- 27.03.2015, 09:00:34
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Das kleine 1x23 der Wiener Bezirke: Währing
Teil 21 der inwien.at-Serie über Bezirksstatistiken
Utl.: Teil 21 der inwien.at-Serie über Bezirksstatistiken =
Wien (OTS) - Hinter den siebeneinhalb Bergen liegt Wiens 18.
Gemeindebezirk. Genaugenommen liegen die sieben Berge im Bezirk und
der Schafberg wird mit Döbling geteilt. Währing hat weder
flächenmäßig noch prozentuell die meisten Grünflächen. Die 173,7
Hektar sind aber so über den Bezirk verteilt, dass es genau diesen
Anschein erweckt. So ist der östliche Teil zwar dicht bebautes
Wohngebiet, Grünoasen wie Schubertpark, Währingerpark, Beserlparks
und viele grüne Innenhöfe lockern den Bereich aber auf und bieten
viel Erholungsfläche. Mit einem Grünanteil von 27,4 Prozent der
Bezirksfläche belegt er Platz zwölf im Bezirksvergleich. Gegen Westen
des langgestreckten Bezirkes werden die Grünflächen immer
ausgedehnter. Dort liegt Währings größte Parkanlage: Der
Pötzleinsdorfer Schlosspark nimmt mit 354.000 Quadratmetern 5,6
Prozent des Bezirks ein. Insgesamt verfügt der Bezirk über 25
städtische Parkanlagen mit 1.522 Parkbänken, die zweitmeisten in
Wien.
2,7 Prozent der WienerInnen auf 1,5 Prozent Stadtgebiet
Mit einer Fläche von 634,7 Hektar, 1,5 Prozent des Stadtgebietes,
reiht sich der Achtzehnte auf Platz 14 der 23 Wiener Bezirke ein.
Über 50 Prozent sind dem Wohnbau gewidmet. Von den 4.585 Gebäuden
wurde fast die Hälfte vor 1919 erbaut. In 25.500 Wohnungen leben
48.365 Personen und somit 2,7 Prozent aller WienerInnen. Jede zweite
Wohnung (49,6 Prozent) wird von nur einer Person bewohnt. Im
Singlehaushalte-Ranking bedeutet dies Platz 7. Die WähringerInnen
verdienen mit 24.171 Euro im Jahr am viertbesten und weisen einen
vergleichsweise hohen Bildungsgrad auf. Insgesamt verfügen mehr als
60 Prozent mindestens über Matura als höchste abgeschlossene
Ausbildung, 41 Prozent haben einen Universitätsabschluss oder
verfügen über eine Fachhochschulausbildung.
Ein sehr beliebtes, zugleich auch nobles Wohngebiet hat sich gegen
Ende des 19. Jahrhunderts um den Türkenschanzpark entwickelt: das
Cottageviertel. Charakteristisch sind mit Bäumen gesäumte Gassen und
Grünflächen sowie die Cottage-Villen, deren Vorbilder ursprünglich
englische Landhäuser waren. Der Türkenschanzpark selbst ist mit
seinen Teichen, Liegewiesen und verzweigtem Wegesystem besonders
beliebt bei SpaziergängerInnen und lädt zum Laufen ein. Er birgt
zahlreiche botanische Besonderheiten wie Zierbäume aus China, Japan
oder Nordamerika. Diese verdankt der Park seiner Nachbarschaft zur
Universität für Bodenkultur Wien - BOKU, die wichtigste
Hochschuleinrichtung in Währing. Hinzu kommen mehrere Institute der
Universität Wien, wie das Institut für Astronomie mit der
Universitätssternwarte.
