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Vorläufige Feinstaubbilanz 2014

Wien (OTS) - Das Jahr 2014 wies die niedrigste Feinstaub-Belastung seit Beginn der flächendeckenden Messungen in Österreich im Jahr 2002 auf. Das zeigen die vorläufigen Daten des Umweltbundesamtes. Ein wesentlicher Faktor für die niedrige Belastung war das - im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt - sehr warme Wetter in den Wintermonaten (Jänner bis März sowie Oktober bis Dezember). Dadurch waren u.a. die Emissionen aus dem Hausbrand niedrig. Zudem waren Inversionslagen, d.h. Wettersituationen, in denen sich der Feinstaub in bodennahen Luftschichten anreichert, selten. Die geringe Feinstaub-Belastung 2014 ist auch auf das weitgehende Ausbleiben von winterlichen Hochdruckwetterlagen und auf häufige Westwetterlagen zurückzuführen; im Gegenzug traten Strömungslagen aus Osten selten auf, daher war die Verfrachtung durch den Ferntransport 2014 gering .Darüber hinaus haben Maßnahmen in Österreich und den Nachbarländern dazu beigetragen, dass die Belastung in den letzten zehn Jahren gesunken ist.

Die vorläufige Feinstaubbilanz 2014 beruht auf vorläufigen Daten aus den Luftgütemessungen der Ämter der Landesregierungen und des Umweltbundesamtes. Die Qualitätssicherung der Daten wird im zweiten Quartal 2015 abgeschlossen. Erst dann kann die Frage ob Grenzwertverletzungen 2014 vorlagen, endgültig beantwortet werden.

"2014 haben wir in erster Linie von den günstigen Witterungsbedingungen profitiert und die wenigsten Grenzwertüberschreitungen seit 2002 verzeichnet. Trotzdem sind auch in Zukunft weitere Maßnahmen notwendig, um die Feinstaub-Belastung dauerhaft zu senken, die Grenzwerte flächendeckend einzuhalten und die Gesundheit der Bevölkerung besser zu schützen", erklärt Jürgen Schneider, Umweltexperte im Umweltbundesamt.

Ergebnisse aus der vorläufigen Überschreitungsstatistik

Der Grenzwert der EU-Luftqualitätsrichtlinie für PM10 für den Tagesmittelwert (35 Tagesmittelwerte über 50 µg/m3 im Kalenderjahr) wurde im Jahr 2014 an zwei Messstellen in Graz (jeweils 37 Tage über 50 µg/m3) überschritten, der strengere Grenzwert des Immissionsschutzgesetzes-Luft (25 Tagesmittelwerte über 50 µg/m3) wurde in Wien (an fünf Messstellen) sowie an je einer Messstelle in der Steiermark außerhalb von Graz (Leibnitz) und in Linz (Römerberg) überschritten.

Verursacher und Maßnahmen zur Emissionsreduktion

Zu den Hauptverursachern von PM10 zählen der Verkehr, der Hausbrand und die Industrie. Beim Verkehr ist ein Großteil auf Abgase von Diesel-Kfz und die Aufwirbelung von Straßenstaub zurückzuführen. Beim Hausbrand sind insbesondere veraltete, mit Biomasse betriebene Einzelöfen für hohen Feinstaubausstoß verantwortlich. Im Bereich Industrie stammt ein wesentlicher Teil in den Städten aus der Bauwirtschaft, lokal auch aus industriellen Prozessen.

Um die Feinstaub-Belastung zu reduzieren, wurden in den letzten Jahren erfolgreiche Maßnahmen auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene gesetzt, wie zum Beispiel strenge Europäische Abgasnormen, die de facto einer Partikelfilterpflicht für Diesel-KfZ entsprechen, Tempolimits, Umrüstung kommunaler Flotten oder auch zeitlich begrenzte lokale Fahrverbote.

Geregelt sind die Grenzwerte für Feinstaub im Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-Luft). Dieses Bundesgesetz sieht die Umsetzung von Luftreinhalte-Maßnahmen durch die Landeshauptleute vor.

Rückfragen & Kontakt:

Sabine Enzinger, Pressestelle Umweltbundesamt, Tel.: +43 1 31304-5488, www.umweltbundesamt.at/news_150102

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