Deutschland statt, wobei mit Projektentwicklungen "Butter auf das Brot verdient werden soll". Den Investoren scheint das zu gefallen: "Die BUWOG-Aktien handeln bei 15% über dem NAV, worauf wir nicht unstolz sind", so Riedel.
Für S IMMO-Chef Ernst Vejdovszky ist nach fünf Jahren defensiver Kostenoptimierung jetzt die Zeit für offensivere Strategien in der Immobilienbranche gekommen und zeigt sich mit dieser Entwicklung sichtlich zufrieden: "Immer nur Kosten sparen wird irgendwann fad -jetzt geht es wieder vorwärts". Für die Zukunft der S IMMO ist Vejdovszky zuversichtlich: "2015 wird um einiges besser als 2014, das bereits ein Rekordjahr war; und auch für 2016 sind wir sehr optimistisch".
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