Bildung allgegenwärtig
Die Universitätssternwarte wurde 1883 von Kaiser Franz Josef I
eröffnet. Sie ist noch heute die größte astronomische Forschungs- und
Ausbildungsinstitution Österreichs. Umringt wird das Gebäude vom
knapp 60.000 Quadratmeter großen Sternwartepark - eines der 27
Naturdenkmäler Währings. Die Besonderheit dieses Parks liegt im
Unterschied zum gepflegten Türkenschanzpark in seiner Wildnis. In das
Gehölz wurde abseits der Wege nur geringfügig eingegriffen. Das
bedeutet, Bäume und Sträucher wachsen und fallen, wie es die Natur
will. Dadurch konnte sich ein naturnaher Waldbestand entwickeln.
BOKU, Astronomie oder Publizistik - in Währing ist Bildung
allgegenwärtig. Das äußert sich auch in vielen der Namen der 174
Gemeindestraßen, die sich über eine Gesamtlänge von 72.847 Meter
erstrecken. So gibt es nicht nur eine Schulgasse und eine
Gymnasiumstraße. Die Gregor-Mendel-Straße etwa wurde nach dem
Naturforscher benannt, dem es gelang ihm die Vererbungsregeln - die
Mendelschen Gesetze - zu beschreiben und als "Vater der Genetik"
gilt. Die Peter-Jordan-Straße ist benannt nach dem
Agrarwissenschafter und Professor für allgemeine Naturgeschichte an
der Universität Wien. Die Simonygasse ist nach dem Geographen und
Alpenforscher Friedrich Simony benannt, der Professor an der
Universität Wien war und die Lehrkanzel für Geographie gründete. Ein
Teil der längsten Straße Wiens verläuft übrigens auch durch den
Bezirk - die Höhenstraße mit 14,8 Kilometern Länge.
Bevölkerungszahl nur leicht steigend
Im 20. Jahrhundert verzeichnete Währing konstante
EinwohnerInnenverluste und erreichte im Jahr 2001 den Tiefststand mit
knapp 45.000 Menschen. Die Ergebnisse der aktuellen
Bevölkerungsprognose akzentuieren für die Zukunft keine signifikanten
Bevölkerungsveränderungen. So kann für Währing in naher Zukunft nur
ein schwaches Bevölkerungsplus von bis zu 2.500 Personen erwartet
werden. In den nächsten Jahren wird der Bezirk die 50.000
EinwohnerInnenmarke erreicht haben.
Bei Fortsetzung der demographischen Entwicklung dürften nur
geringe Geburtenüberschüsse zu erwarten sein. Zuwanderungsgewinne
werden im gesamten Prognosezeitraum ebenfalls leicht positiv sein.
Durch die in den letzten Jahren zu beobachtende Abwanderungstendenz
in andere Wiener Gemeindebezirke sind keine gravierenden
Wanderungsgewinne zu erwarten. Mit Ausnahme der 60- und Mehrjährigen
ist in den nächsten Jahren auch mit keinen relevanten
Altersstrukturverschiebungen zu rechnen. Kinder und Jugendliche sowie
junge Erwachsene dürften jedoch bis zu 30 Prozent des
prognostizierten Einwohnerzuwachses ausmachen.
Quelle: MA 23 - Wirtschaft, Arbeit und Statistik / Statistik
Austria / Wien Geschichte Wiki / Wikipedia.org
Statistisches Jahrbuch 2014
Das Statistische Jahrbuch 2014 der Stadt Wien sowie die Studie
"Wien wächst..." unter Federführung der MA 23 stehen als kostenloser
Download zur Verfügung unter
www.wien.gv.at/statistik/publikationen/jahrbuch.html.
www.wien.gv.at/statistik/pdf/wien-waechst.pdf
Als Publikation (32,70 Euro, ISSN 0259-6083) erhältlich ist das
Statistische Jahrbuch bei der Magistratsabteilung 23: 2.,
Meiereistraße 7, Sektor B; Montag bis Freitag jeweils 8.00 bis 14.30
Uhr; Telefon 01/4000-83059, Bestellung per E-Mail an
post@ma23.wien.gv.at.
Alle Artikel der Serie "Das kleine 1x23 der Wiener Bezirke" sind
unter http://inwien.at/das-kleine-1x23-der-wiener-bezirke.html zu
finden.
(Schluss) tai
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