- 13.11.2014, 10:06:30
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Europäische Kooperation zum Schutz der Wirtschaft
Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit Konrad Kogler diskutierte in Berlin mit Vertretern der Wirtschaft zum Thema Wirtschaftskriminalität und Industriespionage.
Utl.: Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit Konrad Kogler
diskutierte in Berlin mit Vertretern der Wirtschaft zum Thema
Wirtschaftskriminalität und Industriespionage. =
Wien (OTS) - Wissen ist Kapital, Wissen ist Macht. Eine
unternehmerische Idee, eine gute Strategie oder spezifisches
Fachwissen führt meist zu einem Wettbewerbsvorteil. Die Dynamik des
freien Markts besagt: Erfolgreiches wird imitiert, bis dieser Vorteil
untergraben wird. Innovation und neue Entwicklungen sind daher von
zentralem Interesse, um die eigene Marktposition zu stärken.
Wirtschaftsspionage bedeutet einen Angriff auf die Integrität der
Unternehmen. Der Erfolg von innovativen Unternehmen wird durch den
Diebstahl von Wissen behindert.
"Materieller Schaden kann den Verlust von Know-how und Arbeitsplätzen
und damit langfristig eine Schwächung des Sozialsystems und des
sozialen Friedens bedeuten", betonte Generaldirektor für die
öffentliche Sicherheit Mag. Mag. (FH) Konrad Kogler bei der
"Internationalen Tagung zum Wirtschaftsschutz" im deutschen
Bundesinnenministerium in Berlin. "Gemeinsam wollen wir unsere
Unternehmen vor Spionage und Kriminalität aus aller Welt schützen.
Heute legen wir den Grundstein dafür", sagte Dr. Emily Haber,
Staatssekretärin im deutschen Bundesministerium des Innern.
Bei der Tagung wurden nationale Maßnahmen zum Schutz der Wirtschaft
vorgestellt. Prävention ist dabei ein zentraler Punkt. "Damit es
gelingt, nachhaltig Sicherheitsmechanismen einzurichten, muss sich
jeder Mitarbeiter der Notwendigkeit von Sicherheitsmaßnahmen und der
Risikofaktoren bewusst sein", sagte Kogler. Es sei außerdem wichtig
zu erkennen, dass jedes Unternehmen betroffen sein könne - unabhängig
von Größe oder Marktetablierung.
In Workshops befassten sich die Teilnehmer mit verschiedenen Aspekten
des Wirtschaftsschutzes. Ein Aspekt war die Sensibilisierung von
Menschen auf die Risiken von Wirtschaftskriminalität - dies kann
mithilfe von Öffentlichkeitsarbeit erfolgen. Außerdem wurde die
Nutzung von Web-Anwendungen, z.B. Cloud-Services, diskutiert. Die
Workshops wurden vom österreichischen Bundesamt für Verfassungsschutz
und Terrorismusbekämpfung (BVT) mitgestaltet.
Multinationale Unternehmen, weltweiter Handelsaustausch: In einer
globalisierten Welt endet Wirtschaft nicht an Staatsgrenzen. "In
diesem Sinne braucht es auch einen gegenseitigen Erfahrungsaustausch
sowie eine aktive europäische Zusammenarbeit, um Wirtschafts- und
Industriespionage erfolgreich entgegenzuwirken", betonte Kogler. Die
Entwicklung von Schutzmaßnahmen auf europäischer Ebene ist das Ziel
der deutsch-österreichischen Kooperation. Die Komplexität von
Wirtschafts- und Industriespionage erfordert internationale
Zusammenarbeit der Polizei und den regelmäßigen Austausch mit
Wirtschaftsvertretern.
Vorgestellt wurde der Ausbildungsweg des Wirtschaftsschutz-Managers.
Der Lehrgang "Manager zum Schutz vor Wirtschafts- und
Industriespionage" wurde vom BVT, vom deutschen Bundesamt für
Verfassungsschutz (BfV) und von der Fachhochschule Campus Wien,
Fachbereich Risiko- und Sicherheitsmanagement, konzipiert. Experten
des BVT stehen in regelmäßigem Kontakt mit Kollegen aus Deutschland,
der Schweiz und aus Lichtenstein. "Es werden Erfahrungen
ausgetauscht, es wird zusammengearbeitet. So bestehen bereits
freundschaftliche Arbeitsverhältnisse, die ein gemeinsames Ziel
verfolgen", sagte Kogler.
Die Europäische Kommission plant eine Richtlinie zum Schutz von
Geschäftsgeheimnissen sowie der rechtswidrigen Nutzung und
Offenlegung. Die derzeit unterschiedliche und teilweise lückenhafte
Rechtslage in Europa bietet laut Wirtschaftsvertretern nur
unzureichend Schutz für Unternehmen. Die Anpassung der Rechtsnormen
soll das europäische Miteinander gegen Wirtschaftskriminalität in
Europa bestärken.
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