"matinee"-Doppel: Kulturkulinarik und "Musikalische Reisen" am 4. Jänner, "Neujahrskonzert"-Dakapo und mehr am Dreikönigstag
Jeweils ab 9.05 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) - Zwei gehaltvolle "matineen" bietet der ORF am 4. und 6. Jänner 2015 ab 9.05 Uhr in ORF 2: Zunächst kulturkulinarisch, danach musikalisch interessant wird der von Clarissa Stadler präsentierte Sonntagvormittag: Auf die Dokumentation "Der Mehlspeis-Adel" über die reiche österreichische Mehlspeisen-Kultur folgt ein Film über deren genussreiche Kaffeebegleitung - die kulturhistorische Entdeckungsreise "Kaffee - Der Weg vom Orient in den Okzident" (9.50 Uhr). Im Anschluss steht eine weitere Ausgabe von "Musikalische Reisen: Madrid und Belgrad" (10.35 Uhr) auf dem Programm, die auf den Spuren der spanischen Komponisten Albeniz und de Falla sowie eines der berühmtesten serbischen Komponisten, Stevan Mokrajnac, wandelt.
Der ORF-Kulturvormittag am Dreikönigstag, Dienstag, 6. Jänner, bietet eine Reprise des "Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker" 2015 (9.45 Uhr), davor zur Einstimmung die Reportage "Hinter den Kulissen des Neujahrskonzerts" (9.15 Uhr). Im Anschluss an das Konzert ist die Dokumentation "Die Thomaner - Herz und Mund und Tat und Leben" (11.50 Uhr) zu sehen. Den Auftakt der Dreikönigs-"matinee" bildet ein Episode der Kurzreihe "Meisterstück" über authentische heimische Handwerkskultur: "Blühendes Konfekt" (9.05 Uhr).
Sonntag, 4. Jänner:
"Der Mehlspeis-Adel" (9.05 Uhr)
Nirgendwo sonst kommt die Sinnlichkeit und Genussfreudigkeit der Österreicher besser zum Ausdruck als in ihrer reichen Mehlspeisen-Kultur, die sich vor allem in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr in Höchstform zeigt. In nobler Atmosphäre lässt sich's besonders herzhaft schlemmen. Ob im Café Esplanade an der Traun-Promenade, wo der Genuss einer Lehar-Schnitte mit einem Strauss-Walzer versüßt wird, oder im barocken Ambiente des Demel, wo der Gast noch mit einem untertänigen "Haben schon gewählt?" begrüßt wird. Das gediegene Interieur dieser Gourmettempel bietet das ideale Ambiente, in dem sich Geschichten über Torten, Kuchen und Baisers entfalten können. Eine filmische Leckerei mit kulturhistorischen Zutaten von Maria Koller.
"Kaffee - der Weg vom Orient in den Okzident" (9.50 Uhr)
Ausgehend von Originalschauplätzen der einstigen osmanischen Kaffeekultur folgt die Dokumentation von Ülkü Akbaba den gemeinsamen Spuren orientalischer und westlicher Lebensart vom frühen 15. Jahrhundert bis heute. Mitte des 15. Jahrhunderts begann die Verbreitung des Kaffees über die gesamte islamische Welt durch die Sufi-Orden. Zunächst vorwiegend bei zeremoniellen Anlässen getrunken, verlagerte sich der Kaffeekonsum in den öffentlichen Raum. Erste Kaffeehäuser entstanden - genannt "Taverne ohne Wein", die nur von Männern besucht werden durften. So entwickelte sich eine neue Alltagskultur um die vormals illegale "Droge". Ab dem 17. Jahrhundert begann man auch im christlichen Europa das stimulierende Getränk zu schätzen - Kaffee wurde zum Motor einer neuen kolonialen Ökonomie, die auch das Leben in den europäischen Großstädten veränderte:
Öffentliche Aufführungen künstlerischer Werke, politische Auseinandersetzungen oder Zusammenkünfte von Handelstreibenden fanden nun in Kaffeehäusern statt. Vom Grand Café der neuen bürgerlichen Eliten bis zu den Kaffeeschenken der Arbeiter entstanden rund um den Kaffee wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Zentren.
"Musikalische Reisen - Madrid und Belgrad" (10.35 Uhr)
In dieser Folge der TV-Reihe, inszeniert von Peter Beveridge, begibt sich Moderator Simon Callow nicht nur auf die Spuren der spanischen Komponisten Albeniz und de Falla in Madrid, sondern stellt auch einen im europäischen Musikbewusstsein eher unbekannten Komponisten vor:
Stevan Mokrajnac ist einer der berühmtesten serbischen Komponisten und hat sich im 19. Jahrhundert durch die Sammlung und Erhaltung alter Volksweisen und -lieder große Verdienste um die serbische Musikkultur erworben.
