Wiener AMS und Caritas Wien: "Ausbau des zweiten Arbeitsmarkts dringend nötig"
Schwertner (Caritas) und Draxl (AMS) sprechen sich für verstärkte Förderung von Sozialökonomischen Projekten aus. "In Zeiten wie diesen bedarf es Kraftanstrengung aller Akteure."
Wien (OTS) - Im sechsten Jahr nach Ausbruch der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise ist die Situation am heimischen Arbeitsmarkt noch immer deutlich angespannt. "Ein Blick auf die Statistiken verrät: Wien mag die Finanz- und Wirtschaftskrise bislang besser überstanden haben als andere Großstädte in Europa, doch das Beben, das an den großen Finanzbörsen dieser Welt seinen Anfang nahm, wird wohl auch bei uns noch länger spürbar sein", betont Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien bei einem gemeinsamen Besuch der Jobmeile mit AMS-Wien-Chefin Petra Draxl. "In Zeiten wie diesen bedarf es einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller Akteure, um von Arbeitslosigkeit betroffene Personen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren", so Schwertner weiter.
Bereits zum sechsten Mal veranstaltete die Caritas in Kooperation mit dem AMS die sogenannte Jobmeile für langzeitarbeitslose Menschen im Carla Mittersteig. Mehr als 45 Aussteller sind gekommen, um Betroffene beim Wiedereinstieg ins Berufsleben zu beraten. Draxl hebt dabei die zunehmende Bedeutung dieser Veranstaltung hervor: "Die Jobmeile der Caritas ist eine Chance für Menschen, unser gemeinsames Angebot an Sozialökonomischen Betrieben, sowie Beratungseinrichtungen kennenzulernen. Dieser sogenannte Zweite Arbeitsmarkt ist für langzeitarbeitslose Menschen unendlich wichtig, weil diese Betriebe über die Erfahrungen verfügen, Menschen behutsam wieder ans Erwerbsleben heranzuführen."
Schwertner ergänzt: "Als Caritas haben wir allein im Vorjahr 635 langzeitarbeitslose Menschen in unseren Projekten auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet. Der Bedarf ist enorm. Besonders auf die Über-45-Jährigen ist der Druck in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Diese Menschen stellen heute bereits mehr als ein Drittel aller erwerbslos gemeldeten bzw. in Schulung befindlichen Personen in Österreich und Wien dar. Als Caritas sind wir daher froh über die zusätzlichen Mittel, die der Nationalrat für arbeitslose Menschen beschlossen hat. Es wird nun entscheidend sein, dass diese Gelder den Betroffenen auch rasch zugute kommen."
Auch Draxl zeigt sich über den Nationalratsbeschluss vom März erfreut: "Diese zusätzlichen Mittel für ältere Arbeitslose geben uns die Möglichkeit, heuer in Wien noch acht Millionen Euro zusätzlich in das Angebot von Sozialökonomischen Beschäftigungsprojekten zu investieren."
Die Caritas und das AMS verbindet mittlerweile eine 24 Jahre währende Zusammenarbeit. Gemeinsam gelang es, in dieser Zeit mehr als 5000 Menschen im Rahmen gemeinsamer Beschäftigungsprojekte zu unterstützen. Aktuell stellt die Caritas der Erzdiözese Wien mit ihren Partnern 370 Arbeitsplätze für langzeitarbeitslose Frauen und Männer zur Verfügung. Sie arbeiten meist in Werkstätten, in Möbellagern oder führen Bürotätigkeiten aus. Es sind Frauen und Männer, die ansonsten nur schwer in den Arbeitsmarkt integriert werden könnten.
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