• 07.09.2014, 08:00:31
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Ärztemangel: An EU-Ausland orientieren

Internationale Ärztemigration orientiert sich an besten Bedingungen - Aktive Stellenpolitik für österreichische Ärzte - Immer mehr Sprachprüfungen für ausländische Ärzte

Utl.: Internationale Ärztemigration orientiert sich an besten
Bedingungen - Aktive Stellenpolitik für österreichische Ärzte
- Immer mehr Sprachprüfungen für ausländische Ärzte =

Wien (OTS) - Die Abwanderung österreichischer Ärztinnen und Ärzte
reiße mittlerweile personelle Lücken auf, die derzeit nur noch durch
Zuwanderung vor allem aus dem EU-Ausland gefüllt werden könnten.
Betroffen seien nicht nur Facharztstellen, sondern auch Turnusplätze.
Für die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) ist dies ein Zeichen dafür,
dass die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen für österreichische
Ärztinnen und Ärzte dramatisch verbessert und an jene der bevorzugten
Migrationsländer angepasst werden müssten. Nur eine offensive
Stellenpolitik könne eine weitere Abwanderung österreichischer Ärzte
ins Ausland verhindern, so ÖÄK-Präsident Artur Wechselberger Sonntag
in einer Aussendung.

"Es ist auch aus wirtschaftlichen Gründen kontraproduktiv, in
Österreich ausgebildete qualifizierte Medizinerinnen und Mediziner
ziehen zu lassen. Schließlich zahlen sie ihre Steuern nicht hier,
sondern in jenem Land, das ihnen bessere Bedingungen bietet. Daher
ist alles zu unternehmen, das Arbeitsumfeld in den heimischen
Spitälern und Ordinationen attraktiver zu gestalten, um diese
Ärztinnen und Ärzte im Land zu behalten, sagte Peter Niedermoser,
Präsident des wissenschaftlichen Beirats der Akademie der Ärzte.

Mit dem internationalen Migrations-Karussell, das durch die
schleppende Reaktionsfähigkeit im österreichischen Gesundheitssystem
in Gang gesetzt wird, sei niemandem gedient. Denn gleichzeitig sei
ein wachsendes Interesse ausländischer Ärztinnen und Ärzte vor allem
aus Osteuropa zu verzeichnen, in Österreich tätig zu sein, so
Niedermoser. Die Zahl der über die Akademie abgewickelten
obligatorischen Deutschprüfungen für ausländische Medizinerinnen und
Mediziner sei in den vergangenen Jahren nach oben geschnellt, ein
Ende des Andrangs sei nicht in Sicht. Niedermoser: "Bisher haben wir
im Jahr 2014 bereits 200 Prüfungen abgenommen, die weiteren Termine
2014 sind weitgehend ausgebucht." Besonders groß sei das Interesse
bei Ärzten aus Ungarn, der Slowakei und Rumänien. "Sie übernehmen
vakante Stellen, die mit einheimischen Ärzten nicht mehr besetzt
werden können, weil diese dem Land den Rücken kehren und ihr
berufliches Heil im Ausland suchen", so Niedermoser.

"Österreich steht im internationalen Wettbewerb. Die Einrichtungen im
heimischen Gesundheitssystem müssen sich mit dem Ausland messen",
ergänzte ÖÄK-Präsident Artur Wechselberger. Das betreffe die
ärztliche Ausbildung, die Arbeitssituation für die
Spitalsärzteschaft, aber auch die Rahmenbedingungen für die ärztliche
Tätigkeit in den Ordinationen. Der ÖÄK-Präsident forderte
abschließend eine aktive und offensive Stellenpolitik im
österreichischen Gesundheitssystem, die es für Ärztinnen und Ärzte
wieder erstrebenswert mache, in heimischen Spitälern und Ordinationen
zu arbeiten. (slv/ms)

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