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Rotes Kreuz: 100.000 Menschen können sich die Arztkosten nicht leisten

Weltgesundheitstag am 7. April

Wien (OTS/Rotes Kreuz) - "Die Gesundheitsversorgung in Österreich zählt zur Weltspitze", sagt Werner Kerschbaum, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, "doch nicht alle können sie nutzen". Immer wieder fallen Menschen durch die Maschen des Sozialnetzes und leben ohne Gesundheitsversorgung in Österreich. Dieses Problem betrifft Flüchtlinge, Migranten aber auch Österreicher. "Rund 100.000 Menschen in Österreich sind nicht krankenversichert und können sich im Krankheitsfall die Arztkosten nicht leisten", so Kerschbaum.

Besonders prekär ist die Situation von Migranten ohne regulären Aufenthaltstitel. "Diese besonders verletzliche Gruppe hat einen stark eingeschränkten Zugang zur medizinischen Versorgung", weiß der Generalsekretär. Dies würde vor allem auch Migrantinnen bei Schwangerschaft und Geburt hart treffen. "Im Notfall wird ihnen medizinischen Hilfe nicht verwehrt, aber die Kosten werden von der Krankenversicherung nicht übernommen und müssen von den betroffenen Personen selbst bezahlt werden", betont Kerschbaum. Der Bedarf an sozialen Einrichtungen, die medizinische Hilfe ohne Krankenschein leisten sei nach wie vor gegeben.

Seit elf Jahren versorgt AmberMed, ein Gemeinschaftsprojekt des Österreichischen Roten Kreuzes und des Diakonie Flüchtlingsdienstes Menschen ohne Krankenversicherung und bietet medizinische Hilfe an. Versorgt wird die stetig wachsende Patientenzahl von ehrenamtlich tätigen Ärzten verschiedenster Fachrichtungen, Psychotherapeuten, Assistenten, Dolmetschern und einigen hauptamtlichen Mitarbeitern. "Im Jahr 2014 wurden über 3.000 Stunden ehrenamtlich geleistet und über 2.000 Patienten betreut. Im Vergleich zu 2013 ist die Patientenzahl damit um 10 Prozent gestiegen", so der Rotkreuz-Generalsekretär.

Rückfragen & Kontakt:

Österreichisches Rotes Kreuz
Mag. Andrea Janousek
Presse- und Medienservice
Tel.: +43 1 589 00-153, Mobil: +43 664 544 46 19
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