• 27.10.2014, 10:31:17
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"Wir sind das Volk!" - Ö1-Schwerpunkt zum Wendejahr 1989

Wien (OTS) - Noch bis Jahresende sind im Rahmen des Ö1-Schwerpunktes
"Wir sind das Volk!" zahlreiche Sendungen zum Wendejahr 1989 zu
hören. Neben der aktuellen Berichterstattung reicht das inhaltliche
Spektrum von "Bau ab. 1989, erster Akt." in den "Hörbildern" über ein
Gespräch mit der Bürgerrechtlerin Marianne Birthler in "Logos" bis zu
"DDR: Land der Literatur - Literatur ohne Land" im "Radiokolleg".
Alle Informationen im Detail sind abrufbar unter
http://oe1.orf.at/1989.

Als vor 25 Jahren, im Oktober 1989, die Berliner Mauer durchlässig
wurde - und das ohne Gewalt und Blutvergießen - da war diese
Befreiung einer Bewegung zu verdanken, deren spirituelles Herz in der
Leipziger Nikolaikirche schlug. Dort tat damals Pfarrer Christian
Führer seinen Dienst. Und von dort gingen die legendären
Montagsdemonstrationen nach den Friedensgebeten aus. Die
Jubiläumsfeiern zum 25. Jahrestag des Mauerfalls kann Christian
Führer nicht mehr miterleben, er ist am 10. Juni 2014 im Alter von 71
Jahren verstorben - seine Erinnerungen jedoch bleiben erhalten: Ö1
sendet das Gespräch "Selig die Friedfertigen" in "Motive - Glauben
und Zweifeln" am 2. November um 19.05 Uhr.

"Im Osten viel Neues" lautet der Titel des "Radiokollegs" von 3.
bis 6. November jeweils um 9.05 Uhr. 25 Jahre nach der Öffnung der
Grenzbefestigungen zwischen den marktwirtschaftlich orientierten
Staaten des Westens und den planwirtschaftlich gelenkten
kommunistischen Diktaturen des Ostens und zehn Jahre nach dem
Beitritt von Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, der
Slowakei und Ungarn zur EU, unternimmt das Radiokolleg eine Reise in
die Geschichte und Gegenwart einiger ehemaliger Ostblockstaaten. In
"Betrifft: Geschichte" spricht der Politikwissenschafter Dieter
Segert über "Der Fall der Mauer. Das Ende des Kalten Krieges." - von
3. bis 7. November jeweils um 17.55 Uhr.

"Zeitgenossinnen im Gespräch: Drei Frauen - ein Mauerfall" steht
am 6. November um 21.00 Uhr auf dem Ö1-Programm. Renata Schmidtkunz
diskutiert mit Ulrike Poppe, ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin und heute
Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen
Diktatur in Brandenburg; der ehemaligen Dissidentin und tschechischen
Journalistin Ludmila Rakusanova und der Slowenin Vlasta Jalusic,
Gründungsmitglied und ehemalige Direktorin des Friedensinstituts für
soziale und politische Studien in Ljubljana.

Unter dem Titel "Bau ab. 1989, erster Akt." bringen die
"Hörbilder" am 8. November ab 9.05 Uhr eine Dokumentation des
Paneuropäischen Picknicks im August 1989 und der damaligen
Massenflucht aus dem Ostblock: "Bau ab, und nimm mit!" Mit dieser
Aufforderung luden Flugblätter im August 1989 zum Paneuropäischen
Picknick an die österreichisch-ungarische Grenze. Die Gäste durften
den Stacheldraht des Eisernen Vorhangs abschneiden und mitnehmen, mit
Echtheitszertifikat. Dazu hatten sie allerdings wenig Gelegenheit.
Ungefähr 600 DDR-Bürger nützten dieses Picknick, um am 19. August
1989 nach Österreich zu gelangen. Es war die erste Massenflucht aus
einem Land hinter dem Eisernen Vorhang.

In der "Logos"-Reihe "Was glauben Sie?" ist am 8. November um
19.05 Uhr die Bürgerrechtlerin Marianne Birthler zu Gast. Sie war
eine der wichtigsten friedlichen Revolutionärinnen in der DDR,
Katechetin in einer evangelischen Gemeinde, später Ministerin,
Bundestagsabgeordnete und Parteivorsitzende. Die 66-jährige Birthler
hat sich zudem von 2000 bis 2011 als Nachfolgerin von Joachim Gauck
als unbeugsame Chefin der Stasi-Unterlagen-Behörde einen Namen
gemacht.

"Der Mauerfall - Musik, Texte und Zeitzeugen" ist am 9. November,
dem Jahrestag des Mauerfalls, ab 19.30 Uhr Thema auf Ö1. Wie klangen
die damaligen West- und Ost-Berliner Radioprogramme in den Tagen des
Mauerfalls? Welche Musik wurde gespielt? Was berichteten die
Nachrichten? Zu Gast im Studio wird der damalige Musikchef des
wichtigsten West-Radios, des Senders Freies Berlin, der Österreicher
Wilhelm Matejka sein.

Im "Radiokolleg" dreht sich von 10. bis 13. November, jeweils um
9.30 Uhr, alles um "DDR: Land der Literatur - Literatur ohne Land".
Als am 9. November 1989 die Berliner Mauer und in der Folge ein
ganzer Staat zu Fall gebracht wurde, bedeutete dies auch eine Zäsur
für die "DDR-Literatur", die unter dieser Rubrizierung weithin
anerkannt und kanonisiert war. Jenseits des Kanons gibt es eine
ungeschriebene Literaturgeschichte des ostdeutschen Staates. Das von
Ines Geipel und Joachim Walther initiierte "Archiv unterdrückter
Literatur in der DDR" versammelt Werke von Autorinnen und Autoren,
die zu Zeiten der DDR unveröffentlicht blieben. Anhand der
kontroversen Rezeption des 1999 verstorbenen Schriftstellers Jürgen
Fuchs lässt sich beispielhaft aufzeigen, wie wenig Konsens es im
wiedervereinigten Deutschland über die historische Einordnung der DDR
bis heute gibt.

Im "Hörspiel-Studio" ist am 11. November ab 21.00 Uhr Andreas
Jungwirths Stück "Döbeln" zu hören. Regie bei dieser MDR-Produktion
aus dem Jahr 2013 führt Heike Tauch, Mitwirkende: Julian Loidl, Inka
Löwendorf, Florian Lukas, Udo Kroschwald und Ramona Kunze-Libnow. Es
ist eine Begegnung zwischen Ost und West. Und damit eine Geschichte
von Missverständnissen. Der österreichische Autor Andreas Jungwirth,
der seine Karriere als Schauspieler begonnen hatte, erzählt die
durchaus autobiografisch gefärbte Geschichte des - ebenfalls
österreichischen - Schauspielers Georg, der im Frühjahr 1991 ans
Stadttheater Döbeln engagiert wird. Döbeln, eine kleine Stadt in
Sachsen, liegt im früheren Osten, aus dem - gleichsam über Nacht -
ein neuer Westen wurde. Und von 15. bis 19. Dezember, jeweils um
17.55 Uhr in Ö1, spricht der Politkwissenschafter Dieter Segert über
"Ende und Neuanfang. 25 Jahre Transformationsprozess in Ost- und
Südosteuropa." Alle Sendungen des Ö1-Schwerpunktes "Wir sind das
Volk!" zum Wendejahr 1989 sind im Detail abrufbar unter
http://oe1.orf.at/1989.

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