- 20.03.2015, 16:18:29
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Königsberger-Ludwig zu Welt-Down-Syndrom-Tag: Barrieren im Kopf abbauen
Wien (OTS/SK) - Anlässlich des bevorstehenden Welt-Down-Syndrom-Tags,
der am 21. März 2015 zum zehnten Mal begangen wird, betont
SPÖ-Bereichssprecherin für Menschen mit Behinderung, Ulrike
Königsberger-Ludwig, wie wichtig es sei, die Barrieren im Kopf
abzubauen. "Trotz erreichter Fortschritte bei der Inklusion müssen
wir noch immer Barrieren im Kopf abbauen und auf politischer Ebene
dafür sorgen, bessere Rahmenbedingungen für Menschen mit Behinderung
zu schaffen", so Königsberger-Ludwig am Freitag gegenüber dem
SPÖ-Pressedienst. ****
Als Beispiel für Verbesserungen für Menschen mit Behinderung nannte
Königsberger-Ludwig das Bundesbehindertengesetz, das einen
wesentlichen Schritt in Richtung selbstbestimmtes Leben und aktive
Teilhabe in allen Gesellschaftsbereichen ermöglicht. So ist es
gelungen, im ASVG klarzustellen, dass grundsätzlich nicht
selbsterhaltungsfähige behinderte Menschen nach einem gescheiterten
Arbeitsversuch am offenen Arbeitsmarkt automatisch wieder Anspruch
auf eine Waisenrente haben. "Damit konnte Menschen mit Behinderung
die Sorge genommen werden, nach einem möglichen Scheitern finanzielle
Nachteile zu erleiden", so die SPÖ-Behindertensprecherin.
Um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, so
Königsberger-Ludwig, ist es von zentraler Bedeutung am Erwerbsleben
teilnehmen zu können, deshalb sei das bundesweite
arbeitsmarktpolitische Behindertenprogramm (BABE) ein wichtiges
Instrument. "Anhand der im BABE geschaffenen Strategien konnten
Individualförderungen wie Lohnkostenzuschüsse, technische und
Mobilitätshilfen, aber auch Projektförderungen wie Arbeitsassistenz,
Qualifizierungsprojekte oder Jobcoaching geschaffen werden", so
Königsberger-Ludwig. In diesem Zusammenhang erinnert die
SPÖ-Sprecherin für Menschen mit Behinderung, dass hier auch die
Wirtschaft gefordert ist, den vorbildhaften Projekten und Programmen
aus dem Sozialministerium zu folgen. "Die Wirtschaft muss hier noch
nachziehen und Menschen mit Behinderung ernsthafte und reale
Jobchancen geben", fordert die SPÖ-Abgeordnete und führt aus: "Dies
ist eine Win-Win-Situation, da die Betriebe leistungsbereite
MitarbeiterInnen erhalten."
Außerdem bekräftigte Königsberger-Ludwig ihre Forderung nach
umfassender Teilhabe im Bildungsbereich. "Recht auf Bildung für
Kinder und Jugendliche mit Behinderung bedeutet, die inklusive
Bildung voranzutreiben und vom Bild des hilfsbedürftigen Menschen hin
zu einem Bild vom Menschen mit dem Recht auf Teilhabe in allen
Lebensbereichen zu gelangen", so die SPÖ-Sprecherin für Menschen mit
Behinderung.
Darüber hinaus unterstützt Königsberger-Ludwig die Forderung nach
einer Änderung der Sachwalterschaft. "Die Problematik der
Sachwalterschaft in ihrer jetzigen Umsetzungsform ist, dass sie von
vielen Betroffenen als Entmündigungsverfahren empfunden wird. Vor
allem, wenn Entscheidungen nicht nachvollziehbar und über ihren Kopf
hinweg getroffen werden oder die Interessen einer
Betreuungseinrichtung oder Werkstätte im Vordergrund stehen",
erklärte Königsberger-Ludwig. So bleibe die gegenwärtige Umsetzung
nicht nur hinter den Ansprüchen der Betroffenen zurück, sie stehe
zudem auch in einem Spannungsverhältnis zu der von Österreich im Jahr
2008 ratifizierten UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit
Behinderungen. "Ich hoffe, dass das Modellprojekt zu einer
Weiterentwicklung des Sachwalterschaftsrechts führen wird. In
Richtung eines Sachwalterschaftsrechts, das sich am Grundsatz
'Unterstützung statt Entmündigung' orientiert", sagte die
SPÖ-Abgeordnete.
Grundsätzlich sei es das Ziel, Barrieren auf allen
gesellschaftlichen Ebenen abzubauen und dafür zu sorgen, dass
politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, die ein
selbstbestimmtes Leben und Teilhabe ermöglichen. (Schluss) bj/rm
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