- 12.11.2014, 10:48:05
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Werbewirtschaft: Schwache Nachfrage - Sery-Froschauer: "Werbeklimaindex steht auf herbstlich"
WKÖ-Fachverband Werbung und Marktkommunikation und WIFO: Aktueller Index erneut gesunken - Wirtschaftlicher Ausblick für den Kommunikationsmarkt verhalten
Utl.: WKÖ-Fachverband Werbung und Marktkommunikation und WIFO:
Aktueller Index erneut gesunken - Wirtschaftlicher Ausblick
für den Kommunikationsmarkt verhalten =
Wien (OTS/PWK801) - "Die österreichische Werbewirtschaft steht
nicht mehr so gut da wie noch im Frühjahr erwartet. Die heimische
Kommunikationsbranche befindet sich in einem schwierigen
wirtschaftlichen Fahrwasser. Die Werbekonjunktur hat sich merklich
abgekühlt. Das Werbeklima ist sehr herbstlich. Und auch für das
nächste Jahr sieht es unseren Prognosen nach nicht viel besser aus:
Wir werden 2015 mit einer nur mäßigen Werbekonjunktur konfrontiert
sein" - das ist für Angelika Sery-Froschauer, die Obfrau des
Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ), der Sukkus aus dem aktuellen WIFO Werbeklimaindex
für das 3. Quartal 2014.
Anreize für Investitionen in digitale Kommunikation
"Tatsache ist: Sowohl die Art und Weise der Kommunikation also
auch die Kommunikationswirtschaft und ihre Strukturen befinden sich
aktuell in einem massiven Wandel." So scheint etwa das Thema
Online-Kommunikation in Österreich noch nicht so richtig angekommen
zu sein. Die Branchensprecherin plädiert für 'Anreize für
Auftraggeber', damit sie in digitale Kommunikationsformen
investieren."
Der WIFO Werbeklimaindex wird viermal jährlich im Rahmen des
WIFO-Konjunkturtests ausgewertet. Die aktuellen Daten wurden im
Oktober 2014 bei 668 Unternehmen mit 3.219 Beschäftigten erhoben.
Stichwort Beschäftige: Die Branchensprecherin der Werbewirtschaft
plädiert für Impulse im Bereich Ausbildung zugunsten von Agenturen.
Aktueller Werbeklimaindex - der Blick zurück: Index von 29 auf
16 Punkte erneut gesunken
"Der WIFO Werbeklimaindex ist im Oktober 2014 auf 16 Punkte
gesunken, von 29 bei der vorangegangenen Erhebung im Juli 2014. Die
Unternehmen der Kommunikationsbranche bewerten ihre aktuelle
Geschäftslage erneut weniger gut. Auch der Ausblick auf die kommenden
sechs Monate trübte sich ein. Die konjunkturellen Aussichten haben
sich nochmals verschlechtert. Auch die österreichischen
Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre gesamtwirtschaftliche
Wachstumsprognose für Österreich gekappt. Die aktuelle vom WIFO
erstellte Schnellschätzung zum BIP weist eine Stagnation des
Wirtschaftswachstums im 3. Quartal 2014 aus", analysiert und
kommentiert Fachverbandsobfrau Sery-Froschauer die Konjunkturerhebung
der rot-weiß-roten Kommunikationswirtschaft.
WIFO-Experte Werner Hölzl erläutert mit Blick auf die Ergebnisse:
"Die Unternehmen blicken immer weniger optimistisch auf die
Werbekonjunktur in Österreich. Insbesondere bei der
Geschäftslageentwicklung sehen wir im 3. Quartal 2014 eine deutliche
Dämpfung." In der Befragung zum Werbeklimaindex ging die Anzahl jener
Unternehmen, deren Geschäftslage sich im Verlauf des vergangenen
Quartals verbesserte (27 %-Punkte), spürbar zurück. Im Juli lag
dieser Wert noch bei 51 %-Punkten. Die Verschlechterung der
Geschäftslage im 3. Quartal 2014 (+15 Punkte) macht sich auch in der
Beurteilung der momentanen Geschäftslage bemerkbar: "Dieser Saldo
rutscht mit -15 Punkten zum ersten Mal seit der Euro-Krise zu Beginn
2010 ins Minus. Auch in Sachen Auftragssituation setzt sich die
rückläufige Tendenz fort", so Hölzl. Nur mehr 61 % der Unternehmen
melden ausreichende Auftragsbestände. Bei der Jänner-Erhebung lag
dieser Wert noch bei 79 %.
