Willi: Flächendeckende LKW-Maut für Gerechtigkeit, Straßenerhalt und mehr Öffis
Grüne: Angebliche Belastung der Haushalte ist WKÖ-Ammenmärchen
Wien (OTS) - "Es ist falsch und vielfach in der Praxis widerlegt, dass LKW-Mauten die KonsumentInnen schwer belasten. Dieses Ammenmärchen wird von den Frächtervertretern ausschließlich im Eigeninteresse erzählt, weil sie keinen gerechteren Anteil an den Straßenkosten bezahlen wollen. Ein 40-Tonner belastet die Straßendecke etwa 60.000 Mal stärker als ein Pkw! Das bestätigt sogar das deutsche Verkehrsministerium auf seiner Homepage", stellt der grüne Verkehrssprecher Georg Willi ein für alle Mal klar.
"Alle Maut-Einführungen des letzten Jahrzehnts haben belegt, dass sich dadurch die Verbraucherpreise maximal im Bereich weniger Promille bewegen. Der Transportkostenanteil von Gütern des täglichen Bedarfs ist verschwindend gering und geringfügige Änderungen dieses winzigen Kostenanteils sind erst recht kaum mehr messbar", hält Georg Willi zur heutigen neuesten Auflage der WKÖ-Gebetsmühle fest. Einige Fakten: In Deutschland wurde bei der LKW-Mauteinführung ein Kosteneffekt von 0,15 % gemessen - um diese Mehrkosten im Haushalt aufzufangen, reicht es beispielsweise, im Jahr auf ein Bier zu verzichten. Diesen Fakten stehen Angaben von Großfrächtern und Wirtschaftsvertretern gegenüber, die 3 bis 10% an Mehrkosten behaupteten. Sie sind damit um ein Vielfaches von der Realität entfernt! In der Schweiz wurden ähnliche Zahlen errechnet.
"Eine LKW-Bemautung abseits der Autobahnen ist daher leistbar und dringend nötig. Denn die Landes- und Gemeindestraßen bröseln zunehmend davon. 40% sind bereits in schlechtem oder sehr schlechtem Zustand, wie der Rechnungshof kürzlich belegt hat. Es ist eine große Ungerechtigkeit, dass nicht der LKW-Verkehr diese Kosten trägt, der die Straßenschäden fast zur Gänze verschuldet, sondern die SteuerzahlerInnen. Ich bin froh, dass die Länder mit breiter Mehrheit nicht den WKÖ-Märchen, sondern den Fakten vertrauen und eine Arbeitsgruppe zur Prüfung und Vorbereitung einer flächendeckenden LKW-Maut eingerichtet haben. Damit wird auch die schiefe Konkurrenz zwischen LKW und Bahn korrigiert. Die Bahn zahlt längst auf jedem Netz-Kilometer Schienenmaut, nicht nur auf den Hochleistungsstrecken. Die Einnahmen aus dieser flächendeckenden LKW-Maut sollen für die Erhaltung des Straßennetzes in den Regionen und Gemeinden sowie zu mindestens gleichem Anteil für den Öffentlichen Verkehr, zum Beispiel Tarifmaßnahmen wie 365-Euro-Tickets und Österreichticket, verwendet werden", so Willi.
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