Inmitten der Madrider Altstadt repräsentiert nicht nur die Plaza Mayor eine wunderschöne Momentaufnahme der kastilischen Geschichte. Auf seiner Erkundungstour durch Spaniens Hauptstadt stellt Simon Callow viele historische Plätze, Gärten und Monumente vor, die auf die eine oder andere Art auch musikalisch verewigt wurden und beredtes Zeugnis von der spanischen Lebensart ablegen. Der Komponist Isaac Albeniz beispielsweise war so vollkommen von seinen spanischen Wurzeln durchdrungen, dass der Begriff "Spanien" oder die Namen spanischer Orte in sehr vielen Titeln seiner Arbeiten auftauchen. Dazu gehört die "Iberia"-Suite, aber auch seine spanischen Lieder, die großartigen Orchesterwerke "Spanische Rhapsodie" und "Catalonia". Manuel de Falla unterschied sich zwar sehr vom sechzehn Jahre älteren Albeniz und war viel weniger extrovertiert. Bei seinen Kompositionen ließ er sich aber genauso von spanischen Themen und Stilen inspirieren und gilt als bedeutendster spanischer Komponist des 20. Jahrhunderts.
Dienstag, 6. Jänner:
"Hinter den Kulissen des Neujahrskonzerts" (9.15 Uhr)
Der traditionelle Blick hinter die Kulissen des weltweit bekanntesten Klassikkonzerts, diesmal gestaltet von Karin Veitl und Thomas Bogensberger, lässt auch in diesem Jahr interessante Neuigkeiten entdecken: In die Fußstapfen des langjährigen philharmonischen Vorstands Clemens Hellsberg ist nunmehr der Geiger Andreas Großbauer getreten - für ihn ist es das erste Neujahrskonzert in neuer Funktion.
Zum ersten Mal ist die Wiener Universität am Ring Schauplatz zweier Ballettaufzeichnungen. Die "Studentenpolka" und der Walzer "Wein, Weib und Gesang" von Johann Strauss Sohn erinnern an ein denkwürdiges Jubiläum, denn die Institution Wiener Universität wurde vor 650 Jahren gegründet.
Dass die Moderne auch in einem alten Haus nicht Halt macht, zeigen die Solistinnen und Solisten des Wiener Staatsballetts: Sie tanzen in Kostümen der Wiener Designer Labels ELFENKLEID und PETAR PETROV, die animierte Choreographie stammt - nach 2012 zum zweiten Mal - vom Italiener Davide Bombana.
Bereits zum fünften Mal leitet der indische Dirigent Zubin Mehta das Neujahrskonzert, das er schon in seinen Wiener Studentenjahren kennen und lieben gelernt hat. Die hochkarätige ORF-Technik unter Regisseur Michael Beyer, der 14 Kameras dirigiert und zum zweiten Mal für die die Bildregie von Konzert und Ballett verantwortlich ist, machen die ORF-Übertragung wieder zu einem "Fest der Sinne".
"Neujahrskonzert 2015 - Wiederholung" (9.45 Uhr)
Die traditionelle Wiederholung des Neujahrskonzerts vom 1. Jänner zeigt das "Konzert der Konzerte" nochmals mit allen Höhepunkten im "Director's Cut" von Michael Beyer.
Durch das Programm der ORF-Konzertübertragung führt wieder Barbara Rett.
"Die Thomaner - Herz und Mund und Tat und Leben" (11.50 Uhr)
Der Thomanerchor Leipzig existiert bereits seit mehr als 800 Jahren. Eine beeindruckende Zeitspanne, wenn man bedenkt, dass der Chor über die Jahrhunderte alle politischen Systeme in ungebrochener Tradition überdauert hat. Heute haben die Thomaner Bewunderer in aller Welt. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes weltberühmt und werden auf Tourneen in Amerika, Japan und Australien wie Rockstars gefeiert. Für den Film von Paul Smaczny und Günter Atteln wurden die Thomaner, darunter ausgewählte Protagonisten und ihr Thomaskantor Georg Christoph Biller, über den Zeitraum eines ganzen Schuljahres begleitet. Das Publikum darf eintauchen in eine einzigartige Welt zwischen Motette, Internat und Fußballplatz, in ein Leben, das geprägt ist von Erfolg und Leistungsdruck, Zweifel und Stolz, Heimweh und echter Freundschaft.
Die "matinee" ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der Video-Plattform ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) als Video-on-Demand abrufbar.