Blick nach vorne: Optimistische Aussichten überwiegen
gegenüber den pessimistischen
Im Index der unternehmerischen Erwartungen, der zweiten und
zukunftsorientierten Komponente des WIFO Werbeklimaindex, überwiegen
mit +10 Punkten weiter die optimistischen Stimmen gegenüber den
pessimistischen. "Die zuversichtliche Stimmung wie in konjunkturellen
Hochphasen ist damit eindeutig verflogen. Bei den
Nachfrage-Erwartungen mit +23 %-Punkten sind die optimistischen
Erwartungen gegenüber den pessimistischen noch in der Überzahl. Die
Werbekonjunktur hat sich in Österreich aber deutlich abgekühlt. Im
nächsten Jahr sieht es nach unseren Prognosen nicht besser aus. 2015
könnte die Wirtschaftsleistung der Kommunikationsbranche nur gering
zulegen. Aber auch wenn die Zahlen des WIFO Werbeklimaindex deutlich
schlechter geworden sind, steht die heimische
Kommunikationswirtschaft im Vergleich zu anderen EU-Ländern aber
immer noch respektabel da", so Fachverbandsobfrau Sery-Froschauer.
Sery-Froschauer: "Wirtschaftsmotor Werbung stärken"
Die Konjunktureintrübung wird auch die öffentlichen Haushalte
belasten, die wichtige Auftraggeber für die österreichische Werbung
und Marktkommunikation sind. Ein Risiko für die allgemeine
österreichische Konjunktur liegt insbesondere in einer möglichen
Verschärfung der Russland-Krise. Eine Belebung könnte in Gang kommen,
wenn die neue Europäische Kommission deutliche Stimulierungsmaßnahmen
setzt.
"Die jüngsten Umfrage-Ergebnisse lassen befürchten, dass bei einer
anhaltend schwachen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung auch die
Unternehmen der Kommunikationsbranche unter Druck geraten. Die
Politik ist gefordert, die öffentlichen Mittel rasch und gezielt auf
Zukunftsinvestitionen zu lenken. Wir brauchen rasche Maßnahmen für
Unternehmen, Jobs und Wachstum", fordert Sery-Froschauer.
"Für Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Beschäftigung spielt das
Regelungsumfeld eine entscheidende Rolle. Besonders kleinere und
mittlere Unternehmen leiden immer noch unverhältnismäßig stark unter
legislativen und administrativen Belastungen, weil sie über
beschränkte Ressourcen und Kenntnisse verfügen, um das regulatorische
Dickicht zu durchdringen. Alle Vereinfachungsvorschläge müssen -
sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene - so rasch wie
möglich geprüft und in Angriff genommen werden. Die heimische Werbe-
und Kommunikationsbranche ist geprägt von Klein- und Mittelbetrieben.
Daher ist es aus meiner Sicht notwendig, auch in der Gesetzgebung
verstärkt auf KMU und EPU zu achten und bei allen Gesetzesvorschlägen
das Prinzip "Think small first" anzuwenden. Die Regulierungen müssen
KMU- und EPU-tauglicher werden. Wir brauchen vereinfachte Verfahren
und mehr Augenmerk darauf, dass ehrliche Unternehmen bei Kontrollen
nicht unter die Räder kommen, so die Branchensprecherin der
heimischen Werbewirtschaft." (JR)
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