- 13.11.2014, 09:25:02
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Welt-Diabetestag: Frauen mit Diabetes haben ein höheres Schlaganfall-Risiko
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-- Diese Meldung wurde korrigiert --
-- Neufassung in Meldung OTS0032 vom 13.11 --
-------------------------------------------------------Wien (OTS) - Alle 50 Minuten stirbt in Österreich ein Mensch an den
Folgen von Diabetes. Das sind rund 10.000 ÖsterreicherInnen pro Jahr.
Die meisten Todesfälle sind auf Herzinfarkt und Schlaganfall - als
Folge von Diabetes - zurückzuführen. Aktuelle Studien zeigen, dass
Diabetikerinnen doppelt so stark gefährdet sind, einen Schlaganfall
zu erleiden als Frauen ohne Zuckerkrankheit. Und auch im Vergleich zu
Männern mit Diabetes ist ihr Risiko deutlich erhöht. Das betonte
Alexandra Kautzky-Willer, Diabetes-Expertin an der Universitätsklinik
für Innere Medizin III und Professorin für Gender Medicine der MedUni
Wien, anlässlich des Welt-Diabetestags am Donnerstag.
Die gestörte Blutzuckerregulation führt bei Frauen demnach zu einem
wesentlich höheren Schlaganfall-Risiko. Der Grund: "Die Gefäßfunktion
und die Blutgerinnung sind besonders ungünstig verändert, das führt
bei den Frauen zu einem höheren Risiko für die Bildung von
Thrombosen", so Kautzky-Willer. Frauen mit Diabetes haben ein um rund
ein Drittel höheres Risiko für einen Schlaganfall als Männer mit
Diabetes.
Aber nicht nur die erhöhten Blutzuckerwerte schädigen langfristig die
Blutgefäße: Bluthochdruck, entzündliche Veränderungen, erhöhte
Blutfette und verschiedene Lebensstilfaktoren spielen ebenso eine
Rolle wie Depressionen. Eine Diabetes-Therapie, die ausschließlich
den Blutzucker senkt, kann daher eine kardiovaskuläre Folgeerkrankung
nicht verhindern. Kautzky-Willer: "Es geht also um eine generelle
Lebensstil-Intervention und Behandlung aller Risikofaktoren."
Frauen essen gesünder, Männer machen mehr Sport
Dabei spielt Bewegung bei den Frauen eine wichtige Rolle. "Frauen
essen zwar gesünder als Männer, die mehr Fett und rotes Fleisch zu
sich nehmen, dafür bewegen sie sich viel weniger." Weitere
Risikofaktoren neben falscher Ernährung, Bluthochdruck, zu wenig
Bewegung und Rauchen sind Übergewicht und Stress. So konnte gezeigt
werden, dass Frauen und Männer im Schichtdienst - insbesondere mit
Nachtdiensten - ein erhöhtes Risiko für Diabetes besitzen.
Eine frühzeitige Änderung des Lebensstils kann auch verhindern,
Schwangerschaftsdiabetes zu bekommen, ein weiterer Risikofaktor für
einen späteren Typ 2 Diabetes, aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Kautzky-Willer: "In unserem Projekt DALI zeigen die ersten Daten,
dass es sinnvoll ist, werdende Mütter mit Übergewicht bereits vor der
24. Schwangerschaftswoche zu kontrollieren, jede 4. hat bereits da
eine behandlungsbedürftige Stoffwechselstörung." Im DALI Projekt soll
eine Lebensstilintervention mit gesunder Ernährung, Bewegung und
Vitamin D die Entwicklung von Schwangerschaftsdiabetes verhindern.
Diabeteserkrankungen: Tendenz steigend
In Mitteleuropa ist die Anzahl der DiabetikerInnen seit 1998 um rund
40 Prozent gestiegen. In Österreich gibt es derzeit laut Schätzungen
der Österreichischen Diabetes-Gesellschaft (ÖDG) rund 600.000
Menschen, die an Diabetes mellitus (Typ 2 Diabetes) erkrankt sind.
Bis ins Jahr 2030 werden es, so die ÖDG, rund 800.000 sein. Der Euro
Diabetes Index der "European Association for the Study of Diabetes"
zeigt, dass Österreich in den Bereichen Diabetes-Prävention,
-Diagnose und Verfügbarkeit von Therapien noch Aufholbedarf besitzt
und nur auf Platz 13 unter den 28 EU-Ländern sowie Schweiz und
Norwegen liegt.
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