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Auer: Team Stronach glänzt mit Populismus statt mit landwirtschaftlichem Know-how

Schleichende Verdrängung der Geflügelproduktion aus Österreich droht

Wien (OTS) - "Österreichs Geflügelbranche steht enorm unter Druck. Höchste Qualitätsstandards treffen in unserem Land auf gesetzlich vorgeschriebene, niedrige Besatzdichten. Einerseits haben wir im Vergleich mit der europäischen Konkurrenz höhere Kosten, andererseits dürfen die Betriebe in den Nachbarländern auch mehr Hühner beziehungsweise Puten je Quadratmeter halten als in Österreich. Unsere Betriebe geraten dadurch immer mehr in eine wirtschaftliche Zwickmühle. Man sieht schon derzeit, dass durch Betriebsaufgaben die Inlandsversorgung immer schwieriger wird", berichtet Bauernbundpräsident Jakob Auer. "Eine geringere Besatzdichte ist gleichbedeutend mit einer Auslagerung der Fleischproduktion in Länder mit gleichzeitig geringeren Gesundheitsstandards", warnt Auer.

Schwierige Voraussetzungen für beste Qualität

Die österreichische Geflügelbranche ist mit einem intensiven Qualitätsprogramm in die Vorleistung gegangen. Darin wird ein ganzheitlicher Ansatz in Richtung Tiergesundheit vertreten, ohne dabei die Wirtschaftlichkeit aus den Augen zu verlieren. "Ich finde das sehr vernünftig, denn mit der Reduzierung unserer Geflügelwirtschaft auf den Punkt 'Besatzdichte' wird, auf Dauer gesehen, das Tierleid exportiert und mindere Qualität importiert", erklärt Auer, der auch in Zukunft die Konsumenten mit Qualitätsgeflügel aus heimischer Landwirtschaft versorgt wissen will.

Verwundert reagiert der Bauernbundpräsident auf zwei Entschließungsanträge, die vom Team Stronach im Parlament eingebracht wurden. Darin wird gefordert, die derzeit gültige Schlechterstellung der heimischen Geflügelbranche im Vergleich zu anderen EU-Ländern beizubehalten. Konkret geht es um eine Begrenzung der Besatzdichte bei Puten auf 40 kg/m2, bei Hühnern auf 30 kg/m2. Zum Vergleich: In Deutschland werden bei Puten 70 kg/m2 und mehr eingestellt, im EU-Raum gilt bei Hühnern eine Grenze bis zu 42kg/m2.

"Ich bin absolut für besten Tierschutz. Wenn die Differenz bei den Standards gegenüber unseren Nachbarländern aber zu groß und somit die Produktion bei uns nicht mehr möglich ist, ist niemandem geholfen", gibt Auer zu bedenken. Derzeit liege die Eigenversorgung mit Putenfleisch bereits bei unter 50%, ein weiteres Sinken sei vorhersehbar. "Die Schlagwörter Wirtschaftlichkeit und heimische Produktion dürften im Team Stronach nur für Industriebetriebe gelten, nicht aber für die Landwirtschaft", ärgert sich Auer.
(Schluss)

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Tel.: +43 1 505 81 73 - 28, Mobil: +43 699 1810 1805
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